ICH war noch nicht geburtsreif. Das führte dazu, dass ich den grössten Teil der Geburt verschlafen habe. In der übergangsphase war ich um die Präsenz der Hebamme froh. Das gab mir Sicherheit, gerade wegen der Vorgeschichte. Im weiteren war ich froh einfach Unruhe gelassen zu werden. Ich wollte schlafen. Punkt. Keine zeit zum Gebären.
Chronologisch:
26.8, ca 22.00 hoher blasensprung mit einem knacks. Bett nicht mehr verlassen (ich will nicht gebären!!!)
27.8 ca 05.00 stehe auf, wc, anschliessend wollte ich duschen. Beim Schritt in die duschwanne folgte ein Schwall Fruchtwasser. Die hebi informiere ich per SMS, sie soll sich nicht beeilen. Um 10 kommt sie vorbei um eine standortbestimmung zu machen. Mit tröpfli und Massage versucht sie die Geburt anzuregen - ich möchte nicht gebären. 16.00 erneuten Besuch von ihr, ich soll am nächsten morgen um 5 verlegen. Ich sehe die Skalpelle schon in der Luft. Beschliesse sie nicht mehr zu informieren und eine AG zu machen - ich will nicht gebären. Nicht heute. 22.30 oops, das wären dann also nun wehen... Da ich zeichne, und es zu wenig beurteilen kann, beschliesse ich nach langem meine Hebamme nun doch aufzubieten aber erst nach dem ich nochmals alle Alternativen durchgeschaut habe, und den Mut doch nicht aufbringe um eine anzurufen. Sie kommt, während ich eigentlich lieber schlafen würde. Bin glaub etwa bei 4 cm... Pool ist mir zu wenig tief, das Wasser zu kalt. Das Sofa tuts am besten. So aufgestützt verschlafe ich den grössten Teil. Ich übergebe mich immer mal wieder, springe immer wieder mal zur Toilette und bin 300% überzeugt trotz Einlauf noch etwas Stuhl los werden zu müssen. Die hebi erkennt es irgendwann als pressbedürfnis und meint, ich soll mitschieben. Ok, Hauptsache ich darf endlich in Ruhe schlafen. Da die massageunterstützung durch Hebamme und ehemann irgendwie einfach nicht nach meinem Bedürfnis ausgeführt werden lege ich mich in eine erhöhte Rückenlage und Presse so mit. Der Kopf kommt raus, rutscht zurück - so fühlt es sich jedenfalls an. Ich gehe nachfühlen. Nach meinem Empfinden fühle ich nur schamlippen und Schambehaarung. Die hebi notiert sich was. Sie war, laut nachbesprechung überzeugt, dass ich erkannt hätte, dass dies das Köpfchen sei. Nep. Total frustriert über den wenigen Fortschritt, den ich empfand begann ich über die Wehe hinweg zu pressen. Bloss bis zu den Ohrläppchen, dann ist gut, war meine Überzeugung. Nach dem dritten Versuch merke ich, dass es geschafft ist.. Der Kopf ist raus. Also, zeit zum erwachen und geniessen. Babylein in Empfang nehmen. Juhu. Während ich entspanne, ausatme und zurücklehne um den Rest zu geniessen springt in hohem Bogen meine Tochter Jamina zwischen meine Knie. 92cm Nabelschnur lassen viel zu
ich kriege sie auf die Brust gelegt. Die zweithebamme trifft auch bald mal noch ein und ist erstaunt über das frustrierte ich, was da Baby kuschelt. Jamina, frisch auf meiner Brust schnappt sich als erstes ihren Daumen und saugt daran. Ansetzen ist praktisch unmöglich, da sie ihre Zunge anstatt rauszustrecken stets hoch in den Gaumen drückt. Ein osteobesuch am zweiten lebenstag löst dieses Problem endgültig. Um 4.07 hüpfte sie auf unser Sofa. Eine Stunde vor angedrohter Verlegung. Die hebi macht etwas stress wegen abnabeln und plazentageburt, was mich persönlich insofern mag, da ich die Geburt sonst scho. Verpasst habe, und sie mir gerade im ziehen an der Plazenta auch die Nachgeburt "stiehlt". Wir legen uns nach duschen und vermessen ins Bett, wo wir erst mal nachschlafen. Dabei diskutieren ich und Jamina noch kurz aus, dass auch in meiner armkuhle liegen ausreichend ist, und es nicht zwingend der Bauch sein muss. Am Nachmittag kommt die grosse Schwester wieder heim und begrüsst die kleine, als würden sie sich schon ewig kennen mit einem Blick: schön, bist du nun auch angekommen, während Jamina ihre Schwester anschaut, schön dich zu sehen. Ein sehr "magischer" Moment.
. Warst du denn noch vor dem erratenen Termin, Karinke?
geklappt hat! LG
Die Hebamme hat unnötige Hektik verbreitet.
