Es war und ist einfach alles so perfekt, dass ich gerade auch Angst habe, wann das denn ein Ende hat?
Einmal nur 'mussten' wir (am späteren Geburtsort) Sex haben und schon durften wir positiv testen. Ich war so überrascht, dass ich den ersten Tests gar nicht glaubte, beim ersten Mal? Neee.
Und unser (und mein) Glück hielten an. Es plagten mich keine Sorgen in der Schwangerschaft, keine Übelkeit, keine starke Müdigkeit, keine Rückenschmerzen, ich nahm kaum zu, der Bauch war klein...
Am 6.3.2012 setzten bei mir die Wehen ein. Unregelmässig aber nachts schon nicht mehr angenehm. Morgens waren sie fast weg nur um abends wieder zu kommen. So verging der Dienstag... der Mittwoch... und der Donnerstag bis am Abend. Schlaf bekam ich fast keinen (von Donnerstag auf Freitag gar keinen mehr) und irgendwann war ich so deprimiert und sicher, dass er da nie raus will und ich es nicht mehr durchhalte, dass ich psychisch irgendwo Richtung Keller hing.
Die Hebamme muss her! Ich hab keine Lust mehr, vielleicht kann sie ja zaubern? Und ja, sie kann zaubern. Sie hat mich untersucht, der Muttermund war schon 5cm offen, das heisst heute Nacht wird das noch was und dieses "Hey, es war nicht umsonst" hat mir dann wieder die Kraft und Hoffnung gegeben die ich brauchte.
Wir haben dann die Wohnung zusammen "geburtlich" eingerichtet, Bett abgedeckt, Pool aufgebaut und Wasser eingelassen. Ich bin wieder viel gelaufen und hab ein paar Wehchen verschnauft. Sie waren sehr unregelmässig und nicht schmerzhaft. Irgendwann bin ich dann in den Pool gehüpft - eine Wohltat! Ich liebe Wasser... So vergingen die Stunden...
5 Stunden nach dem ersten Untersuch wollte sie doch nochmal schauen. An den Wehen hat sich nichts geändert (2 Minuten, 5 Minuten, 10 Minuten, wieder 3 Minuten etc..). Ich hatte mir mehr erhofft aber "7cm" waren schon besser als 6. Also nicht zurück in den Pool sondern laufen. Laufen, laufen, laufen.
Nach wer weiss wie langer Zeit bin ich irgendwann wieder in den Pool und dort kam dann auch das Ergebnis "9cm" hui war das schön zu hören.
An den Wehen konnte man leider nicht wirklich etwas erkennen. Manche waren harmlos, viele musste ich veratmen aber schmerzhaft bis dahin nicht. Als ich endlich pressen durfte war ich froh.. endlich.
Und weil sowas nur bei Hausgeburten passiert: Ich wollte neues heisses Wasser also wurde mein Partner geschickt. Er hat den Hahn aufgedreht und plötzlich ein lautes "PLATSCH". Er hat panisch wieder abgedreht, Pool kaputt? Erm.. nein. Kommt von woanders, also schnell Richtung Bad, da kam in dem Moment unsere Katze rausgerast (vor lauter Panik erstmal gegen die Wand gerannt). Oh je, sie ist in die Badewanne gesprungen die wir noch nicht abgelassen hatten. Mein Partner musste sich kaputt lachen, ich hab versucht nicht zu lachen da das zusammen mit der Presswehe die gerade kam sich nicht gut angefühlt hat. Die Hebammen haben auch gelacht... Und die arme Katze fand es nicht lustig und hat sich in die Schulter meines Partners gekrallt - woraufhin er geschrien hat, ich getönt hab. Und irgendwie war auch diese Situation perfekt!
Katze Nr. 2 war braver, die sass während den Presswehen mir auf Augenhöhe gegenüber und hat mich angeschaut. Wie eine Art Ruhepol der sagt "Es ist alles gut!". Wow.. Gänsehautgefühl.
Allerdings schien es so ganz und gar nicht recht voran zu gehen. Der Kopf wollte nicht bis ganz raus, rutschte zurück. Die Wehen waren auch immernoch nicht regelmässig sondern mit viel zu langen Pausen in denen ich sogar dösen konnte.
Ergebnis? Wieder raus aus dem Pool (in dem Moment hab ich an der Kompetenz der Hebammen gezweifelt, wie soll ich bitte JETZT laufen?). Ging aber mehr oder weniger gut bis ins Bett. Dort angekommen also erstmal halbsitzend, bei der nächsten Wehe mal links, dann eine rechts...
Und jaaaa, es ging voran.
Mein Partner hat dazu immer gesagt "Jetzt lass ihn doch raus.." (Mein Gedanke dazu
) und einmal "Er hat Haaaaaare!". Ich hab alles gegeben und gepresst und geschoben. Als der Kopf nicht mehr zurück rutschte und ich fühlte war ich irgendwie etwas irritiert. Sooo hab ich mir einen Kopf gar nicht vorgestellt, der ist ja so lang und 'rau' (eigentlich logisch aber ich war nicht ganz zurechnungsfähig in dem Moment).
In dem Moment hatte ich eigentlich das erste Mal Angst und hab wohl vor mich hin gejammert "es reisst, es reisst alles" aber nichts desto trotz: Drin lassen geht nicht, also musste er raus.
Das Gefühl war dann irgendwie seltsam. Nicht ganz so erleichternd wie ich dachte aber so plötzlich... und dann hatte ich auch schon dieses warme, nasse und laut schreiende mini Hämpfeli (Hämpfeli = etwas sehr kleines) auf meinem Bauch. Die Nabelschnur war etwas kurz so mussten wir uns so kennenlernen. Aber ich konnte sein Gesicht nicht sehen und ich wollte unbedingt das Gesicht sehen!! (aber immerhin, er hatte Haare :biggrin: ).
Da ich zu viel geblutet habe, wurde recht schnell abgenabelt als die Nabelschnur nicht mehr pulsiert hat, ich war froh, endlich konnte ich an ihm riechen und sein Gesicht sehen. Aber ich war auch erschrocken. Sind denn Babys so klein? Er sah soooooo winzig aus.
Der kleine Mann hat Superman gespielt und ist mit beiden Händchen voran auf die Welt gekommen, sein Ellenbogen hat mir innen ein kleines Stückchen gerissen, und 2 Schürfungen gab es gratis dazu aber sonst ist alles gut.
Das aller aller aller aller schlimmste an der Geburt war dann auch das ganze zu nähen (unter lokaler Betäubung, ich hab es nicht gespürt aber allein der Gedanke, dass die da unten mit einer NADEL rumwerkeln war genug! dabei hab ich kein Problem mit Nadeln, nur eben im Intimbereich^^).
Er wog 2'680 Gramm, war 47 cm gross mit einem Kopfumfang von 32 cm. Ich sag ja, soooo mini! Okay, ein grosses Baby war nicht zu erwarten (wir sind selbst nur 164 + 165 cm klein/gross) aber gleich so klein? (Lag dann im Endeffekt an der total verkalkten Plazenta die 9 Tage vorher beim US-FA noch "voll okay" war, klaaar
).Mein Partner ist dann ganz schnell ins Bett gehuscht (ich hab ihn nicht mehr wach bekommen) und ich hab Sohnemann bestaunt. Ganz unobjektiv gesagt und betrachtet ist er (natürlich) das wunderschönste Baby auf der Welt. Aber auch objektiv ist er super süss - und so perfekt.
Für mich war diese Geburt wunderschön. Und, ich weiss nicht ob das schon dieses berüchtigte "man vergisst die Schmerzen" ist, aber es war für mich nicht schlimm und schmerzhaft. Am Ende die Presswehen taten "weh" aber nicht so, dass ich sagen würde es war negativer Schmerz - es war einfach so POSITIV. Ich konnte aktiv sein, es war GUT. Wunderschöne, intensive Gefühle...
Tja, leider kamen dann schon so Kommentare die mir die "Leistung" absprechen, schliesslich sei er ja klein, da wär das ja klar. AAAH PFF. ICH BIN STOLZ AUF MICH!! (Und auf meinen Partner der besser geatmet hat als ich).
für's teilen und alles Liebe für euch und das Fröschli
) ein Gratulations-SMS von ihnen.
geschaut.
