Prolog
Ich hatte mich sehr auf die Schwangerschaft gefreut, zumal dies auch das Ende meiner gefühlt Ewigkeiten dauernden Ausbildung einleiten sollte. Doch überraschten mich die ersten 16 Wochen wieder mit Depressionen, Zweifeln und massiver Übelkeit. Ab der 16. SSW fing mein Nierenleiden wieder an. Jede Schwangerschaft echt das Gleiche ich stellte mich auf eine harte Geburt ein und auch auf eine lange. Die Geburt der Mittlerene war unerträglich und dennoch hatte ich irgendwie die Hoffnung, dass es diesmal anders werden würde. Das Nierenleiden verlief wie bei der Mittleren mehr entspannt. Begab mich dennoch in urologische Betreuung, um auch mal Referenzwerte und vllt sogar eine Ursache zu finden. Bis zum Schluss blieb ein Nierenstau 3. Grades rechts und 1.-2. Grades links. Die Schmerzen endeten aber ca. mit der 34. SSW. Gegen Ende der Schwangerschaft ging es mir zunehmend besser, wenn nicht sogar blendend. Ich war topfit, der Bauch war klein und schränkte mich kaum ein. Mein Hb war am Ende sehr gut und so konnte ich sogar noch richtig wandern und Berge rauf und runterlaufen. Ich liebe die letzten Schwangerschaftswochen.
Ursprünglich wollte ich wieder eine HG. Leider gibt es hier keine HG-Hebammen mehr und auch das GH hier hat die HG-Betreuung eingestellt. Ich entschied mich dann mich im GH anzumelden und mir die Option offen zulassen erst recht spät die Hebamme anzurufen, so dass wir das GH vllt nicht mehr erreichen würden.
26.04.2017
1:30 Uhr
Die Große kommt zu uns ins Bett gekrochen, da merke ich, dass ich Flüssigkeit verliere. Ich geb meinem Mann Bescheid und geh aufs Klo. Noch ist es mir suspekt und geh wieder mit einer Unterlage ins Bett. Mein Mann und die Große rutschen sicherheitshalber weit von mir weg ich kann nicht schlafen, meine Gedanken kreisen. Ich stehe auf und richte mein Geburtszimmer. Gehe danach aber doch wieder ins Bett, da keinerlei Wehen in Sicht und ich doch lieber versuche zu ruhen. Die Wehen werden schon kommen.
5:00 Uhr
Ich verliere wieder Flüssigkeit. Das ist bestimmt Fruchtwasser. Immer noch keine Wehen. Ich entscheide mich spazieren zu gehen und gehe den Berg hinter unserem Haus hoch. Ich genieße die Stille und das Vogelgezwitscher. Oben angekommen genieße ich die Einsamkeit und die herrliche Aussicht über die Stadt. Aber: keine Wehen. Immer wieder Wasserabgang. Ich entscheide mich die Hebamme anzurufen. Sie kam dann auch kurz danach vorbei und wir schrieben das 1. CTG. Da kann ich mich gar nicht erinnern, ob diese ein paar Wehen aufzeichnete Sie lies mir ein Wehenstarterpaket da mit Öl, Tee und Homöopathie. Sie sagte mir auch, dass das Köpfchen zwar fest im Becken hängt, aber noch ein Stück über der Symphyse ist.
8:00 Uhr
Ich machte die Musik anund versuchte die Wehen in Ganv zu bekommen und tanzte ausgelassen. Ich hatte die Hoffnung bis zum nächsten Hebammenbesuch am Nachmittag wäre ich mit Kind gebären fertig. Pustekuchen. Ich schaffte es zwar immer mal einen harten Bauch zu provozieren, aber mehr auch nicht. Alles was ich versuchte half nix. Der Tee, das homöopathische Mittel, das Öl mit Bauchmassage, das Getanze, Treppensteigen, Brustwarzenstimmulation, etc. Ich hatte mein erstes Tief und es kullerten Tränen. Mein Mann backte mir derweil den weltbesten Schokokuchen und kümmerte sich um die Kleine. Die Große war nämlich zum Schnuppertag in der Schule und wurde dann von einer Freundin Heim gebracht. Der Kleinen war es etwas suspekt, dass ich so anders war als sonst. Sie behandelte mich wie ein rohss Ei und traute sich kaum zu mir. Beide Kinder tanzten aber sehr gerne mit und hatten ihren Spaß.
13:30
Hebammenbesuch. Nächstes CTG. Wehen alle 10 Minuten, die ich aber kaum wahrnahm. Ich erkundigte mich, ob Baby vllt festhängt. Sie meint, dass es unwahrscheinlich ist und dass die Wehen sicherlich am Abend kommen. Ihre Worte beruhigen mich wieder. Es ist schön eine Hebamme zu haben. Ich soll Spazieren gehen und weiter versuchen die Wehen anzuregen.
To be continued...