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Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Mi 16. Okt 2013, 19:36
von Memilla
Möchte hier über die Geburt meiner Schwägerin berichten...
Am Freitag wurde sie wegen Verdacht auf Schwangerschaftsvergiftung ins Krankenhaus zur Einleitung bestellt.
Da bekam sie nachmittags vaginal eine Tablette, die Hormone abgibt.
Über die nächsten zwei Tage immer wieder mal Wehen, in den Kreißsaal, doch wieder nichts, wieder auf Station, Tablette verloren, neue einlegen,...
In der Nacht von Samstag auf Sonntag Blasensprung.
Die Werte (Blutdruck?) haben sich verbessert, darum kann jetzt am Montag "richtig" eingeleitet werden, sie bekommt ein Zäpfchen.
Nachts hat sie extreme Krämpfe, am Morgen ist sie fertig, möchte einen Kaiserschnitt. Immer noch keine eigenen Wehen.
Mittags vor dem KS wird sie nochmals untersucht, Mumu 5 cm. Na gut, sie versuchen es doch nochmal mit Wehentropf.
Um 3 Mumu 8 cm. Um 7 vollständig eröffnet. Und dann geht der Kopf nicht durch.
Mittlerweile hat sie eine PDA, ist völlig erschöpft. 5h Presswehen, um Mitternacht fällt doch die Entscheidung zum Kaiserschnitt.
Für mich hört sich das alles so extrem unnötig an...
Zuerst wird mit Schwangerschaftsvergiftung "gedroht", dann ist aber doch noch Zeit um tagelang einzuleiten.
Wie würdet ihr da handeln? Auf eigenes Risiko zu Hause bleiben?
Das Baby hatte anscheinend Abschürfungen am Kopf - liegt das wirklich am zu engen Becken? KU war "nur" 35 cm
Naja, ist wahrscheinlich schwierig zu beurteilen, ohne alle Details zu kennen, aber es würde mich trotzdem interessieren, was ihr davon haltet...
Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Mi 16. Okt 2013, 20:31
von Hibbeltrine
Abschürfungen am Kopf des Babys: Ich vermute, versuchtes (angeleitetes) Powerpressen in Rückenlage, womöglich auch kristellert?
Mir kommt das alles auch nicht ganz geheuer vor. Wenn wirklich eine Schwangerschaftsvergiftung "droht", dann fällt doch normalerweise gleich die Entscheidung zum KS, oder nicht? Ich frage mich auch, warum die tagelang eingeleitet haben.
Wisst ihr, was das Traurige ist? Ich hab mir hier mittlerweile so viel Wissen angelesen, dass ich schon voraussagen, wie ein Geburtsbericht ausgeht, der mit "Einleitung der Geburt durch Tabletten" etc. beginnt. Nämlich so:
Vieles lässt sich echt vorhersagen. Weil es immer wieder die gleichen Abläufe und Aktivitäten sind, die in die Interventionsspirale und letztlich zum KS führen. Die haben tagelang an der Frau rumgemacht, dazu 5 Stunden Presswehen, wahrscheinlich x-maliger Personalwechsel etc. jeder probiert/sagt was anderes, die weiß doch zum Schluss gar nicht mehr, wo vorn und wo hinten ist. Kein Wunder, dass die Arme erschöpft war. Hat ihr irgendjemand mal geholfen, wieder zu sich zu finden? Aber wie denn, im KH?
Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Do 17. Okt 2013, 09:18
von pünktchen
Meine Vermutung würde auch in eine ähnliche Richtung gehen. Wenn noch Zeit ist tagelang einzuleiten, kann es sooo dramatisch ja nicht gewesen sein.
Eine andere Ursache für die Abschürfungen könnte auch sein dass sich das Kind falsch ins Becken gesenkt hat. Passiert bei solchen Geburtsabläufen ja auch gern. Dann kann es durchaus pssieren dass auch ein kleiner Kopf nicht durchgeht weil er sich nicht richtig einstellen kann.
Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Do 17. Okt 2013, 09:19
von Peke
Es ist so schwer das auszuhalten.... :(
Aber so hat jeder seinen eigenen Weg, seine eigene Geschichte.
Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Do 17. Okt 2013, 10:14
von NIKE
Also eine tatsächliche Schwangerschaftsvergiftung und tagelanges Einleiten passt nicht wirklich zusammen
Normal werden ja die Blutwerte kontrolliert, ich war am Vortag und am Tage der Geburt von Püppi auch im KH um genau dieses Auszuschließen, weil die Leberwerte nicht ganz top waren.
Es kam aber niemand auf die Idee einzuleiten, OK es war bekannt mit wem ich entbinden wollte und wo

Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Do 17. Okt 2013, 10:26
von kristall
ja, bei mir war es ähnlich. Mein Baby wäre unterversorgt und könnte morgen tot sein. Haben mich noch Abends ins KH diktiert. Und dann sagte man mir, so ne Einleitung kann aber bis zu 7 Tage dauern.
Wenn es doch so irre lebensbedrohlich wäre, dann wartet man doch nicht so lange....
Ich jedenfalls würde es nie wieder tun!

Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Do 17. Okt 2013, 13:46
von Hibbeltrine
Mal noch ne Frage: Wenn tatsächlich eine Schwangerschaftsvergiftung (Praeklampsie) vorliegt, ist der (sofortige) KS dann gerechtfertigt? Oder wäre es auch auf vaginalem Wege möglich?
Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Do 17. Okt 2013, 13:57
von punkrockmom
Mal noch ne Frage: Wenn tatsächlich eine Schwangerschaftsvergiftung (Praeklampsie) vorliegt, ist der (sofortige) KS dann gerechtfertigt? Oder wäre es auch auf vaginalem Wege möglich?
kann nur von einer freundin berichten - da war er gerechtfertigt - mutter und kind lagen nach dem ks auf intensiv, bei der mutter drohte ein komplettes leberversagen. sie hat knapp überlebt (also so wirklich knapp)
Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Do 17. Okt 2013, 14:54
von Hibbeltrine
Danke für die Info, Punkrockmum.
Dann kann es bei Memillas Schwägerin nicht so spitz auf Knopf gewesen sein, oder?
Ich an ihrer Stelle würd mir ja total ver*rscht vorkommen. Wenn so oder so ein KS unumgänglich gewesen wäre, dann doch lieber ausgeruht und nicht ewig und drei Tage lang rumziehen und dann vor lauter Erschöpfung einen Notfall-KS, vermutlich in Vollnarkose, kassieren.
@Memilla: Was ist deine Schwägerin denn für ein Typ? Hinterfragt sie das ganze, oder ist sie froh, dass sie "gerettet" wurde? _Der_ Geburtsbericht würde mich ja echt interessieren, eben wegen dieser Praeklampsie-Sache. Wenn es echt feststand, wäre diese Einleiterei ja grob fahrlässig gewesen (ich gehe jetzt von dem Fall aus, den Punkrockmum beschrieben hat).
Re: Geburt meiner Schwägerin
Verfasst: Do 17. Okt 2013, 15:10
von NIKE
Wenn eine akute Schwangerschaftsvergiftung vorliegt, ist ein KS notwendig, aber da verschlechtert sich der Zustand sehr schnell innerhalb kurzer Zeit bis hin zum lebensbedrohlichen Zustand.