qwerts Wunder Nr. 1

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qwert
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qwerts Wunder Nr. 1

Beitragvon qwert » Di 14. Jul 2015, 20:26

Die Geburt unseres ersten Kindes wurde als Krankenhausgeburt geplant, weil ich aufgrund einer neurologischen Erkrankung für mich gerne Fachleute in der Nähe gehabt habe, da keiner wusste wie ich reagieren würde.
Die Geburt begann an einem Mittwoch Abend (36+3). Ich kam gerade vom Geburtsvorbereitungkurs nach Hause. Kaum zur Tür hinein, hat schon das Telefon geläutet. Ich habe abgenommen und mich auf´s Sofa gesetzt, als die Fruchtblase geplatzt ist. Am Telefon wollte ich nicht sagen was eben geschehen ist und war froh, dass es schnell beendet war.

Meine Frauenärztin hat mir nach 15 Wochen Frühgeburtsbestrebungen eingeschärft bei Geburtsbeginn schnell ins KH zu fahren, die Geburt wird nicht so lange dauern. Mein Mann war unterwegs, ich glaube im Wahlkampf Unterschriften zu sammeln, und nicht erreichbar. Ich hinterließ einen Zettel und habe meinen Bruder und meine Mama gebeten mich ins Krankenhaus zu fahren. Schon unterwegs hatte ich regelmäßige Wehen.

Dort angekommen wurde ich in einen Kreißsaal geführt und gefragt, was ich nun gerne tun würde. Ich wusste es nicht und kam mir ein wenig verloren vor. So wurde mir vorgeschlagen doch ins Wasser zu gehen. Das habe ich gerne angenommen. Ich habe den Beckenrand unter die Achseln genommen und mich fort eingehängt. So konnte ich die Wehen recht gut aushalten, meine Mama war zurückhaltend anwesend. Die Hebamme hat sich ebenfalls sehr zurückgehalten, also keine Untersuchung, Anweisung, Gespräche. Allerdings hat sie mir hin und wieder ein Nasenspray gegeben. Heute weiß ich, es war Oxytocin. Wozu ist mir unerklärlich, das erste Kind in 3h zu gebären bedarf doch keiner Nachhilfe, mir und dem Kind ging es auch zu jeder Zeit gut.

Schließlich ist mein Mann gekommen, 2 h nach Blasensprung und durfte die letzte viertel Stunde miterleben. Ich wollte eine möglichst bleibende und objektive Einschätzung von den Anstrengungen der Geburt haben. So habe ich mir vorgenommen, mir den Satz einzuprägen, der mir in der Übergangsphase im Kopf schwirrte: "Wer wollte denn ein Kind? Ich habe doch keinen Kinderwunsch und will kein Kind bekommen" (einen solchen Satz habe ich mir während jeder Geburt eingeprägt und die Dramatik nimmt eindeutig bei jeder Geburt ab).

Kurz darauf wurde ich schon über die Haarfarbe des Kindes informiert und hielt dies für einen misslungenen Ermutigungsversuch der Hebamme, da in unserer Familie niemand eine solche Haarfarbe hat. Aber tatsächlich ist mit wenigen Presswehen unser erster Bub geboren. Mir wurde auf´s Bett geholfen und ich durfte überglücklich den Bub kurz begrüßen, bevor er angezogen und untersuchtwurde, während mir jemand an der Nabelschnur (!) die Plazenta herausgezogen hat.

Ich denke gerne an den Zauber dieser Geburt und schätze mich glücklich, dass bis auf das Oxytocin und die Manipulation der Nachgeburt nicht eingegriffen wurde. Dies hat mir viel Selbstvertrauen gegeben und war wohl ein erster Schritt zum Thema Hausgeburt.
7/2009 KH, 2/2011 KH, 7/2014 HG

Muttertier

Re: qwerts Wunder Nr. 1

Beitragvon Muttertier » Di 14. Jul 2015, 20:59

Kannst du näher auf diesen Satz eingehen?
Klingt so seltsam, sich zu wiederholen dass man das alles nicht will..? Inwieweit hat dir das geholfen?

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qwert
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Re: qwerts Wunder Nr. 1

Beitragvon qwert » Mi 15. Jul 2015, 08:59

Du hast recht, das war missverständlich beschrieben.
In der Schwangerschaft werden einem ja gerne allerhand schlimme Geburtserlebnisse aufgedrängt und mir wurde gesagt, dass sich viel wieder verklärt, wenn das Kind dann im Arm liegt. Diese Verklärung fand ich zwar sinnvoll, aber doch auch schade, es ist für mich auch ein Verlust.

Nun befand ich mich also in den zwei, drei Wehen der Übergangsphase und hatte ziemliche Schmerzen, wusste nicht wie und was mit mir geschieht. Obwohl dieses Kind ein sehnsüchtig erwartetetes Wunschkind war, war meine Reaktion auf diesen Schmerz, lieber doch kein Kind zu wollen.
Ich habe mir diesen Satz also nicht im Sinne eines Mantras vorgesagt um etwas zu bewirken. Sondern er beschreibt mein Empfinden dieser Wehen, drückt die Macht aus, die ich empfunden habe, war Reaktion nicht Aktion. Da ich aber das Bewusstsein dieser Intensität nicht verlieren wollte, habe ich mir vorgenommen diesen Satz nicht mehr zu vergessen, nicht verklären zu lassen.

Beim zweiten Kind dachte ich dann "Noch einmal mach ich das, aber dann nie wieder" und beim dritten in der Gelassenheit eines unmöglichen Deals "von mir aus könnte ich auch mein restliches Leben mit dickem Bauch herumlaufen, na gut dann eben nicht".
Auch wenn sich offensichtlich dennoch eine Verklärung eingestellt hat, sonst wäre es ja bei einem Kind geblieben, kann ich sagen dass ich jede Geburt weniger schmerzhaft empfunden habe.
7/2009 KH, 2/2011 KH, 7/2014 HG

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selkie
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Re: qwerts Wunder Nr. 1

Beitragvon selkie » Do 16. Jul 2015, 19:51

Eine schöne geburt hattest du da. Vor allem da sie die erste war und im kkh. Dad hört sich wirklich sehr friedlich an
sternchen 2000 (5.woche), sternchen 2009(5.woche), wunschkind 2009 (abgebrochenen HG), sommerkind 2013 (HG), sternenkind 2015 (HG 13.woche), winterkind 2015 (HG)
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