15.7.: 10 Tage über dem ET, der bereits um 1 Woche verschoben wurde.
Ich wache um 6 Uhr auf – irgendwas ist komisch, anders...hm... weiterschlafen. Wenn ich jetzt aufstehe, ist der Große auch wach und dann gibt es garantiert keinen Schlaf mehr.
Also nochmal bis 7:30 weitergeschlafen bis der Große aufwacht.
Erstmal zur Toilette – hallo Schleimpfropf, mit dir hab ich gar nicht gerechnet.
Na gut, registriert. Weiter im normalen Tagesablauf. Fertig machen, runter gehen, Frühstück machen.
Mein Mann sagt mir um 8:30 Tschüss und fährt zur Arbeit „bis später – NEEEEEIN“ 1. Wehe „doch, fahr, war nur ne Wehe, wir warten das mal ab“
Ab aufs Sofa, Bücher angucken mit Q. Ab und an auf die Uhr geguckt, Wehen so alle 8 Minuten, aber noch nicht so wild. Um 13:30 hab ich einen Termin mit der Hebamme, ob ich da noch hinfahre?
Aufgeräumt und gesaugt und um 11:00 mal meine Schwester angerufen, damit sie Q abholt, ich weiß zwar noch nicht was das wird heute, aber evtl. muss ich ja noch zur Hebamme fahren, sie soll ihn mal lieber abholen. Schwester kommt, fragt, ob sie noch helfen kann, aber ich war ja schon im Putz-Wahn, also Q mitgenommen.
Meinen Mann angerufen „Ich glaub heut kommt das Kind, komm mal nach Hause“ – Was auch gleich umgesetzt wird. Er möchte, dass ich der Hebamme H Bescheid sage, dass ich nicht zur Vorsorge komme und sie zu uns komme soll. Möchte ich aber noch nicht, ich will sie noch nicht da haben und wenn ich jetzt anrufe, dann kommt sie auch.
Also erstmal die Matratze aus dem Keller ins Wohnzimmer geholt und mit Folie und Laken ausgestattet. In den Wehen falle ich vom Sofa auf die Knie auf die Matratze und kralle mich an meinem Mann fest. Anschließend sitze ich wieder auf dem Sofa. So geht das einige Zeit, ich merke irgendwann dass die Abstände nicht mehr so groß sind.
Um 13 Uhr rufe ich die Hebamme an „Ich komme nicht zur Vorsorge“ „Geht es los?“ „Ja, komm Du mal lieber vorbei, aber kein Stress, das dauert noch“
Um 14: 20 Uhr ist Sie dann da, Wehen werden erstmal schwächer „Hebammen-Effekt“
Um 14:25 Uhr fragt mich H ob sie mich untersuchen darf. Eigentlich hab ich keine Lust und will es auch gar nicht wissen, wer weiß was schon erreicht ist oder nicht. Aber gut. Ich leg mich also aufs Sofa, H untersucht mich „3-4 cm“ „Scheiße, dann dauert es ja noch ewig“ „ach, quatsch“ und Plopp, das war die Fruchtblase. Ich merke wie richtig viel Fruchtwasser aufs Sofa läuft und H und mein Mann versuchen das irgendwie mit Laken, Tüchern und Unterlagen unter Kontrolle zu bringen. Ich veratme in der Zwischenzeit meine Wehen. „Es ist grün, ich höre mal Herztöne“ Grün? Oh nein, verlegt sie nicht bei grünem Fruchtwasser, wenn die Geburt noch nicht so weit fortgeschritten ist? Ich will nicht ins Krankenhaus. „Herztöne sind super“
Ich bleib noch etwas auf dem Sofa bis alles abgelaufen ist und bekomme dann einen wunderschönen Netzschlüpper mit Vorlage an. Mein langes Kleid ist natürlich auch voller grünem Fruchtwasser und ich ziehe es aus. Mir ist eh so warm.
Ich verbringe noch ein paar Wehen im Vierfüßler auf der Matratze bis H fragt, ob ich nicht mal aufstehen will, etwas laufen. Hm... eigentlich will ich das nicht, eigentlich hab ich gar keine Lust mehr, aber gut, wenn es hilft.
Ich laufe etwas rum, veratme mal hier eine Wehe an der Wand, mal am Balken. Am Balken gefällt es mir, genau die richtige Höhe. H ermutigt mich zu Tönen. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa – oh ja, so ist es viel besser zu ertragen. Zwischen den Wehen lasse ich mich auf einen Stuhl fallen um dann für die Wehe wieder aufzustehen und mich über den Balken zu hängen. Ich bin müde. Herztöne werden immer wieder kontrolliert, alles super. „Du bist nicht offen, du bist zu sehr Nein, sag Jaaaa“ „Ne, ich hab keine Lust mehr, können wir ne Pause machen?“
H bietet mit ein Buscop*n Zäpfchen an, was ich ablehne. Ich töne nun „Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich will das“
Bis ca. 16:30 bin ich am Balken unterwegs, H möchte nochmal untersuchen. Ich lege mich auf die Matratze. „7-8 cm“ „Na toll, ich will jetzt nen Kaiserschnitt“ „Dann musst du dich anziehen und wir fahren ins Krankenhaus, aber ob die jetzt noch einen machen“ „Ne, das will ich auch nicht“
Mein Mann setzt sich hinter mich, ich liege auf der Seite und soll mein Bein bei jeder Wehe angewinkelt hoch halten. H untersucht wieder während einer Wehe und hat die Finger am Muttermund, damit ich merke wo ich hindrücken muss. „AUAAAAAAAAAA, FINGER WEG“
Auf die andere Seite gedreht. Es ist fast keine Pause mehr zwischen den Wehen, so dass ich es fast nicht schaffe in der Pause mich von einer auf die andere Seite zu drehen. Ich töne bei einer Wehe tief Aaaaaaa und dazwischen wimmere ich. Mir ist so übel. Ich bekomme Globuli.
17:05 Muttermund vollständig eröffnet „ES DRÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜCKT“ Ich schiebe mit. Zwischen den Wehen atme ich ganz ruhig. Der Kopf will nicht so richtig kommen und rutscht immer wieder zurück. Ich fasse hin und kann schon die vielen Haare spüren. H läuft ins Bad und holt einen warmen nassen Waschlappen „Bei der nächsten Wehe kommt der Kopf“. H wendet den Hinterdammgriff an (wie ich hinterher erfahre), damit ich nicht reiße, was auch super funktioniert.
17:15 Kopf ist da. Kurze Pause, noch eine Wehe und um 17:16 ist E geboren. Ich nehme ihn hoch, wir werden in Handtücher gepackt und bestaunen unser 2. Wunder.
Um 17:30 kommt auch schon die Plazenta mit einer nochmal heftigen Wehe hinterher.
E schreit die ganze Zeit, mein Mann trägt ihn herum, H hilft mir beim Duschen. E beruhigt sich, um 18:30 lege ich ihn zum ersten Mal an.
Wir bleiben den restlichen Tag zu dritt auf dem Sofa und bestellen noch Pizza. Mir geht’s super. Es ist so schön zu Hause zu sein, total normal, als ob nichts gewesen wäre.