Das dritte Mädchen *28.02.2012

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Fain

Das dritte Mädchen *28.02.2012

Beitragvon Fain » Di 1. Mai 2012, 15:25

Geburtsbericht von Maya *28.02.2012


Montag, 27.02.2012, ET+9...

10 Uhr
Beim Check in der Klinik das erste und letzte CTG. Es sind tatsächlich ein paar Hügelchen drauf. Ob das was zu sagen hat? Die Wehen sind sehr leicht, kommen und gehen den Tag über.

19 Uhr
Durchfall. Ach komm, veräppel mich halt. Das geht doch bestimmt nicht los? Wehen hab ich seit ein paar Stunden keine mehr.

23 Uhr
Ich geh ins Bett, kann aber länger nicht einschlafen. Das Kind bewegt sich ziemlich arg.


Dienstag, 28.02.2012, ET+10...

Ca. 2.30 Uhr
André geht ins Bett, ich wache dabei auf und bemerke dass es im Unterleib komisch zieht. Och nööö, ich bin so müde.

Ca 2.57 Uhr
Ich fang an auf meinem Handy nach der Uhrzeit zu gucken wenn es zieht. Hm...4-6 Minuten. Ob das jetzt wirklich echt ist? Ich bin wirklich MÜDE!

Ca. 3.35 Uhr
Also gut, ich stehe auf, schalte den PC an und beobachte ob die Wehen im Laufen und Sitzen gleich bleiben und gleich weh tun wie im liegen. Im Sitzen merke ich sie deutlich, aber schmerzhaft sind sie noch nicht richtig. Es ist kein Ziehen, es ist nur ein Druck nach unten in der Wehe, den ich nur im Beckenbereich spüre. Als ich auf dem Klo sitze bemerke ich milchig-flüssigen Schleim, später einen geruchlosen Fleck im Schlüppi. Vermute einen Blasenriss.

4.35 Uhr
Ich klingle Dorothea aus dem Schlaf und hoffe ich habe sie nicht umsonst aufgeweckt. Sie fragt mich ob ich sie gleich brauche oder ob ich erst mal in die Badewanne will.
Ich sage Badewanne und mache mit ihr aus mich noch mal zu melden.
Um 4.43 Uhr gebe ich im Luxusforum Bescheid, könnte ja jemand wach sein ;)
Ich lasse Badewasser ohne alles ein und stelle die Duftlampe mit ein paar tropfen Entbindungsduft auf. Schaue den Riesenbauch noch mal im Spiegel an.

5.00 Uhr
Ich liege im Wasser, ärgere mich noch dass ich das Licht nicht ausgemacht habe. Ich höre Vogelgezwitscher durchs leicht offene Fenster, der Kater sitzt hellwach auf dem Badewannenrand und schaut zu wie ich mit einem Waschlappen Wasser über die große Bauchinsel laufen lasse. Moment, wo sind eigentlich die Wehen hin?
Ich konzentriere mich wieder und schiebe alles Unwichtige und jeden dummen Gedanken weg.
Und...ja, dann sind sie wieder da. Alle 5 Minuten.

Ca 5.35 Uhr
Die Wehen drücken weiterhin im Beckenbereich nach unten, eine Wehe geht etwa 1 Minute, davon tun 6-8 Atemzüge ziemlich eklig weh. Es zieht ein bisschen in die Oberschenkel. Bäh.
Halte es nicht mehr aus in der Wanne. Unbequem.
Also raus.
Trockne mich ab und überlege noch, was ich denn jetzt am Besten anziehen soll. Entscheide mich schließlich für peinlich löchrige Kuschelsocken, Jogginghose und bauchfreies Top von anno dazumal, das ich mit 15 mal getragen habe.
Gehe ins Wohnzimmer, und denke oh mein Gott, hier siehts aus...!
Ich lege eine CD ein, Sisters of Mercy. Passt grad besser als Buddha-Gedudel.
Wehen kommen weiterhin alle paar Minuten, schaue nicht mehr auf die Uhr. Fühlt sich komisch unwirklich an, da ich mich immer nur für ein paar Atemzüge an den Türrahmen lehnen muss, dann, wenn es so eklig nach unten drückt. Sonst bin ich völlig schmerzfrei.

Ca. 6 Uhr
Beschließe, André zu wecken. Mal was anderes, ihn diesmal damit überfallen zu dürfen ^^
Ich wähle die Worte „André! Es geht los, wenn du dabei sein willst, solltest du jetzt aufstehen!“ Das wirkt gut, er ist perplex aber steht gleich auf.
Wir gehen ins Wohnzimmer, ich hab weiterhin bei jeder Wehe den Türrahmen lieb. André quatscht irgendwas, das kann ich nicht leiden. Sage ihm, er soll den Mund halten wenn ich den Türrahmen anbete.

Ca. 6.10 Uhr
Ich rufe Dorothea an und sage ihr es wäre gut wenn sie jetzt kommt. Sie ist in einer halben Stunde da, das ist ok.
André und ich überlegen was wir mit den Kindern machen sollen. Schlafen lassen oder zu meinem Vater schicken? Entscheiden uns, meinen Vater anzurufen. André sagt ihm, er soll um 7 Uhr da sein.

6.30 Uhr
André weckt die Kinder und zieht sie um. Ich krieg das nur am Rand mit, ich bin mit rumwehen beschäftigt.
Um 6.32 bestätige ich im Luxusforum noch kurz meinen Verdacht es könnte losgehen. Es tut jetzt wirklich weh, der Druck.

Ca. 6.40 Uhr
Dorothea ist da und setzt sich erst mal auf den Boden, beobachtet mich während zwei Wehen. Glaube sie ist zufrieden ^^
Sie möchte kurz nach dem Kind tasten und nach den Herztönen schauen. Dazu gehen wir ins Schlafzimmer. Das liegen auf dem Rücken beim tasten halte ich nicht aus. Zum Herztöne hören stehe ich wieder.
Veratme die Wehen nun aufgestützt am Wickeltisch, Dorothea sitzt wieder auf dem Boden und schaut zu. Zwischen den Wehen fällt mir auf dass der Kater einen Faden in mein neustes Tragetuch gezogen hat. Werde sauer auf das blöde Vieh.

Ca. 7 Uhr
Die Kinder schreien rum, schauen ab und an ins Schlafzimmer, André ist genervt. Krieg ich nur am Rande mit, während den wehen ist es mir egal, dazwischen nervt es mich dass mein Vater so lange braucht. Als Selina anfängt zu singen, schnauze ich sie an sie soll aufhören -.-
Die Wehen sind nun eklig fies, ich kreise automatisch mit dem Becken und frage mich warum. Dorothea fragt ob sie Folie auslegen soll. Nein, ich will ja ins Wohnzimmer rüber mit Kerzen, Duft und Musik...wenn die Kinder endlich abgeholt sind! Ahhhh!

Ca 7.10 Uhr
Ich kreise und wehe weiter rum, hab keine Lust mehr, will gehen. Dorothea scheint das zu merken denn sie meint ich mache das super.

Ca 7.15
Ich meine zu Dorothea ich muss da jetzt mitdrücken. Das hilft besser gegen den ekligen Schmerz. Dorothea legt mir jetzt doch eine Unterlage unter. Sie schüttelt ein bisschen an meinem Po rum, die Wehen ziehen immer mehr in die Oberschenkel. Cool, dass das stehen trotzdem so gut klappt.
Dorothea holt nun Handtücher legt sie auf die Heizung die sie zuvor schon angemacht hat. Draußen wird’s hell.
Dorothea hilft mir, Hose und Unterhose auszuziehen. Warum sind die Kinder denn immer noch da und mein Vater nicht??

Ca. 7.25 Uhr
Ich finde es im Stehen nicht mehr so toll, sage, der kopf kommt gleich. Dorothea macht die Tür zu, der Kater ist noch da, aber ich bemerke ihn nicht. Ich drehe mich um und knie mich vors Bett.
Das sind also nun Presswehen. Presswehen, die ich fühlen darf statt mit Pressbefehlen gegen sie anzugehen. Wow. Ich presse nach Gefühl mit, merke schon gleich wie der Kopf einschneidet. Frage, ob man ihn schon sieht. Dorothea meint, ja. Er rutscht zwar noch ein Stück zurück, aber bald ist es geschafft. Ich presse kräftig in den Wehen mit, merke wie es Stück für Stück voran geht. Dorothea sitzt seitlich neben mir, sagt mir was passiert und hält mir einen warmen Waschlappen an den Damm.
Das tut gut, aber bringt mich kurz raus.
Der Kopf ist jetzt fast da, ich werde kurz laut, es brennt tierisch und ich verfluche den Vierfüßlerstand, kenne ich doch nur das Pressen im Liegen. Es fühlt sich an als würde ich vorn komplett aufreißen. Ich presse trotzdem mit, der soll da jetzt rauuuus, aua! Wie groß ist der denn noch?
Dann ist der Kopf da, mit Glückshaube! Aber die Fruchtblase platzt im gleichen Moment. Ich wollte eigentlich kurz Pause machen, nach dem Kopf fühlen, aber ich merke den Arm oder irgendwas anderes, presse, merke die Drehung vom Kind und....es ist geschafft!

7.32 Uhr
Dorothea muss sie aufgefangen und einfach unter mich gelegt haben, ich habe es nicht bemerkt. Dorothea macht die Tür auf, ruft zu Andre er soll auf die Uhr schauen, das Baby ist da! André ist schon wieder perplex. Er hat alles verpasst!
Unter mir liegt die Kleine, ich setzte mich instinktiv hin und fasse es nicht. Mein Baby! Sie quäkt kurz, ich nehme sie selber hoch, so wie ich es mir gewünscht habe und bin überglücklich! Ich habe endlich selbstbestimmt ohne Eingriffe geboren!
Plötzlich sind alle im Schlafzimmer. André ist neben mir, die Kinder stehen in der Tür und können das alles nicht so richtig verstehen. Und mein Vater steht da! Was will der denn hier, warum ist er denn da und ich habs nicht mitbekommen?


Dorothea und André helfen mir auf meinen Wunsch hin aufs Bett, ich möchte mich hinlegen. Fühlt sich komisch an sich zu bewegen wenn die Nabelschnur noch aus einem raushängt.

Mein Vater verabschiedet sich nun und nimmt die Kinder mit, André und ich bestaunen unser kleines Wunder.

Kurze Zeit darauf kommt die zweite Hebamme, Manuela, dazu. Maya und ich starten den ersten Stillversuch – erfolgreich!
Dann ist die Nabelschnur auspulsiert und ich habe ein Ziehen im Bauch. Ich drücke leicht, Dorothea zieht ein bisschen an der Nabelschnur und sofort kommt die Plazenta. Ziemlich großes Exemplar, passt zum Speckbaby ;)
Leider sind die Hebammen mit der Gebärmutter nicht zufrieden, sie ist zu weich und ich verliere Blut. Manuela spritzt mir Oxytocin und schon beginnt die Gebärmutter zu arbeiten und wird ganz fest, die Blutung hört auf.
Die Untersuchung auf Geburtsverletzungen ergibt nur eine kleine Schürfung an der Schamlippe, sonst alles heil geblieben :)
Die Hebammen ziehen sich zum Schriftkram zurück, erst eine Stunde später binden wir die Nabelschnur mit einem roten Satinbändchen ab, André schneidet sie durch und Dorothea macht die U1 neben mir auf dem Bett.
Maya wog 4160 Gramm, war 56 cm groß und hatte einen Kopfumfang von 36 cm.
Der Apgar betrug 10-10-10, was ich später im U-Heft las ;)

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Re: Das dritte Mädchen *28.02.2012

Beitragvon Axomonster » Do 17. Mai 2012, 19:36

Hach einfach schön :herzen:
Schneeprinzessin 12/11 HG ungeplant UC
Goldjunge 01/14 HG mit Hebamme
Weihnachtswunder erwatet 12/18


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