Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 2012

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lela15

Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 2012

Beitragvon lela15 » Mo 11. Nov 2013, 17:35

Der ET am 2. November verstrich, ohne dass sich auch nur die kleinsten Anzeichen für eine bevorstehende Geburt eingestellt hätten. Beim Geburtsvorbereitungskurs turnte ich am Abend dieses Tages noch fleißig mit. Irgendwie wusste ich schon damals, dass unser Kind noch etwas länger auf sich warten lassen würde. Doch ich hatte ich es auch noch nicht so eilig. Ich wollte nur unbedingt eine Hausgeburt. Meine größte Angst war, dass sich das Baby nicht ins Becken begeben würde und ich dann einen Kaiserschnitt über mich ergehen lassen müsste. Das wollte ich um jeden Preis verhindern. Mein Baby sollte auf andere Weise das Licht der Welt erblicken als seine Mutter. Nicht herausgerissen werden, nicht die ersten Momente getrennt von der Mutter verbringen. Es sollte sanft geboren werden, möglichst zu Hause, in Ruhe und mit viel Respekt.
Die Tage vergingen und der Termin zum Einleiten kam immer näher. S., meine Hausgeburtshebamme tat alles, um das Kind dazu zu bewegen sich ins Becken einzustellen. Es gelang ihr zu verhindern, dass das Baby weiterhin an das Schambein anstößt, doch senken wollte es sich nicht. Sie hatte mich schon geistig auf eine Einleitung und eine Krankenhausgeburt am 12. November eingestimmt. Meine Hebamme meinte, ich solle mich nicht zu sehr auf eine Hausgeburt versteifen, um nicht genau dadurch Komplikationen heraufzubeschwören. Ich tat mein Bestes. Ich versuchte mich mit meiner eigenen Geburt zu versöhnen und mir einzureden, dass ein Kaiserschnitt schon nicht so schlimm sei. Es gelang mir einigermaßen und ich war die ganze Zeit über relativ ruhig. Wir versuchten es mit Globuli, Akkupunktur, Stimulation der Brustwarzen, Wehentee, Geschlechtsverkehr. Es geschah einfach gar nichts. Das Kleine blieb, wo es war und der 12. November kam heran. Die Hebamme gewährte mir noch einen Tag Gnadenfrist und sagte, ich solle den 12. November noch zu Hause bleiben. Am Abend würde sie mich dann nochmals untersuchen und schauen, ob sich etwas getan hätte. So kam es dann auch und sie entschied, dass ich am nächsten Tag zum Einleiten ins Krankenhaus gehen solle.

War ich bis zu diesem Zeitpunkt ruhig und gefasst gewesen, so brachen kurz nach dem S. gegangen war bei mir alle Dämme. Ich verkroch mich in die Badewanne, heulend und schluchzend. Ich fühlte mich als komplette Versagerin und konnte mir gar nicht vorstellen, im Krankenhaus mein Kind zu bekommen. Die ganzen Monate hatte ich mich total auf eine Hausgeburt eingestellt und nun sollte dieser Traum platzen. Mein Bauch wackelte geradezu, weil ich so schluchzte. Vielleicht war es genau das, was mein Kind brauchte. Ich spürte es an mein Becken klopfen. Sanft legte ich meine Hand an die Stelle, wo ich es wahrnahm und drückte es ganz leicht in Richtung Körpermitte. Nach einer ruhigen Nacht, in der ich trotz allem sehr gut schlief, fuhren wir ins Krankenhaus. Ich hatte das Gefühl, entwurzelt und aus meinem Heim vertrieben zu werden. Als wir losfahren wollten, kamen wir wieder die Tränen.

Bei der Aufnahme werde ich von einer jungen Ärztin betreut, die am Ultraschall feststellt, dass das Kind im Becken ist. Eigentlich ist das der Moment, wo ich hätte gehen sollen. Doch ich bin die Warterei wohl zu leid. Ich denke gar nicht daran, dass ich jetzt eigentlich das Ganze abbrechen und nach Hause fahren oder zumindest es mit S. besprechen könnte. Die Oberärztin kommt und meckert sofort, weil wir erst an Tag 11 nach ET kommen. :haue: Sie ist mir sofort unsympathisch. Ich bekomme um 12.00 Uhr die erste Dosis Einleitungsgel. Danach muss ich einige Zeit ans CTG gefesselt ruhig liegen bleiben. Ich finde es schrecklich und bin nur am fluchen und mich wundern, wie manche Frauen freiwillig eine Krankenhausgeburt anstreben. Ich wäre jetzt viel lieber zu Hause und wäre Herrin meiner Geburt. Neben mir liegt eine junge Frau, die schon Wehen hat, allerdings auch noch Einleitungen erhält. Sie stöhnt und weint viel. Sie tut mir leid. Ich stelle es mir schrecklich vor, vor einer anderen Schwangeren und deren Lebensgefährten in den Wehen zu liegen. In dieser Situation finde ich es plötzlich nicht mehr nur positiv, dass Männer auch dabei sein dürfen. Mir wäre so ihre Lage sehr unangenehm und ich bin heilfroh, dass sie kurz bevor meine Wehen richtig einsetzen, in den Kreißsaal gebracht wird.

Nach dem ersten Einleitungsversuch tut sich rein gar nichts. Als ich endlich vom CTG gelassen werde, darf ich noch spazieren gehen. Wir bummeln noch etwas durch die Stadt. Als ich wieder im Krankenhauszimmer bin, fühle ich so etwas wie eine erste Senkwehe. Es tut kaum weh, dennoch habe ich das Gefühl, dass sich das Becken weitet. Danach zwinge ich mich, im Essbereich das Krankenhausessen hinunterzubringen. Schließlich will ich während der Geburt genügend Kraft haben. Um 18.00 Uhr kommt die Ärztin und untersucht mich und legt wieder Gel zum Einleiten. Danach muss ich wieder eine Stunde am CTG liegen. Wie ich dieses Stillliegen hasse. Währenddessen springt bei meiner Bettnachbarin die Blase und fast gleichzeitig auch bei mir. Wobei es bei mir wohl eher nur ein kleiner Riss ist, da kaum Wasser austritt. Irgendwann kommt die Hebamme angerannt und gibt mir Globuli, weil irgend etwas mit den Herztönen vom Baby nicht ganz passt.

Plötzlich geht es auch mir nicht mehr gut. Mir wird total kalt und ich zittere ziemlich heftig. Ich will mich nur verkriechen. Die Blase scheint jetzt vollständig geplatzt zu sein. Ich saue mir meine neuen Schlapfen mit Fruchtwasser ein. Es ist ca. 20.00 Uhr. Dann werde ich wieder ans CTG gehängt. In dem Moment habe ich wohl meine erste richtige Wehe. Die Hebamme, die mich gerade untersuchen will, fragt mich, ob ich eine Wehe habe. Anscheinend schaue ich bevor ich antworte aufs CTG. Gleich werde ich geschimpft, dass sie von mir wissen will, ob ich Wehen habe, nicht vom CTG. Trotz ihrem rauen Ton, ist mir ihre Aussage sympathisch. Ich sage ihr, dass ich nicht weiß, ob das eine Wehe ist. Schließlich ist es nicht so schlimm, wie es einem immer erzählt wird. Nun untersucht mich die Hebamme, der Muttermund ist erst einen Zentimeter geöffnet. Sie tastet weiter und schaut plötzlich erstaunt drein. Sie erklärt mir, dass mein Gebärmutterhals vollständig verstrichen ist. Von vorher ca. 7 cm steht nun nur noch ein kleiner Saum. Sie meint, dass das schon sehr gut sei. Ich bin erleichtert, das zu hören. Sie fragt, ob ich Schmerzmittel haben oder ein Bad nehmen möchte. Ich bitte sie, baden zu dürfen.

Kurz danach kommt eine junge Hebamme mit einer Schwester in mein Zimmer gestürmt. Sie stellt sich vor, sagt, sie sei die für mich zuständige Hebamme und sie müsse mich nun in den Kreißsaal bringen. Irgendwie wirkt alles hektisch. Mir wird ein Tropf angehängt. Da ich weiß, dass ich wegen einer B-Streptokokkeninfektion Antibiotika bekommen muss, denke ich es sei das Penicillin. Es geht mir nicht gut und die Hektik, die herrscht, machen es nicht viel leichter. Daher kümmere ich mich blöderweise nicht darum, was ich verabreicht bekomme. Erst als wir einige Zeit im Kreißsaal sind, bemerke ich, dass sie mir Buscop*n angehängt haben. Das ärgert mich, weil ich doch gar keine Medikamente haben wollte. Auf die Antibiotika hätten Hebammen und Ärztin fast vergessen. Erst auf mein Nachfragen bekomme ich den Tropf angehängt. Die Wehen sind nun schon ziemlich häufig. Die Pausen zwischen den Wehen merke ich kaum. Das CTG stört mich. Ich beschließe, dass es mir egal ist, ob das Ding aufzeichnet und begebe mich in den Vierfüßler. Das ist viel besser. Die Hebamme meint, dass sei okay und ich dürfe so bleiben. Sie bittet meinen Freund das CTG an meinen Bauch zu halten.

Nach kurzer Zeit darf ich in den Geburtspool übersiedeln. Ich genieße das Wasser, leider ist mir noch immer kalt. Die Wehen kommen alle 2 Minuten und sind schon recht schmerzhaft. Ich bewege mich viel. Während jeder Wehe versuche ich eine andere Position. Plötzlich wird mir übel. Mein Freund schafft es gerade noch, mir eine Schale hinzuhalten. Die Hebamme kommt und schlägt mir vor, ich solle aus der Wanne. Ich wehe noch ca. 1,5 Stunden vor mich hin. Die Wehen sind nicht sehr regelmäßig, es gibt immer wieder kürzere Pausen und dann sind sie wieder fast permanent. Um ca. 23.00 Uhr kommt die Ärztin und untersucht mich. Sie meint, mein Muttermund sei nun ca. 3 – 4 cm eröffnet.
Mich freut dieses Ergebnis, immerhin geht etwas voran. Sie ist aber nicht so zufrieden und meint, sie möchte mir einen Wehentropf anhängen. Ich sage jedoch, dass ich Geduld habe. Ein Wehentropf kommt für mich nicht infrage. Immerhin habe ich nur Negatives darüber gelesen. Ich bin davon überzeugt, dass die Geburt erst am Nachmittag nächsten Tag stattfindet oder noch später. Die Wehen sind für mich gut zu ertragen, ich verstehe gar nicht, warum man da etwas beschleunigen will. Als die Ärztin nicht auf meinen Wunsch eingehen will, mir etwas von der „Natürlichkeit“ des Wehentropfs erzählen will, kommt mir die Hebamme zur Hilfe. Sie fragt die Ärztin, ob sie nicht gehört habe, dass ich Geduld habe? Die Ärztin meint dann noch etwas beleidigt, dann werde sich das halt alles ewig hinziehen. Was mir ja ohnehin egal ist.

Danach bleibe ich wieder allein mit meinem Freund im Gebärzimmer. Ich wechsle ständig die Position. Verbringe viel Zeit im Vierfüßler oder nur mit dem Po in der Luft und den Kopf auf den Armen am Bett liegend. Auf Rat der Hebamme versuche ich, auch noch etwas spazieren zu gehen. Allerdings habe ich eine ziemlich heftige Wehe, als ich gerade am Gang bin und urplötzlich ist mir wieder schlecht. Ich renne fast den Flur entlang aufs Klo. Daher habe ich keine Lust mehr das Gebärzimmer zu verlassen. Es ist mir lieber in Nähe des Klos zu bleiben. Außerdem fühle ich mich hier schon nicht mehr so fremd und ich will nicht, dass mir mehr Leute als nötig beim „wehen“ zu sehen.

Ich sage mir immer wieder „mein“ Mantra vor: „du wirst weit, unvorstellbar weit, weit wie ein Scheunentor“. Es scheint zu wirken. Jedes Mal wenn ich mir das Mantra vorsage, kommt eine heftige, ziemlich schmerzhafte Wehe.

Mit einem Mal habe ich das Gefühl pressen zu müssen. (Es ist nun 24.00 Uhr) Ich bitte meinen Freund nach der Hebamme zu klingeln. Er versteht nicht, warum ich jetzt nach der Hebamme rufen will. Die Wehen nehmen mir fast die Luft zum Sprechen und ich will nichts erklären. Ich schaffe es dann, selbst die Klingel zu erreichen. Die Hebamme kommt und untersucht mich. Da wir erst vor ca. einer Stunde bei 3 – 4 cm angelangt waren, kann ich es fast nicht glauben, dass sich schon wirklich viel getan hat, und rechne fast damit, dass nicht viel passiert ist. Doch die Hebamme strahlt mich ganz aufgeregt an und eröffnet mir, dass ich es geschafft habe. Mein Muttermund ist vollständig eröffnet. Sie geht weg, um die Ärztin zu holen. Sie ist total euphorisch und sagt: „Das muss ich unbedingt der Ärztin erzählen, das glaubt die nie!“

Mich überkommt ein Gefühl der Freude, aber auch der Genugtuung. Wieder einmal bewahrheitet sich, dass Ärzte mit ihrer Prognose total falsch liegen können. Von wegen, ohne Wehentropf zieht es sich noch ewig. Die Hebamme kommt mit einer jungen Ärztin zurück. Beide sind total lieb zu mir und loben mich, für die super Wehenarbeit, die ich geleistet habe. Endlich habe ich doch noch ein Erfolgserlebnis. Nachdem ich mich schon als Versagerin gefühlt hatte, weil die Wehen nicht von alleine in Gang kamen, kann ich mich nun über eine schnelle Eröffnungsphase freuen. Als ich ihnen erzähle, dass ich mich schon als Versagerin gefühlt hatte, weil eingeleitet werden musste, meinen sie zu mir, dass die Einleitung eh nicht gewirkt habe und es ohnehin von alleine mit den Wehen los gegangen sei. Wie sie das wissen wollen, weiß ich nicht, doch ich nehme es jetzt einmal so hin.

Mit dem Pressen komme ich nicht ganz zurecht. Ich weiß nicht mehr, was ich im GVK bei der Hebamme, die mich bei der Hausgeburt betreuen sollte gelernt habe, auch alles was ich im Buch über Hypnobirthing gelesen habe, ist weg. Ich weiß nur noch, dass S. vorgeschlagen hat, nicht zu hecheln, sondern „Bitte komm“ zu sagen. So hänge ich am Seil und sage ständig „bitte komm, bitte komm, bitte komm“.

Das Pressen dauert länger als angenommen. Irgendwie scheine ich nicht stark genug zu pressen. Allerdings habe ich es aber immer noch nicht eilig. Der Pressdrang ist auch verflogen. Langsam tritt der Kopf Stückchen für Stücken aus. Ich berühre das Köpfchen und bin erstaunt, wie weich es sich anfühlt. Als endlich der Kopf geboren ist, geht es ganz schnell. Ich spüre, dass sich nun viel bewegt hat, als ich hinunter schau, liegt es plötzlich da. Mein Kind, eine Tochter. :herzen: Ich bekomme sie sofort auf den Arm. Sie schreit kräftig. Ich bin überwältigt. Ich schaue sie mir an und bin sofort verliebt. Sie ist einfach perfekt. Es ist 1.06 Uhr. Die Ärztin erklärt mir, dass das Pressen etwas schwieriger für mich war, weil die Kleine die Hand vor dem Gesicht hatte. Davon habe ich vermutlich den Dammriss 1. Grades davon getragen. Die Nabelschnur durfte auspulsieren und wurde dann von Wirbelwinds Papa durchtrennt.

Die Nachgeburt ließ leider auf sich warten. Doch am Schluss kam sie doch noch ganz problemlos. Danach durfte ich meine kleine Prinzessin endlich stillen. 36 lange Stunden nach der Geburt durfte ich dann endlich das Krankenhaus verlassen und hatte eine wunderbare Wochenbettzeit, betreut von einer super Hebamme. Meine Tochter ist nun in wenigen Tagen ein Jahr alt. Immer wieder frage ich mich, ob ich die Klinikgeburt doch noch verhindern hätte können. Manchmal ärgere ich mich, dass ich mich am Ende nicht mehr gegen die Einleitung gewehrt habe, nicht mehr Zeit herausgeschlagen habe und nicht gegangen bin, als ich im Krankenhaus erfuhr, dass mein Kind sich im Becken befindet. Ich hoffe, einfach auf ein zweites Kind und darauf, dass ich und das Kind eine Hausgeburt erleben dürfen. :hausgeburt:

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Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon strophenlilly » Mo 11. Nov 2013, 20:25

Lela, warum solltest du ÜBERHAUPT zu dieser Einleitung???

Gummibär

Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon Gummibär » Mo 11. Nov 2013, 20:35

Dafür dass Du nicht Deine HG bekommen hast, war diese Geburt doch wirklich angenehm.
War es wirklich die fehlende Geduld, dass Du der Einleitung zugestimmt hast? Denn kurze Zeit später sagst Du ja wieder, dass Du viel ZEit und Geduld hast und eben keinen WEhentropf willst. Oder warst Du bereits so verunsichert, dass Du selber nicht mehr wusstest, ob KH vielleicht doch die bessere Variante wäre?

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Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon aronlaa » Mo 11. Nov 2013, 20:46

Danke fürs Teilen Deines Geburtsberichtes!

Ich tippe mal, die Hebamme hätte eine Hausgeburt ab 10 Tage dannach nicht mehr begleitet, das war der Grund für Deine Zustimmung zur Einleitung, oder? Das ist leider inzwischen recht häufig der Fall, meine Tochter kam ja auch 10 Tage nach Termin und da fiel auch schon das ein oder ander Mal das Wort Einleitung.. Kam ja dann glücklicher Weise nicht so weit :rainbow:
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Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon katjuscha » Mo 11. Nov 2013, 21:50

Danke für deinen Bericht.
Warum ist das so verschieden? Meine Hebamme sagte zu diesem Thema: Rausgekommen sind sie bis jetzt alle, eingeleitet wird nicht- egal wie lange ein Kind braucht. Und als ich meinen Mutterpass verlohren hatte, hat sie mir einen neuen ausgestellt und mich gefragt ob sie den ET etwas nach hinten verschieben soll für den Fall, dass doch noch ein Artzbesuch nötig wäre. Warum sehen das nicht alle Hebis so easy und finden Mittel und Wege eine Einleitung zu verhindern? Wenn die Hebammen die Frauen nach einem bestimmten Termin zur Einleitung schicken müssen, warum dann meine nicht? Oder ist das alles Ermessensache?
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Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon 2zwerge » Mo 11. Nov 2013, 22:01

das ist ermessenssache und persönlcihes risiko der hebamme. wenn sie dir wissentlich ein falsches dokument ausstellt, kannst du sie 10 jahre später verklagen, weil der zwerg ne 2 in mathe hat und vorallem kann das auch ejder andere. egal was passiert, auch wenn es mit dem ET nix zu tun hat, kann ihr angelastet werden. siehe prozess gegen anna. sie lehnt sich krass aus dem fenster bei sowas. deshalb gebe ICH falsche daten an, wenn ich einen mutterpass will, um der hebamme das dilemma zu ersparen...

lela15

Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon lela15 » Mo 11. Nov 2013, 22:20

Dafür, dass eine KH-Geburt für mich eigentlich immer eine Horrorvorstellung war, war die Geburt ganz okay. Viele andere Mütter, wären sicherlich froh so eine Geburt zu haben. Doch ich wollte halt eine HG.

Das Problem war, dass das Kind sich nie richtig eingestellt hat. Meine Hebamme wollte daher nichts versuchen (Wehencocktail, Eipollösung etc.). Nach der Geburt hat sie gemeint, beim nächsten Kind würden wir es bei gleicher Ausgangslage zuhause versuchen. Sie ist keine Hebamme, die unbedingt an ET 10 einleitet. Doch bei mir sind einige Faktoren zusammen gekommen. Das Fruchtwasser hatte schon ziemlich abgenommen, das Kind einmal etwas schnellere Herztöne. Sie meinte auch bei ihrem letzten Besuch, dass ich im Gesicht "aufgeschemmt" aussehe. Außerdem hat für mich nichts auf eine bevorstehende Geburt hingedeutet. Das war vermutlich der Grund, warum ich den Kampf für eine HG irgendwie aufgegeben habe.

Reine Ungeduld war es sicher nicht. Klar wollte ich endlich mein Baby haben. Doch ich war unheimlich gerne schwanger, vielleicht wollte ich das auch noch nicht "aufgeben" und konnte das Kind daher nicht loslassen.

lela15

Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon lela15 » Mo 11. Nov 2013, 22:27

Noch eine kleine Anmerkung. Ich komme aus Österreich. Hebammen dürfen hier z.B. gar keinen Mutter-Kind-Pass ausstellen. Hebammenbetreuung gibt es eigentlich auch keine während der Schwangerschaft. Ich denke, Hebammen haben bei uns viel weniger Ermessensspielraum und wenn etwas passiert, hängt man ihnen schneller etwas an. Daher war meine Hebamme vielleicht auch etwas "vorsichtiger".

katjuscha
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Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon katjuscha » Mo 11. Nov 2013, 22:35

Ja das kann natürlich sein. Allerdings hab ich Einleitung bei ET+10 auch schon des öfteren mit Hintergrund in Deutschland gelesen.
Ich glaube, wenn die Hebamme Angst hat dann gibt sie diese Angst weiter, ebenso wie sie Gelassenheit und Entspanntheit weitergibt.
Sogesehen ist es eigentlich abhängig von der Hausgeburtshebamme und ihrer Einstellung, ob und wann man letztlich im KH landet/landen kann.
Wieder ein Argument für eine Alleingeburt. Aber die ist ja in Österreich verboten :furz:
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Re: Der geplatzte Traum von einer HG - Wirbelwinds Geburt 20

Beitragvon caar » Di 12. Nov 2013, 09:18

sicherlich hättest du eine hausgeburt verdient, aber...

DU hast das ganz toll gemacht, bist für dich eingestanden und hast dich durchgesetzt. für deine stärke und den mut beglückwünsche ich dich!


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