Unser Dezemberbrummer

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dawit
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Unser Dezemberbrummer

Beitragvon dawit » Di 18. Dez 2012, 21:17

Der kleine Mann liegt seelig neben mir und schläft.
Er ist so ein süßes Baby das ich schon fast bereue mit der Familienplanung abgeschlossen zu haben.
Aber ich merke das ich am Ende bin mit meiner Kapazität und hier Zuhause kaum Ruhe herrscht,es sei denn TV läuft aber das hasse ich.
Mein Mann schafft es diesmal auch nicht richtig aufzufangen.

Aber zum Geburtsbericht. :hausgeburt:
Ich werde hier wohl mehre male dran sitzen da ich mit dem Verlauf hadere.
Es war eine selbst bestimmte Geburt in der häuslichen Geborgenheit die ich gewünscht hatte.
In der Nacht zum 10.12.12 bin ich mal wieder mit meiner Tochter (2)wach gewesen.
Mir war klar das das Kind bald kommen würde und überlegte schon wo ich mit der jüngsten hin sollte,die beiden älteren wären ja in Schule bzw. Kiga.
Als ich die beiden fertig gemacht hatte bin ich mit Kleintochter noch mal ins Bett und habe noch mal von 8-12 schlafen können.
Das Gefühl das es bald los geht war immer noch da.
Der Alltag begann und ich musste Sohnemann zur Erg* bringen.
Das Gefühl war plötzlich weg und ich war abends sauer.
Ich sagte zu meinem Mann abends das ich das Kind jetzt endlich haben will und zwar richtig wütend.
Er sagte nur er könne ja mal nachsehen worauf hin ich ihm am Liebsten in den *rsch getreten hätte. :red:
Er ging zur Nachtschicht und ich ins Bett.

Um 02.23 wurde ich wach und dachte ich hätte eine Wehe gehabt. Ich wartete noch ein wenig ab und bewegte mich in der Zeit kein bisschen.
Mir war diesmal aber klar das es jetzt los geht. Ich überlegte noch wann ich meinen Mann anrufen soll das er nach Hause kommt.
Um kurz nach 3 habe ich ihm getickert das er kommen kann damit er sich noch etwas schlafen legen kann,ich würde jetzt aufstehen.
Hebamme habe ich auch getickert das ich Wehen habe und mich melde wenn ich sie brauche.
Um kurz vor vier war dann mein Mann da,ich sagte ihm das er sich auf jeden Fall noch hinlegen soll ich käme alleine klar nur schlafen wolle ich nicht mehr.
(Wäsche,Geschirrspüler und was man dann noch alles zu erledigen hat.) :rolleyes:
Mein Mann hat sich zwar auch hingelegt aber schlafen konnte er auch nicht mehr sondern hat nach einer neuen Familienkutsche im Netz gesucht.
Um fünf wollte ich mir dann noch die Zähne putzen und über eine Dusche habe ich auch noch nachgedacht,hätte ich aber nicht mehr geschafft.
Als ich wieder auf dem Sofa war und dachte das ich mich wohl noch etwas hinlegen sollte damit es nicht so schnell geht und wir die Kinder noch weg haben,kam die erste Wehe bei der ich Schweißperlen auf der Stirn hatte.
Bis dahin waren die Wehen zwar regelmäßig aber auch nur wie Regelbeschwerden.
Ich rief also die Hebamme an das es Zeit wird und sagte meinem Mann Bescheid.
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brummel
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Re: Unser Dezemberbrummer

Beitragvon brummel » Mi 19. Dez 2012, 09:08

Hey, Cliffhanger sind gemein! :grins:

Ich freu mich auf die Fortsetzung!
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dawit
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Re: Unser Dezemberbrummer

Beitragvon dawit » Fr 28. Dez 2012, 15:31

Fortsetzung:
Nachdem ich meinem Mann Bescheid gesagt hatte bin ich ins Bad und zur Toilette gegangen mit dem typischen Entleerungsstuhlgang.
Danach habe ich mich zum Wickeltisch begeben und den OK dort abgelegt,war schon jetzt recht erschöpft,fragte mich nur wovon.
Ich nahm mir einen Hocker um dort ein Bein drauf zu stellen und verblieb dort in der Position. Bald war der Wehenabstand auf fünf Minuten.
Meine Hebamme kam kurz vor sechs(hatte sich Zuhause noch die Zeit für einen Kaffee genommen)da waren die Wehen schon bei zwei Minuten Abstand und im Stehen nicht mehr zu ertragen woraufhin ich dann auf den Gebährhocker gegangen bin.
Im Bad wollte ich bleiben da es bei uns der einzige geheizte Raum ist. Die Wärme habe ich nicht als so schlimm empfunden aber sie hatte negative Folgen für meinen Kreislauf,der ging ziemlich in den Keller und mir wurde schwummerig .
Die Hebamme hatte Schülerin mitgebracht die auf die Kinder hören sollte,die wurden aber erst wach als es sehr laut wurde.
Sechs Uhr ergab die MuMu-Kontrolle komplett offen,Fruchtblase prall her vorstehend.
Ich hatte Schmerzen in den Leisten aber Wärme tat gut.
Ich versuchte auch immer wieder während einer Wehe meine Hände an den Unterbauch zu halten war aber bald nicht mehr möglich da ich mich immer dann strecken musste,quasi mit den Armen ab stützen.
Ich wechselte zwischen schreien und Pressatmung und bat die Hebamme flehend um Hilfe. Es ging mir schlecht mir war übel der Kreislauf ging baden,ich konnte mich selber nicht mehr halten(tat mein Mann aber vorbildlich).
Wir waren uns nicht im klaren ob die Fruchtblase gesprengt werden sollte und wollten es erst mit Lageveränderung versuchen.
alleine schaffte ich es nicht mich zu bewegen,ich war so erschöpft von dem Tempo der Geburt. Eigentlich hätte ich darauf vorbereitet sein sollen. War die Geburt des dritten Kindes doch auch rasant schnell gegangen aber ich kam mit den Schmerzen nicht klar,konnte mich nicht auf sie einlassen. Es fiel mir schwer sie zu veratmen,ich konnte nur schreien.
Da ich immer weiter abgebaut habe meinte die Hebamme doch das sie die Fruchtblase bei der nächsten Wehe sprengen würde.
Das war ein grausam es Gefühl und dem kleinen passte es auch wohl nicht.
Alleine das half noch nicht sofort das das Kind den Dreh raus bekam,er kam mit der Schulter nicht richtig um die Runde ich musste in den Stand.
Also war es an meinem Mann mich in den nächsten Wehen hoch zu ziehen.
Die Hebamme sagte das er schon da war und ich konnte nur noch mit meinem letzten Humor sagen das sie in festhalten soll wenn sie ihn noch mal sieht.
Bei der nächsten Wehe war es vorbei,ich wollte das Kind raus haben. Also habe ich gepresst. Ich hätte zwischendurch pausieren können wollte ich aber nicht und habe das Kind mit zwei Wehen rausgeschrien.
Mein kleiner Brummer war auch sehr erbost über diesen Rauswurf und hat ordentlich geschrien.
Hat auch noch sehr geröchelt aber absaugen musste man nicht.Das Frucht Wasser war leicht grün und der kleine Mann hatte schon im Geburtskanal Mekonium abgesetzt. Er bekam Aconit dann Brust und beruhigte sich dann auch irgentwann.
Ich war fertig!
Habe ich die anderen beiden direkt nach der Geburt auf den Arm genommen habe ich hier eine Sekunde gezögert. Ihn aber dann nicht mehr losgelassen. Er ist jetzt ein sehr umgänglicher Geselle,trinkt gut und gedeiht prächtig.
Ich konnte leider kaum vom einem Wochenbett reden da die Betreuung für die dritte nicht geklappt hat und mein Mann da er von der Nachtschicht kam ins Schlafkoma gefallen ist. Um sieben ist der kleine geboren und um zehn musste ich schon wieder raus um mich um die kleine Prinzessin zu kümmern.
Mein BB nimmt mir das und die lange ungünstige Position auf dem Gebährhocker übel.
Nach den anfänglichen normalen Schwierigkeiten habe ich immer noch Probleme mit dem Stuhlgang insofern das ich ihn schlecht halten kann.

Direkt nach der Geburt habe ich stark mit dem Verlauf gehadert,besonders das ich mich überhaupt nicht mehr auf die Schmerzen einlassen konnte ab einen gewissen Punkt. Etwas hat sich das gelegt aber es verfolgt mich noch etwas.
Von einer schönen Geburt würde ich nicht sprechen wollen. Sie war aber zu 99%selbstbestimmt und Zuhause.
Eigentlich habe ich mit der Familienplanung abgeschlossen,ich glaube weitere Kinder sind für meine Nerven nicht managebar und die Schwangerschaft war auch nicht einfach aber wenn ich den süßen Fratz sehe finde ich es schade.
Mein Mann sieht sich gerade ein größeres Auto an dann hätten wir noch zwei Plätze frei.
Mal sehen! :pfeif:
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Re: Unser Dezemberbrummer

Beitragvon magic » Fr 28. Dez 2012, 17:28

Als erstes nochmal herzlichen Glückwunsch zum Brummerchen! :herzen:

Was mir grade sehr bekannt vorkam beim Lesen, war dieses Gefühl, sich auf die Wehen nicht einlassen zu können - mit dem Schmerz nicht umgehen zu können. Das erinnert mich gerade sehr an Robins Geburt. Ich konnte auch nur mich winden, strecken, schreien - habe ihn herausgebrüllt. Im nachhinein war diese Geburt wahnsinnig anstrengend, erschöpfend und wenn ich heute Fotos von mir sehe, mit frischem baby im Arm, dann denk ich immer: Wow, sah ich da fertig aus!

Ich denke mal - ob die Familienplanung nun abgeschlossen ist oder nicht - diese Entscheidung hat doch noch alle Zeit die du brauchst. Genieß dein Brummerchen in vollen zügen! :wolke:

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Re: Unser Dezemberbrummer

Beitragvon Ardilla » Fr 28. Dez 2012, 20:30

Das klingt nach einer anstrengenden Geburt... Ich fühlte mich beim Lesen teilweise an mich erinnert.

Danke für den Bericht und eine schöne Kuschelzeit. Ich hoffe du bekommst noch Unterstützung!
Julitochter * 2001 (ambulante Beleggeburt)
Februarkerlchen * 2005 (Hausgeburt mit KS beendet)
Julimädchen * 2011 (Hausgeburt)

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Re: Unser Dezemberbrummer

Beitragvon wunderbaby » Mo 21. Jan 2013, 01:22

Nun habe ich auch endlich noch deinen Bericht gelesen!
Herzlichen Glückwunsch nachträglich sozusagen :rainbow:

Auch wenn du dich dabei nicht kraftvoll gefühlt hast, so hast du dein Kind doch aus eigener Kraft geboren. Vergiss das nicht!

Für deinen Mann habe ich allerdings kein Verständnis... nach einer Nacht, in der er ein paar Stündchen gearbeitet und dich dann bei der Geburt unterstützt hat, muss er sooo dringend schlafen? Während DU wenige Stunden nach der Geburt wieder "im Dienst" bist? Das verstehe ich irgendwo nicht ganz, muss ich aber eigentlich auch nicht... Ist ja eure Arbeitsteilung und ich will mich da auch gar nicht weiter einmischen. Kam mir nur merkwürdig vor beim Lesen...

dawit
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Re: Unser Dezemberbrummer

Beitragvon dawit » Mo 21. Jan 2013, 06:02

Ich war mit der Arbeitsteilung auch nicht zufrieden.
Grundsätzlich lag es aber an der schlechten Planung das wir für unser jüngstes Mädchen keine Betreuung organisiert hatten.
Und es ist wohl auch „problematisch” wenn Frau nach Geburt schon wieder aufstehen kann,dann sieht das ja aus als wenn die körperliche Belastung ja nicht so schlimm hat sein können also..
Männliche Logik eben.
Der Zug ist abgefahren,ich sehe jetzt zu das ich mir so viel Ruheinseln schaffe wie möglich.
Auch mal nach dem Motto:„Ne,ich habe jetzt Baby auf dem Arm”. Bei den Kindern würde das natürlich nicht gut ankommen aber er nimmt es hin,noch.
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mamasahra27

Re: Unser Dezemberbrummer

Beitragvon mamasahra27 » Fr 15. Feb 2013, 12:33

Erstmal nachträglich glückwunsch zur geburt und alles liebe zum brummer ,viele wochen ists her.....
Dein bericht ist nachempfindbar,danke fürs teilen.
Ich finde du hast dass so wunderbar hinbekommen,grade eben weil es dich mehr überrumpelt hat zum schluss.
Löwenmama!!!!
Du hast auch keine betreuung für die kleine bekommen,
Finde ich ist dir hoch anzurechnen,dass du das alles gestämmt hast sogar noch immer tust!

Die geburt hast du im grunde allein bewältigt,nebenbei noch spüle geräumt-
echt lustig : )
:hurra:
Dann kam die hebi kurz......und dann nach dem pressen quasi gleich ab an deinem alltag....halt nur noch n kindchen mehr,...süss !!!

Falls ich niemanden für meinen zwerg finde,weiss ich ja nun es geht auch so,wenn man wirklich will!

Alles gute euch fünfen


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