Amina

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anniba
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Amina

Beitragvon anniba » Mo 7. Mai 2012, 14:39

Do 23. Jun 2011, 21:03
7 Jahre ist sie heute geworden, meine große Tochter. prinzessin

Dass sie genau an diesem Tag zur Welt kam liegt ziemlich sicher an der Baustelle die damals in der Wohnung herrschte.
Der errechtnete Termin (16. 6.) war ihr ja als Geburtstag nicht recht, mir und meiner besten Freundin hätte der Tag auch nicht so gefallen, das war nämlich der 1. Geburtstag ihrer Tochter. Auf Dauer wäre das für uns kompliziert geworden.
Meine Tochter hat jedenfalls gewartet, die zwei Mädchen sind wirklich gute Freundinnen geworden mit genau 1 Jahr und 1 Woche Altersabstand. Sie laden sich auch jedes Jahr zu ihren Geburtstagen ein.

Meine Tochter hat sich also Zeit gelassen, noch einen Tag, noch einen.... meine zarten Erstgebärendennerven waren schon ziemlich am Ende.
Ich bin zu meiner Hebamme gegangen und hab sie gebeten was zu tun, die hat nur gesagt, das Kind kommt wanns kommt, und hat mir geholfen wieder ein bissl runter zu kommen.
Ein Wochenende lang war ich dann wieder guter Dinge, hab noch ein paar Geburtstags- Sommer und sonstige Feiern besucht (überall gabs Erdbeertorten :messi: ).
Aber dann, am Montag sind die Handwerker wieder gekommen.
Damals wurde unsere Küche umgebaut und es war einfach schrecklich.
Außerdem war die Gastherme defekt, hat zu wenig Warmwasser hergegeben und überall gesaftelt.

Für Mittwoch waren die Bodenleger angekündigt und ebenso die Installateure, und die sogenannten Tischler die die Küche zusammengeschustert haben sowieso. :zahnlos:

Das war dann der Tag wo ich um 4h30 aufgewacht bin, wieder mal aufs Klo wanken wollte und die Fruchtblase gesprungen ist.
Ich bin dann auch noch aufs Klo gegangen, hab mir ein Handtuch ins Bett mitgenommen und hab versucht noch weiter zu schlafen. Ich bin kein Morgenmensch und es war für mich unvorstellbar um 5 in der Früh ein Kind zu kriegen.
Einen Anfängerfehler hab ich gleich gemacht, ich hab meinem Mann gesagt: "Du, des war nur die Fruchtblase, schlaf weiter ich hab eh keine Wehen." Natürlich hat er nimmer einschlafen können. :-D
Ich aber auch nicht, weil es sind dann eh bald Wehen gekommen, eher unregelmäßig aber sehr unangenehm.
Nach einer Stunde hab ich beschloßen, ich will aufstehen, frühstücken und zur Hebamme fahren bevor der erste Handwerker auftaucht.
Bei der Hebamme angekommen waren die Wehen dann wirklich schon sehr schmerzhaft (Ich war ja so derart überrascht!), aber irgendwie planlos. Es hat nur wehgetan und sich angefühlt als würde es gar nichts bringen.
Sie hat mich akupuntkiert, mir zu trinken gegeben, immer wieder und dann waren die Wehen anders. Ich musste immer herumgehen um sie auszuhalten und war schon ziemlich erschöpft.
Dann in die Badewanne und das war gut. Dort hat sie uns dann recht lange alleine gelassen. (Ich hab das Gefühl mindestens 5 Stunden gebadet zu haben, kann aber gar nicht sein.)
Die Hebamme hat derweil im Haus herumgeräumt, der anderen Familie Frühstück gerichtet usw.
Es war schön sie im Haus bei der Arbeit zu hören.

Meine Wehen haben mir sehr weh getan und irgendwann hatte ich das Gefühl dass ich das nicht mehr anfühlen mag.
Und dann war es wirklich eigenartig, ich hab mich dann nicht mehr gefühlt. Ich hab mich echt von außen betrachtet, diesen Körper gesehen der Wehen hat. Ich habe es nicht mehr gespürt.
Das ging eine Zeit so dahin und plötzlich war ich wieder mittendrin. Keine Ahnung wie das kam.
Das war dann die Zeit wo ich nicht mehr wollte, wo ich einfach gedacht hab, "Ach gebärts doch selber euer Kind, lassts mich alle in Ruhe mit dem Sch :zensur: , ich geh jetzt ein Eis essen!" :zahnlos:

Dann wollte ich auf einmal dass die Hebamme wieder kommt, wollte raus aus dem Wasser und hab gemerkt dass ich total erschöpft bin.
Bis zur Geburt meiner Tochter war es dann noch sehr mühsam. Ich habe gemerkt, dass ich aufrecht sein will, hab es im Vierfüßler und kniend versucht ein paar Wehen lang und war zu schwach dazu. Meine Beine haben gezittert, ich hab mich nicht recht aufrecht halten können.
Darum bin ich schlussendlich gesessen, war nicht optimal.
Ich habe so nicht gut pressen können (Ich hab sowieso nie gut pressen können, aber in der richtigen Haltung macht das mein Körper von selbst wie ich später gelernt habe).
Die Herztöne vom Kind wurden sehr langsam und die Hebamme hat gesagt, jetzt muss das Kind dann raus. Mein Mann wurde angewiesen oben auf meinen Bauch zu drücken (Das war übrigens nicht schlimm für mich. Es braucht wohl doch einen Profi damit das so richtig traumatisch ist.) und ich habe auch versucht was ich kann. Die Hebamme hatte zu der Zeit die Schere in der Hand und wollte einen Dammschnitt machen, hat mich aber angeschaut und die Schere wieder weggelegt. (Ich habe das nicht mitgekriegt.)
Mit der nächsten Wehe war endlich der Kopf heraußen und den und sie hat mich aufgefordert den Körper auch gleich nachzuschieben. Das hab ich ohne Wehe geschafft.

Meine Tochter ist blau wie eine Zwetschge zwischen meinen Beinen gelegen.
In diesem weltbewegenden Augenblick hab ich sie angeschaut und sie sah so haargenau aus wie ich, wie ich als Baby. Ich war da und ich war dort, ganz schräg irgendwie. So ein kurzer Moment wo alles verschwimmt.

Sie war wirklich blau. Sie hat sich bewegt und sie hat geatmet, war aber ganz still und aufmerksam.
Die Hebamme hat sie sofort abgehorcht, hat ein bisschen Schleim aus ihrem Mund gefischt und ihre Nase freigemacht. Ich war so verdattert, ich hab sie noch gar nicht nehmen können. Die Hebamme hat sie aber bei mir liegen lassen und ihr den Rücken gerubbelt.
Dann hat meine Tochter gemaunzt, das war für mich das Signal sie zu nehmen.
Man konnte zuschauen wie sie mit jedem Atemzug rosiger wurde. Schön war das.

Vermutlich haben wir sie irgendwann einmal abgenabelt, ich bin mir auch recht sicher die Plazenta geboren zu haben, das war mir aber alles egal. Ich kann mich irgendwie recht daran erinnern.
Dann hat die Hebamme mich gefragt ob ich Fisch mag, und ist in die Küche gegangen und hat mir eine Forelle gebraten.
Diese Forelle habe ich dann noch auf dem Bett wo ich geboren habe verspeist. Meine Tochter lag in meinem Arm und mein Mann hat mir den Fisch zerlegt und gefüttert.

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Axomonster
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Re: Amina

Beitragvon Axomonster » Di 8. Mai 2012, 15:05

:herzen:
Schneeprinzessin 12/11 HG ungeplant UC
Goldjunge 01/14 HG mit Hebamme
Weihnachtswunder erwatet 12/18

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Jorinde
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Re: Amina

Beitragvon Jorinde » Mi 9. Mai 2012, 16:17

ich hab ja schon viel von diversen Geburtsessen gehört: Hühnersuppe, Frühstück, Käsebrote, Topfkuchen .... aber Fisch? ? ?


R E S P E K T ! :D
Januarmädchen 2007 * Geburtshaus
Februarjunge 2012 * Alleingeburt
Dritter Topfkuchen im Ofen * Backzeitende Anfang August

Coaching für eine selbstbestimmte Schwangerschaft & Geburt: http://www.jobina.de

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anniba
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Re: Amina

Beitragvon anniba » Do 10. Mai 2012, 14:50

Das war eine ganze Forelle :mjam:

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gina
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Re: Amina

Beitragvon gina » Do 10. Mai 2012, 16:31

warum muss ich bei so schönen berichten eigentlich immer weinen? ich olle heulsuse.

Danke fürs Teilen! :herzen:

Para, hier noch ne olle.... :flagge:
Töchterchen Feb/2006
Söhnchen April/2010
kleinSöhnchen Okt/2012
kleinTöchterchen Feb/2017

Antonia

Re: Amina

Beitragvon Antonia » Do 10. Mai 2012, 16:47

och, heule auch...! Schöön! :herzen:

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lullaby
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Re: Amina

Beitragvon lullaby » Do 10. Mai 2012, 20:15

sooo schön. :herzen: danke fürs teilen
Liebe Grüße Doreen

großer Sohn, 09/2007, KH
kleiner Sohn, 02/2012, HG

"Du kannst den Wind nicht ändern, aber du kannst das Segel richtig setzen."


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