Jetzt möchte ich meinen Geburtsbericht wieder mit euch teilen. Ich hatte ihn 2011 im Luxus-Forum gepostet und es bis heute nicht geschafft hier her zu kopieren. Mein Baby ist jetzt 6,5 Jahre alt und ich denke gerne an seine Geburt zurück.
viel spaß beim Lesen.
Noch was erklärendes: die farbigen Passagen sind aus dem Geburtsbericht meiner Hebamme kopiert.
Geburtsbericht Malte Titus 03.08.2009
Der errechnete Termin war am Samstag den 01.08.2009.
An dem Tag tat sich gar nichts.
wir haben zuhause noch was Aufgeräumt und sind abends schön essen gegangen. Ich bin danach aufs Sofa und mein Schatz hatte noch Versammlung vom Schützenzug.
Am Sonntag den 02.08.2009 haben wir uns dann mit meiner Hebamme K. um 18:00 Uhr im KH verabredet zum CTG schreiben.
Der ganze Tag war aber schon irgendwie komisch, ich hatte den ganzen Tag leichte, unregelmäßige Wehen. Habe mir aber eigentlich nichts dabei gedacht.
Wir haben hier dann noch gründlich das Bad und Schlafzimmer geputzt (die unterbewusste Vorahnung)
und meine Mama hat uns dann um 18h zum KH gefahren.
CTG war super, mit einigen Wehenhügeln drauf. Dort haben wir dann noch gescherzt wie viele VU-Termine wir wohl noch brauchen bis der kleine Mann kommt, wir einigten uns dann glaube ich auf 5 und sie klebte die Zusätzlichen spalten in den Mutterpass.
Dann sind wir nach hause gefahren und haben bei meinen Eltern zu Abend gegessen.
Nach dem Essen wollte ich gerne noch eine Runde spazieren gehen, aber mein Schatz wollte nicht, da hat meine Mama das Angebot gemacht sie geht mit mir und die Männer machen die Küche, also sind wir los gestiefelt.
Gab auch ein paar wehen aber bis auf eine alle im laufen auszuhalten.
Auf dem Rückweg habe ich dann Christian eingesammelt und wir sind nach Hause.
Ich musste direkt aufs Klo und habe mir dann was zu trinken und was zuknabbern geholt, will mich gerade auf das Sofa setzen und denke: „Pipi kann das jetzt nicht sein!“ also noch mal aufs Klo, neue Einlage rein und die Hebamme angerufen.
Dann habe ich mit den PH-Wert Handschuhen nachgeschaut und ja es war Fruchtwasser.
Wir haben uns dann nach Anweisung von unserer Hebamme noch einen gemütlichen Abend vorm Fernseher gemacht und wollten dann ins Bett und abwarten wann die wehen starten. ZU diesem Zeitpunkt waren wir auch noch sehr entspannt und freuten uns auf das was hoffentlich bald los geht. Allerdings kamen wir nicht mehr ins Bett.
Um 22:20h ist die Fruchtblase geplatzt und ab 23:10h hatte ich regelmäßige wehen, die auch um einiges stärker waren als das was ich vorher an Wehen hatte.
Nach langem Warten, vielen Akupunkturnadeln wegen des Karpaltunnel-syndroms und der Elefantenfüße und einer insgesamt tollen Schwangerschaft kam am 02.08.2009 um 22:30 Uhr der Anruf von Anika: „Wir sieht eigentlich Fruchtwasser aus und woran erkenne ich es?“
Da war er, der Balsensprung, um 22:20 Uhr, es konnte losgehen das Abenteuer Geburt!
Anweisung der Hebamme: Ruhe bewahren und do lange keine Wehen da sind: SCHLAFEN! J
Außer der Hebamme hat aber danach wohl keiner der 3 mehr geschlafen!
Um kurz vor 12h haben wir dann die Hebamme gerufen da ich sie gerne da haben wollte. Die Wehen blieben in einem Abstand von 3-5min. Seit dem Zeitpunkt als die Wehen begannen wurde Christian rast los und erledigte noch alles. Er packte die Kliniktasche (Ich hatte kein Bedürfnis danach, sagte ihm aber was er noch einpacken soll) hängte noch einen Vorhang in der Küche auf, damit auch ja keine rein schaut. Und schrieb genau auf wann in welchen abständen die Wehen kommen.
Um 1:00Uhr dann der Anruf von Christian: “Kommst du? Anika hat seit kurz nach 00:00 Uhr Wehen.“
Mit Tasche, Matte und Ballpumpe bewaffnet ging es auf nach Schiefbahn.
Ankunft 1:20 Uhr, Anika hat Wehen ca. alle 3 Minuten.
Um halb eins war unsere Hebamme K. endlich da. Wir setzten uns in die Küche und die Stimmung war sehr locker und angenehm.
Christian pustete den Sitzball auf, mit der quietschenden Luftpumpe, wir mussten drüber lachen und Christian pustete mit dem Mund weiter.
In den Wehen müsste ich Aufstehen und konnte nicht sitzen bleiben auch auf dem Ball fand ich es nicht so angenehm. Es dauerte etwas bis ich die richtige Position gefunden hatte in der ich die Wehen gut verarbeiten konnte.
à1:45Uhr Anika sitzt auf dem Ball, Herztöne (KHT`s) gehört: 130-150 bpm
à2:15 Uhr Vag.U.: Portio , Muttermund (MM) 3-4 cm, etwas straff, vorangehender Teil (=VT) fest Beckeneingang, es geht wenig klares Fruchtwasser mit Vernix (=Käseschmiere) ab.
Der Anfang ist gemacht! Ein toller Befund, dank Akupunktur!?
à2:40Uhr Wehen werden deutlich kräftiger, Anika wechselt zwischen stehen und hängen am Seil, möchte gleich Baden
à2:50 Uhr Toilettengang, dann KHT-Kontrolle vor und nach der Wehe: 110-125 bpm
à3:00 Uhr Anika badet, veratmet die Wehen prima.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich richtig Lust auf das warme Wasser in der Wanne und es zeigte
sich das es mir richtig gut tat und die stärker werdenden Wehen waren in der Wanne gut
auszuhalten.
à3:10 Uhr Wehen weiter alle 2-3 Minuten, starkes Muskelzittern auch in der Wehenpause à Akupunktur von DuMai 20
à3:50 Uhr Muskelzittern hat deutlich nachgelassen, Wehenintensität steigert sich, Anika veratmet super, KHT`s vor, während und nach der Wehe 110-130 bpm, Druck nach unten, vorne wird stärker.
Das Zittern hat mich ganz schon kraft gekostet da ich mich richtig darauf konzentrieren
musste, damit es nicht schlimmer wird und in den Wehen war es dann doppelt schwer die
Wehe fühlen, zulassen und atmen.
à4:25 Uhr Anika aus der Wanne raus.
à4:45 Uhr Wehen kräftig, alle 2-3 Minuten, Anika veratmet im stehen, KHT`s nach der Wehe 130 bpm
à4:50 Uhr Anika möchte etwas im Bett liegen, muss sich mehrmals übergeben, Christian hält tapfer die Schüssel.
Wollen wollte ich eigentlich nicht... und ich fand es auch nicht besonders angenehm da ich
nicht wusste, wie ich meine Beine halten sollte. Unser Zwerg drückte so nach unten das ich
die Beine nicht mehr zusammen halten konnte.
Dann würde mir richtig schlecht... ich konnte gerade noch sagen „K. ich muss...“ und los
ging es, natürlich nicht auf meine Bettseite Ich glaube der Auslöser war Christian der sich
in der Küche kurz vorher noch was zuessen gemacht hatte und ich den Geruch in die Nase
bekam. Auch in der Badewanne war mir schon etwas schlecht... In der Kurzenzeit nach dem
Kotzen hatte ich die einzige Wehenpause.
Als ich mich dann Umgezogen hatte und das Bett frisch gemacht war, habe ich dann auch im
Bett liegend eine Position gefunden, in der ich die Wehen gut aushalten konnte.
à5:00 Uhr Übelkeit vorbei, Anika versucht im Bett etwas zuruhen.
à5:30 Uhr liegen klappt gar nicht mehr, Anika kniet und hockt vor dem Bett, Christian massiert fleißig den Rücken.
à5:50 Uhr SL im Bett
Vag.U.: MM 7cm, weich, Köpfchen drückt schon tiefer, Geburtsgeschwulst tastbar
Anika versucht ein paar Wehen in SL zu veratmen KHT`s vor, während und nach der Wehe 110-130 bpm
à6:30 Uhr Druck nach unten nimmt zu, Wehen alle 4 Minuten. Anika möchte noch in linker
SL bleiben.
à6:50 Uhr Anika steht und hockt vor dem Bett, KHT`s vor, während und nach der Wehe 115-130 bpm
à7:15 Uhr Druck nach unten nimmt immer mehr zu
à7:25 Uhr KHT`s vor und nach der Wehe 120-130 bpm
à7:30 Uhr Vag.U.: Auf dem Hocker
MM bis auf kleinen Saum vorne vollständig, Köpfchen rotiert noch
à7:50 Uhr Anika wechselt zwischen hocken und kniestand, schiebt bei bedarf mit, KHT`s 120-130 bpm
à8:10 Uhr KHT`s 120-130 bpm
à8:15 Uhr Vag.U.: MM-Saum lässt sich wegschieben, köpfchen noch BE, drückt aber gut tief
à8:20 Uhr SL im Bett
à8:45 Uhr KHT`s 110-130 bpm, Köpchen/Geburtsgeschwulst schneidet während der Wehe ein. Anika steht wieder auf
à9:10 Uhr Hocker, Anika schiebt schon kräftig mit. KHT`s 120 bpm
à9:30 Uhr Wechsel in die tiefe Hocke, Christian sitzt auf dem Ball und unterstützt Anika super KHT`s 105-115 bpm
Geburtsgeschwulst/Köpfchen bleibt auch in der Wehenpause sichtbar, die Spannung steigt.
à9:40 Uhr Christian drückt mit aller Manneskraft von oben mit
Ich habe die Kontrollen der KHT`s nicht mehr in Erinnerung. Das Christian mit gedrückt hat
habe ich natürlich mitbekommen und es sagt er hätte wirklich mit aller kraft mit geschoben,
ich habe es aber nicht so empfunden habe es eigentlich gar nicht gespürt zumindest keinen
Druck.
Und um
à9:45 Uhr ist er geschafft
MALTE TITUS
ist nach anstrengender Arbeit geboren und schreit zum ersten Mal, erst nur
zögerlich, denn auch er ist total geschafft, hat schon sein erstes Kindspech abgesetzt und
braucht eine Weile zum fit werden.
Mama Anika und Papa Christian bestaunen das kleine Wunder und schließen glücklich ihr
Baby in die Arme.
Auch die Hebamme K. ist total erleichtert, dass alles so super verlaufen ist und hofft jetzt, dass die Plazenta auch noch geboren wird.
Sie gibt Malte den Apgar 7-9-10 und holt die warmen Handtücher aus dem Backofen.
à10:00 Uhr Malte hat sich auf Mamas Bauch gut erholt, ist jetzt rosig
à10:10 Uhr Plazenta und Eihäute folgen spontan und Vollständig.
Inspektion von Vulva und Damm à deutlich sichtbarer DR II°
Papa Christian nabelt mit dem extra geschärften Pfadfindermesser ab, Hebamme fotografiert.
à10:15 Uhr Uterus gut kontrahiert, Nb +1, Blutungen normal, Anika liegt im Bett, Malte kuschelt zum ersten Mal mit Papa
à10:20 Uhr Kontakt zu 2. Hebamme wegen der Naht: Beschluss zusammen mit Anika erst am Abend zu nähen, wenn alles abgeschwollen ist.
à10:30 Uhr Anika frisch gemacht – frische Lagerung
die stolze Mama informiert die Oma gegenüber
à10:45 Uhr U1 bei Malte: leichte Hydrocele, beide Hoden deszendiert (im Säckchen), Lunge beidseitig gut belüftet Maße: 4000 stolze Gramm, 53 cm, 34 cm Kopfumfang
à11:00 Uhr erster Anlegeversuch, klappt noch nicht so richtig
à11:20 Uhr 2. Seite versucht, Malte mag nicht saugen
Coldpack vor die Vulva gepackt, da die stark geschwollen ist, Blutung normal, Uterus Nabelhöhe, gut kontrahiert
à11:35 Uhr Malte saugt zögerlich
Die ersten stunden nach der Geburt sind für mich sehr verschwommen. Ich war einfach nur
erfühlt von dem was geschehen es und hatte nur Augen für meinen wunderschönen Sohn.
à11:50 Uhr Anika auf die Toilette begleitet, Kreislauf stabil, Miktion, Blutung normal,
Anika duscht gleich.
à12:00 Uhr wohlverdientes Frühstück für die frisch gebackene Mama, Papa kämpft daneben
mit der ersten Stoffwindel.
à12:15 Uhr RR115/75, Puls 105
à12:45 Malte schläft in Mamas Arm, knöttert noch etwas
à13:00 Uhr noch mal Toilettengang, Blutung normal
à13:15 Uhr Fundus Nb+2, gut kontrahiert
à13:20 Uhr die kleine Familie liegt zufrieden und erschöpft im Bett die glückliche Hebamme
fährt nach Hause und kommt am Abend wieder.
à17:45 Uhr Besuch mit G. (2. Hebamme) zur Naht, Malte schläft ganz ruhig
à18:10 Uhr Naht es DR II der deutlich abgeschwollen ist durch G.
à18:30 Uhr Naht beendet
à18:40 Uhr nochmaliger Anlege Versuch, Malte mag nicht saugen, kuschelt mit Mama
à18:50 Uhr die zwei Hebammen fahren wieder nach Hause.
An dieser Geburt schloss sich eine manchmal anstrengende und aufregende Wochenbettzeit an.
Malte lernte langsam aber stetig an der Brust zu saugen, die Gelbsucht machte ihm ein bisschen zu schaffen, aber mit viel Liebe und Geduld Seitens Mama Anika hat Malte auch das prima überstanden und jetzt wird er schon ein ganzes Jahr alt!
Ich freue mich schon auf Maltes
Geschwister und bis stolz, das ich
Bei Malte Hebamme sein durfte.
Mit viel Liebe
K.
Ja das Wochenbett war anstrengend und aufregend. Aber wir könnten immer auf die super Unterstützung unserer Hebamme Zählen!
Ich war so froh, dass sie uns keinen Stress mit dem Stillen gemacht hat, sondern uns die Zeit gelassen hat die wir brauchten. So können wir auch 6 Monate Vollstillen und ein selbst abstillen nach 14 Monaten zurück blicken.
Auch die Gelbsucht habe ich als Mama nicht bedrohlich empfunden, was daran lag, das uns Katrin keine Angst gemacht hat. Nur im nachhinein hat sie mal gesagt, dass wenn er noch länger nicht richtig getrunken hätte dann hätte sie uns zum Arzt geschickt. Da würde mir erst bewusst, wie kritisch die Lage vielleicht doch war.
Auch heute 17 Monate danach denke ich noch gerne an den Tag zurück und würde auch nichts anders machen wollen, eine Sache vielleicht doch, ich stelle mir öfters die Frage was gewesen wäre wenn ich Malte direkt nach der Geburt angelegt hätte? Und das würde ich beim zweiten Kind dann auch machen.
Und besonders Stolz bin ich auf meinen Christian der mich in meinem Wunsch zu Hause zu gebären immer unterstützt hat und mich so super gestützt hat bei der Geburt und so ein toller Papa ist.
Und natürlich auf meine weltbeste Hebamme Katrin, nie wieder ohne dich!!!
Heute ist der 02.01.2011