Hallo +A+, Glückwunsch zu deiner Tochter, wie geht es dir und der Kleinen denn jetzt?
Nachdem ich deinen Thread durchgelesen habe, bin ich sicher, dass dir niemand was böses will. Sicher gibt es objektiv schönere Geburtserfahrungen wie eine Saugglockengeburt. Trotzdem ist die Geburt deines Babys was ganz Besonderes, denn dein kleiner Käfer kam ja zu dir, wenn auch mit vielen, meines Erachtens unnötigen Eingriffen (wofür du nichts kannst, das liegt am Personal, den dortigen Zwängen und am "System KH") und im KH. Die Entscheidung, wo ein Baby zur Welt kommen darf, bleibt ja (meistens) den Eltern überlassen.
Ich weiß jetzt nichts über deinen SSW-Verlauf, gab es einen besonderen Grund, warum du ins KH bist? Ich finds gut, dass du dich hier angemeldet und wahrscheinlich auch informiert hast. Informationen gibt's hier ja zuhauf. Was ich in dem Zusammenhang irgendwie nicht ganz verstehe, ist, dass, obwohl du ja von hier wusstest, dass Eingriffe in den natürlichen Geburtsverlauf heftige Konsequenzen nach sich zieht (in deinem Fall die Saugglocke, weil sie einfach nicht die Geduld hatten, abzuwarten, bis dein kleiner Käfer sich von selbst auf die Reise macht usw. Mit Sicherheit wäre deine Tochter irgendwann an diesem Tag geboren worden, nur halt wahrscheinlich ein paar Stunden später und mit Sicherheit sanfter.) Deinem Geburtsbericht nach zu urteilen, hat dich das aber gar nicht gestört bzw. du hast es offenbar als "normal" empfunden und auch nicht versucht, dich dagegen aufzulehnen. Bitte versteh mich nicht falsch: Niemand hier gibt dir für irgendwas die Schuld. Und als Frau in den Wehen, dass weiß ich aus eigener Erfahrung, braucht es sehr viel Kraft, sich gegen das sehr bestimmende Personal durchzusetzen. Ich habe es versucht und dann irgendwann resigniert. Die Kraft braucht man für die Wehenarbeit.
Mich irritiert halt, dass du das Ganze so gar nicht kritisch hinterfrägst, obwohl du doch von hier mit einer gewissen Vorprägung, d.h. kritischen Haltung was Interventionen betrifft, in die Geburt gegangen sein müsstest.
Ich glaube, niemand hier wäre so kritisch was eine Geburt im KH angeht, wenn die KH anders arbeiten würden, jede Frau in einen abgeschirmten Kreißsaal, sie in Ruhe lassen, aber gleichzeitig da sein, wenn man gebraucht wird und sei es nur Händchen halten und Zuversicht ausstrahlen, 1:1-Betreuung, eine Hebi, die man schon in der SSW kennt und zu der ein Vertrauensverhältnis besteht, keine Eingriffe wie Zäpfchen, Fruchtblasensprengung und anderer Sch**ß. Das können sie aber gar nicht. Sie müssen wirtschaftlich arbeiten, im Schichtdienst, teure Geräten müssen eingesetzt werden weil sie sich rentieren müssen etc. (Wobei ich dann trotzdem zu Hause bleiben würde, oder ins GH gehen
)
Niemand greift dich hier an wegen deiner PDA. Gerade durch die vielen Eingriffe, die Schmerzen, die man gleichzeitig hat, die fremde Umgebung und der Angst, vor dem, was noch kommen mag, lässt doch bei den meisten KH-Gebärenden nur noch den Wunsch nach der Spritze zu, man kann dann gar nicht anders. In der Situation mit allen Umständen (Ort, Interventionen etc.) war es halt so. Du musst dich dafür nicht rechtfertigen. Ich glaub, jeder hier versteht das, weil jeder hier weiß, wie das System Entbinden im KH läuft.
Ich finde es toll, dass ein Kind zur Welt gekommen ist, aber schade, dass bei einer offensichtlich gesunden Gebärenden wieder einmal so viel rumgemacht und rumgepfuscht werden musste, dass ihr und ihrem Kind eine Saugglockengeburt nicht erspart blieb, was mit Sicherheit anders gewesen wäre, hätten die Geburtshelfer im KH mehr Geduld und Zeit übrig gehabt.
Was für ein Start ins Mutterleben...Ich kann dir nur aus eigener Ehrfahrung raten, dir, sobald der Alltag bei euch wieder einkehrt, eine Gesprächstherapie o.ä. zu gönnen. Ich habe das nicht gemacht nach der ersten Geburt und ja 
Anstatt, dass sich mal jemand zu ihr gesetzt hätte, ihre Hand gehalten und gesagt, dass sie das ganz toll macht und dass jede Wehe sie ihrem Baby näher bringt. Naja, das ist halt KH live. 
