So, bevor ich mich nicht mehr richtig erinnere, tippe ich euch mal schnell den Geburtsbericht von unserem Lottchen.
Es ist der 30.7., 2 Tage vor meinem erratenen Termin. Morgens habe ich noch geschrieben, dass diese Schwangerschaft nun meine längste ist.
Mittags ist die Hebamme nochmal zu Besuch, nichts deutet auf einen baldigen Geburtsbeginn hin.
Nachmittags bin ich mit einer Freundin und meinen zwei Großen auf dem Spielplatz. Ab 16:00 Uhr werden die gewohnten Übungswehen der letzten Wochen auf einmal etwas unangenehmer, aber keineswegs schmerzhaft oder veratmingswürdig. Um ca. 17:30 Uhr kommen wir heim, Abendessen, abendliche Staubsaugrunde, Kinder bettfertig machen. Immer mal wieder ne Wehe, aber ich glaube nicht an einen Geburtsbeginn am heutigen Tag. Rufe trotzdem meinen Mann an, der von seiner neuen Arbeitsstelle eine gute Stunde zu uns braucht. Sage ihm, dass es nicht mehr so ruhig im Bauch ist wie die letzten Tage. Er solle sich mal lieber langsam auf den Weg nach Hause machen...
Um 20:00 Uhr stehe ich von Luises Bett vom Gute-Nacht-Geschichte-Lesen auf, um mit ihr nochmal Pipi zu machen. Nach zwei Schritten knackt es in meinem Bauch, das Kind rutscht mit einem kleinen Ruck ins Becken. Man kann es richtig spüren. Fruchtwasser läuft nicht, erst als ich mich kurz darauf auf Toilette setze. Aha, das war also ein Blasensprung. So früh in der Geburt hatte ich das ja noch nie... Ich bringe schnell Luise ins Bett, sage ihr, dass heute wohl unser Baby kommen will und sie versuchen soll, schnell zu schlafen. Macht sie auch tatsächlich.
Ich gehe runter, sage erst meinem Onkel, der momentan bei uns wohnt bescheid, rufe dann nochmal Stefan an und sage der Hebamme, dass die Fruchtblase gesprungen ist, dass die Wehen seither alle 4 MInuten kommen, aber noch nicht besonders schmerzhaft sind und ich mich melden würde, wenn ich sie brauche. Ich esse noch mit meinem Onkel ein Butterbrot und einen Apfel (ca. 20:30 Uhr). In den 10 Minuten essen drei inzwischen doch schmerzhaftere Wehen. Mein Onkel, der bei den sehr schnellen Geburten seiner eigenen Kinder dabei war sagt: "Also, wenn die Wehen in der Frequenz kommen, dauert es nicht mehr lang. Weiß die Hebamme bescheid?" Ich lache, verweise auf meine bisherigen Geburten und die immer noch nicht besonders schmerzhaften Wehen. Er: "Also, ich möchte hier heute eigentlich nicht den Geburtshelfer geben..."
Nach dem Essen gehe ich in die Wanne. Musik, Kerze an. Sofort werden die Wehen intensiver. Um viertel nach 9 kommt Stefan, fängt an den Pool aufzupumpen. Nach zwei nun echt schmerzhaften Wehen bitte ich ihn, jetzt die Hebamme zu verständigen. Er: "Wie? Sie ist noch nicht auf dem Weg?" Er ruft an, sie verspricht gleich loszufahren.
Um kurz vor 10 gehe ich mit ihm in den Pool, zwei Wehen später, die v.a. im Kreuzbein unerträglich weh taten, kommt der Pressdrang. Ich sage: "Ich muss aufs KLo." Stefan hilft mir. Es kommt nix, außer der nächsten Wehe. Ich taste - und fühle den Kopf schon ganz nah am Ausgang. Nächste Wehe, der Kopf kommt. Ich schreie: "Stefan, der Kopf, der Kopf...." Scheiße, tut das weh. Er hilft mir vom Klo auf, kniet vor mir nieder, ich stütze mich auf ihn. Nächste Wehe, der Kopf ist draußen. Stefan fragt, was er machen solle. Ich sage: "Halt einfach das Baby fest. Nicht ziehen oder so..." MIt der nächsten Wehe ist das Baby geschlüpft. Stefan gibt es mir, ich setze mich vor den Pool. Das Baby quäkt leise, sieht ganz gesund aus.
Wir besinnen uns kurz. Stefan sagt nach einer Minute, es sei zu kalt im Bad und hilft mir aufs Sofa...
Später weiter...