Hura! Mein Baby ist geboren...
Geburtsbericht von Hannah Natanja:
23.2
Alles hat sich geändert.. bis jetzt wusste ich das mein Körper und du noch nicht so weit waren, aber heute! Das ganze Becken scheint auseinander zu beugen. Ich stehe oben an die Treppe und habe keine blasse Schimmer wie ich da runter komme.. ich merke, du kommst bald!
Abends kommen dann die erste echte wehen.. aber irgendwann spüre ich wie du dich nochmal bedenkst und wieder nach oben krabbelst.. heute noch nicht Mama!
Nachts: zeichnen.
24.2
Alles fühlt sich wieder besser an seit du nach oben gekrabbelt bist, also putze ich schön im Haus und geh mit Lara zum Spielplatz, und ich koche Mittagessen.
Da fängt es an.
12.00 die erste freundliche wehen setzen ein. Die Welt geht aber weiter.
14.00 Hebamme kommt zur Vorsorge, ich sage ihr das es nicht mehr lange dauern wird. Wehen alle 5 Minuten, aber total sanft.
15.30 Lara geht mit Papa turnen, ich gehe spazieren. Die Sonne scheint, Vogel singen, ich gehe ein bisschen in den Wald, wunderschön! Aber weit will ich nicht, die wehen bleiben bei 4 min. und sind nach wie vor freundlich. Manchmal ganz weich und kurz, manchmal was länger und intensiver, ich bleibe zum Atmen und konzentrieren stehen. Ein wehe kurz vor dem Wald ist richtig schön. Die Raubvögel kreisen über den Wald. Ich halte an, und spüre in der wehe wie dein Kopf runter kommt und sich die Muttermund öffnet. Ja, sage ich in der wehe zu dir, toll, komm mal mit dein Köpfchen. Das wird mein Geburt Visualisation. Dein Köpfchen, wie es immer näher kommt, mein Körper macht dir bereitwillig platz. Köpfchen, du darfst kommen! Immer wieder, jeder wehe wiederhohle ich diese Gedanken. So wird die Wehen Schmerz für mich auf einmal ganz anders und super zu bewältigen. Jedes Mal denke ich an dich, das Gefühl, die Sensation, und auch die schmerz der wehe, es dient alles dir. Und das macht das ich mir in die wehen richtig freuen kann. Je starker die Wehe umso mehr Freude kommt bei mir auf. Und so bleibt es die ganze Geburt, bis auf ein paar Aussetzer wo ich mich nicht ausreichend konzentrieren und hineinversetzen kann. Mit jede wehe heiße ich dich ganz lieb willkommen. Wehen sind Freude. Auch wenn die Freude ja was kostet.
Nach den Spaziergang gehe ich baden, das is ja ganz toll. Danach ins Bett, Buch lesen und ausruhen, und erst mal mumu ertasten.. was??? Das sind ja 4 bis 5 cm??? Von diese ruhige wehen??? Ich muss denke an Ina May Gaskin, und was sie sagt über die mumu. Man braucht ja nicht unbedingt die wehe damit sich die mumu öffnet. Das hab ich irgendwie verinnerlicht, und ich merke es jetzt. Mehrmahls während der Geburt spüre ich wie sich die mumu öffnet, nicht auf druck der Wehe, sondern als Reaktion auf den Verlangen mein Kindchen kommen zu lassen.
Naja, auf jeden fall, 4 cm.., das wird dann jetzt wohl wirklich was. Ich rufe die Hebamme an um ihr vor zu warnen, heute Nacht konnte ein kurze Nacht sein, sie fragt ob sie kommen soll, doch das will ich nicht.
18.00 Lara und Samuel kommen zurück, das stört mich dann aber doch irgendwann, und ich fange an mich bewusst alleine zurückzuziehen. Während die wehe darf ich einfach nicht gestört werden. Ich brauche Konzentration um dich willkommen zu heißen, und nicht vom wehe überrollt zu werden. Es wird dunkel, und das gefällt mir. Geburtskerze? Nee, ich mag es stockfinster. Ich hab ja Odents Buch gelesen, und er schrieb genau das: Dunkelheit und eine kleine Raum, sind ideale Bedingungen um sich auf die Geburt ein zu lassen, und genau das spüre ich. Übrigens hat mich Odents Ansatz an sich sehr gut gefallen. Je weniger Menschen bei den Geburt um so besser. Das möchte ich gerne ausprobieren, und hab so auch mit mein Mann abgesprochen das er grundsätzlich mal nicht dabei ist. (das war für ihm nicht schlimm) und auch meine Hebamme hab ich gesagt, ich rufe sie erst wenn ich denke das ich sie echt brauche. (mit im Hinterkopf, wenn alles gut lauft, brauche ich sie eben gar nicht )
Ich bin im Bad, im Bett und laufe umher. Mumu, schon bei 7 cm… hammer geht das leicht und schnell.. nach wie vor sind die wehen in 4 min. Takt, wechseln sich in Intensität ab, sind aber nie richtig heftig.
20.00 Lara geht ins Bett, ich muss dann aus dem Schlafzimmer, aber so langsam kann ich auch nicht mehr liegen.
Es fangt ein lästige klobesuch Zeit an. Ich hab zu viel gegessen, das muss raus, aber viel Spaß macht das nicht, wehen brauchen Platz, ich hab aber nicht die ruhe mal schön lang aufs Klo zu sitzen. Ins Bad, wieder aufs Klo.. es geht nicht voran.. ich werde frustriert.. endlich entleert sich dann mein Darm etwas. Jetzt bleib ich ins Bad, da ist es am schönsten. Es ist so süß, am eingang vom Bad sitzt die Küchseltierkatze Mau mau, Lara hat sie dahin gesetzt, und jetzt überwacht sie die geburtsvorgang.
23.30 mumu fast vollständig, Darm immer noch nicht ganz toll.. ich nochmal aufs Klo.. ich zittere, fühle mich blöd…. Aha Übergangsphase! Zurück ins Bad, und da geh ich nicht mehr raus.
25.2
24.00 mumu voll auf. Fruchtblase ist prall, und verursacht schon leichte Presswehen, aber der Kopf selbst bleibt am Beckeneingang, ich fühle wie du ich ganz wild hin und her bewegst, dein Kopf sucht die richtige Position. Ich versuch dich in verschiedene Positionen zu unterstutzen. 4 Füsslerstand Hocke, Seitelage, alles nicht so einfach in ein kleiner rosa Badewanne… mir kriegt hier aber keiner mehr raus! Als mein Kopf während einer Wehe in Seitenlage Unterwasser taucht, und ich die wehe unter Wasser verbubbelle entscheide ich mir das es reicht. Ich hab am meiste bock auf den viel verfluchte Käfer Haltung. Ich leg mich einfach hin. Es ist mir Wurst was allen sage. (später denke ich an Ina May Gaskin, wie sie erzählt über die Affenmutter die ihr Kind Kopfüber gebärt, es gibt ja keine schlechte Positionen solange sie ja von Mutter und Kind her kommen.) Und wie sich herausstellt war mein bockige Idee, ich mach was ich will… ich leg mich auf den Rücken, das war der Idee des Tages. Jetzt geht es nämlich auf einmal unglaublich schnell. In der nächste wehe springt nämlich die Fruchtblase, und schwub in eine mega riesen hammer Presswehe gehst du dein Weg durchs Geburtskanal. Echt hammer. Ich merke wie sie sich mein ganzer Becken dehnt, und die Muskulatur Platz macht. Dann direkt kommt der Kopf auch schon heraus. WAS!! Denke ich.. Aber der Kopf hört nicht auf, ich greife instinktiv herunter, und betreibe wohl etwas instinktive Dammschutz, dann ist der Kopf da, Baby dreht sich, und noch immer mit der gleiche Presswehe kommt Baby heraus. HAMMER.. Ein RIESENPRESSWEHE. Und fertig. Da ist mein BABY!!!! Oh hallo Baby sage ich. Und da kommt mein Mann ins Bad. Bis diese eine Presswehe war ich völlig leise. Aber diese Presswehe hab ich dann gebrüllt wie ein Elefant. Da ist er aufgewacht, und hat sich gedacht das das Kind bestimmt unterwegs ist.. wie recht er hatte..
Die ganze Geburt war ich übrigens leise. Ich musste nie schreien und tonen wie bei die vorherige Geburt. Ich hab mein ganze Kraft und Aufmerksamkeit nach Innen gebraucht. Wie krass. Schade das ich mir nicht gefilmt hab.. ich war nämlich immer so begeistert von diese Frauen die die Geburt über einfach die ganze Zeit leise sind. Bei den erste Geburt hab ich ja das ganze Haus zusammen gebrüllt. Und jetzt.. Nur bei den letzte Presswehe. Wie cool ist dann das. Was ein Unterschied zur letzte Geburt!
Da sitz ich mit dir in die Badewanne, mein man holt die Geburtskerze, es war ja stockfinster… und wir schauen auf die Uhr.. 00.41. Das war ja echt einfach und schnell. (36 Stunden dauerte die erste Geburt, und da mussten Lara und ich um jede cm kämpfen)
Jetzt rufen wir die Hebamme, jetzt brauche ich sie dann doch! Bis sie kommt bleibe ich im Bad, und freue mich an dich! Ow, du bist ja ein Mädchen! Wie toll!
Da kommt die Hebamme, helft uns aus dem Bad, zur Wohnzimmer. Da kommt dann bald die Plazenta. Ai, das war bei Lara besser.. fühlt sich an wie noch ein Baby. Nachwehen sind auch deutlich fieser.. aber wenn ich mein Bauch bewusst entspanne geht das auch gut. Nach die U1 (3700, 51, 34) lege ich mich in unser familienbett. Ach war dasschön! Ich freu mich auf das leben mit dir!