Erstgeburt August 2011

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Sonnenblume

Erstgeburt August 2011

Beitragvon Sonnenblume » So 13. Jan 2013, 23:01

Einigen dürfte der Bericht aus dem alten Forum bekannt sein.
Habe mir nur bisher nicht die Zeit genommen, ihn hier mal wieder einzustellen. Inzwischen ist es ja auch schon wieder 17 Monate her.
Das ist der Originalbericht von damals, am Tag nach der Geburt:

Am 09.08. waren wir noch Abendessen beim Griechen. In der Zeit hatte ich schon immer mal
ein Ziehen, konnte das aber nicht eindeutig zuordnen, ob sich das nicht als Probealarm
herausstellen könnte. Der werdende Papa hat davon auch noch nichts bemerkt. War gut so, er
hätte wohl nicht die Ruhe gehabt dann noch schlafen zu gehen oder so.
Um Mitternacht sind wir ins Bett gegangen. Da mit Wehen alle 7 min. Aber gut zu ertragen.
An schlafen war aber nicht mehr zu denken. Konnte nur noch wenige Wehen verschlafen, war
recht häufig auf dem Klo. Sodass ich mich dann gegen halb 3 für Aufstehen entschieden habe
und erstmal baden war. Und das, obwohl ich gar nicht der Badetyp bin. In der Wanne die
Wehen unverändert, tendenziell eher etwas mehr, aber noch sehr kurz. Gegen 4 waren die
Abstände bei nur noch 3 min. Spätestens da war klar, dass das keine Übungswehen sein
konnten
Wie ihr vielleicht verfolgt hattet, war ich ja innerlich noch nicht ganz bereit, dass es jetzt
schon los gehen könnte, nun musste ich mich aber drauf einstellen. Und es ging auch irgendwie.
Ein paar Stunden bleiben einem ja auch dafür und so wurde für mich dann langsam klarer, dass
Knirps sich wohl tatsächlich genau zum Termin auf die Reise machen möchte.
Die Nacht habe ich dann mit Baden, rumlaufen, ständigen Toilettenbesuchen verbracht. Die
Wehen waren gut zu ertragen, sind langsam immer stärker und dann vor allem auch länger
geworden. Ich musste aber ständig in Bewegung sein, nur so ging es gut.
Um 5 ist dann Herr Papa aufgewacht und fragte nur, ob ich nicht schlafen könne. "Ich habe
Wehen" - "Oh..." Er hatte überhaupt noch nicht damit gerechnet. Auch weil ich mir bis vor ein
paar Tagen sehr sicher war, dass es diese Woche wohl nicht mehr werden würde.
Er hatte dann noch bisschen gedöst, während es bei mir Nüsse und Honigmelone zum Frühstück gab.
Ne halbe Stunde später war es aber auch für ihn mit liegen vorbei, er war dazu viel zu
aufgeregt. Aber zum Glück - und auch zu meiner Überraschung - war er so ruhig, dass er nicht
sofort Hebamme und Taxi anrufen wollte. Da hatte ich vorher viel mehr Angst, dass er mir
meine Ruhe nicht lassen können würde, als es dann der Fall war.
Kurz nach 6 hab ich dann meiner Hebamme Bescheid gesagt, sie meinte, ich solle ihr dann
sagen, wann ich ins GH kommen möchte.
Habe dann weiterhin in allen möglichen Positionen die Wehen veratmet, die zunehmend stärker
wurden. Um 7 dann nochmal baden. Das war super, weil es mir ne Pause gegeben hat. Die
Abstände waren viel länger im Wasser und ich bin richtig nochmal weggenickt zwischen den
dann dafür umso kräftigeren Wehen. Diese etwas erholsamere halbe Stunde war genau richtig.
Nach dem Baden wurden sie auch sofort wieder so stark wie vorher.
Wir haben dann mal alles zusammengepackt, was wir fürs GH brauchen würden und uns kurz
vor 9 nach Absprache mit der Hebamme vom Taxi hier abholen lassen. Ich hätte noch nicht
zwingend die Begleitung der Hebamme gebraucht, aber das Wissen, dass ich noch die 10
minütige Autofahrt vor mir habe, hat dann dazu gebracht, dass wir schon hin sind.
Netterweise waren die Wehen unterwegs und bei Ankunft im GH erstmal etwas weniger, sodass
ich erstmal ankommen konnte. Als wir dann für uns im Gebärraum waren, konnte ich mich
auch wieder richtig drauf einlassen und die Wehen wurden schnell wieder so stark wie zuvor.
Die Hebamme hat alles zur Geburt gerichtet, Papiere geschrieben und uns sonst einfach
machen lassen. Das brauchte ich auch, jegliches Einmischen wäre mir wohl zu viel geworden.
Wenn ich gewollt hätte, hätte sie irgendwann mal nachgeguckt, aber ich wusste ja, dass es
vorwärts geht.
Gegen halb 11 waren die Wehen dann richtig stark, zogen bis in die Oberschenkel, ich hab
teilweise kaum Positionen gefunden, wie es erträglich war. Also nochmaliger Versuch Badewanne. Top! Es war zwar trotzdem heftig im Wasser, aber ich konnte den Schmerz besser
ertragen und besser entspannen zwischendrin.
Dann fehlt mir jegliches Zeitgefühl, ich war nur mit mir beschäftigt. In manchen Pausen gelang
mir kein locker lassen, aber mit Anleitung der Hebamme kam ich dann auch in die Entspannung,
die ich brauchte. Sie musste mich einfach manchmal dran erinnern, dass jetzt Pause ist und
nochmal tief durchatmen alles entkrampft. Und dann ging das auch.
Sie hatte dann doch mal nachgeschaut, da waren es 8-9cm, ganz weich, pralle FB. Recht kurz
danach waren die Wehen irgendwie anders, drückten viel mehr nach unten und hinten. Ich kam da nicht gleich klar damit. Da meinte die Hebamme dann auch bald, dass die FB ich
vorschieben würde. Wusste auch nicht, ob ich zur Geburt im Wasser bleiben will oder nicht. Die
Hebamme meinte, ich wäre mehr Bewegungstyp - was definitiv so ist - und dass ich da auf dem Land mehr Freiheit zu hätte. Aber mir gefiel es im Wasser zu gut und ich hatte Angst, dass es
nur noch heftiger werden würde.
Dann sprang die Blase und ich wollte definitiv bleiben wo ich bin. War mir einfach zu krass der
Druck. Der nahm dann auch ganz schnell zu. Ich konnte dann das Köpfchen auch selbst schon in der Scheide fühlen und hab meine Hand da auch nicht mehr weggenommen. Ich wusste, dass ich will, dass mein Kind von meinen eigenen Händen begrüßt wird.
Sie holte also zwischen den Wehen mit dem Papa alles, was so nötig werden würde.
Dass der Schluss so extrem heftig werden würde, hatte mich dann doch überrascht. Da hab ich
keine Ahnung, wie ich damit allein klar gekommen wäre. Die Wehen kamen Schlag auf Schlag
und allein wär ich wohl nicht mehr runter gekommen... Das hat so unglaublich gespannt... ich
konnte mir nicht vorstellen, wie ich es schaffen soll, da weiterzuschieben. Aber es ging dann
doch irgendwie in jeder Wehe. Und immer hatte ich meine Hand an seinem Kopf um ihn
begleiten und begrüßen zu können.
Dass die Hebamme immer mal mit gefühlt hatte, fand ich eher störend und hab sie da auch
bisschen weggeschoben.
Letztendlich war ich in der tiefen Hocke/ im Hirtenstand und habe ihn gefangen. Die Hand
hatte er gleich mit am Gesicht. Die ließ er dann auch erstmal noch dort.
Habe ihn mir auf die Brust genommen, aus der NS ausgewickelt. Von den Hebammen - die
zweite kam da gerade mit rein - hat er noch ein bisschen Startunterstützung (absaugen, da er
gleich mal noch nern Schwaps Wasser mitgeschluckt hat) bekommen und dann war kuscheln dran.
Plazenta kam ca 15 min später auch in der Wanne und dann sind wir umgezogen. Papa mit Kind vorneweg (vorher abgenabelt) und ich dann nach kurzem Abduschen hinterher.
Dann haben wir viel Zeit zum Stillen und kuscheln bekommen.
3840g
52cm
KU 37
Meine Schwiegereltern haben uns dann abgeholt und nach Hause gefahren.
Abends kam mein Vater zu Besuch und hat uns bekocht.
Und jetzt wird gekuschelt, gestillt, geschlafen, gewacht.
Ich hab seeehr unangenehme Nachwehen, dafür ist der Uterus schon wieder mini und ich blute
kaum.
Es fühlt sich nach wie vor unwirklich an und ich muss mir immer mal klar machen, dass es
nicht nur ausgeliehen ist, sondern der Kleine Mann nun den Weg mit uns gehen wird.
Bin gespannt auf dieses riesige Abenteuer.
Liebe Grüße von der frischen Mami.


Zur Geburtsverletzung hatte ich da gar nichts geschrieben: War ne Labienschürfung, sonst alles okay. Einige Wochen später entdeckte ich dann, dass es doch nicht nur ne Schürfung war, sondern ich seitdem ein Loch in der Labie habe. Naja, andere geben viel Geld beim Piercer dafür aus ;-)

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Re: Erstgeburt August 2011

Beitragvon dawit » Mo 14. Jan 2013, 01:23

Danke für den schönen Bericht!
Eine ruhige,entspannte Erstgeburt!
:daumen:
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Re: Erstgeburt August 2011

Beitragvon parapluies » Mo 14. Jan 2013, 21:11

:daumen: :danke:


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