Jonahs Hausgeburt 2013

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why-is-me-so-dumb
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Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon why-is-me-so-dumb » Mi 4. Dez 2013, 22:38

Hallo zusammen,

hier ist mein vierter Geburtsbericht. Die anderen drei findet ihr über mein Profil. Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße
Sophie


Geburtsbericht Jonah

Mit Jonah haben wir garnicht gerechnet. Nein, wir haben uns nicht getraut, mit ihm zu rechnen. Denn unsere Kinderwunschgeschichte ist lang und oft traurig gewesen.
Ich habe unseren großen Sohn Caspar mit in die Ehe gebracht und wir wollten recht schnell noch ein Kind bekommen. Dieses Kind kam nach zwei Jahren unerfülltem Kinderwunsch, einer Unfruchtbarkeitsdiagnose für meinen Mann, vielen Tränen und einer künstlichen Befruchtung (ICSI) 2009 mit dem Namen Anna-Soi zur Welt. Es war furchtbar. Ich habe unsere so willkommene Tochter tot geboren, denn sie hatte eine freie Trisomie 13, durfte nicht leben, wurde begraben in unserem Familiengrab.
Ich fiel in ein tiefes Loch, ging wochenlang nicht zur Arbeit. Mit ihr begruben wir schweren Herzens unseren Kinderwunsch, denn wir hatten zu viel Angst. Angst vor weiterem Hoffen, Bangen, Leiden. Angst vor der großen Enttäuschung.

Dann kam dieser Sizilienurlaub. Der wunderbare Sizilienurlaub! Einfach weg hier. Deckpassage, mit dem Schlafsack auf's Schiff, am Meer stehen, auf Vulkane klettern, Zeit für uns als Familie. Und dann, in unserer Ferienwohnung: der positive Schwangerschaftstest. Einfach so. Aus dem Nichts. Eine Rückfahrt auf dem Schiff, im Schlafsack, mit breitem Grinsen im Herzen.
Dieses Kind durfte leben. Und wie! Wir gewannen so viel Stärke und neue Zuversicht während der Schwangerschaft. Unsere zweite Tochter Helena kam 2011 in einer kalten Winternacht in unserem Wohnzimmer zur Welt. Gesund, zufrieden, die Welt stand kurz still, ein Wunder, ein Sechser im Lotto bei der Diagnose meines Mannes.

Nach eineinhalb Jahren schlichen sich immer wieder Gedanken um ein weiteres Kind in unsere Köpfe. Wir verdrängten sie, rationalisierten. "Das könnten wir uns eh nicht leisten." "Es gäbe gar kein Kinderzimmer mehr." "So haben wir viel mehr Zeit für die Kinder, die schon da sind." Das alles haben wir gesagt. Gefühlt haben wir die Sehnsucht nach noch einer Schwangerschaft, nach noch einem Baby, nach noch einem Kind. Gefühlt haben wir auch wieder die Angst. Die Angst vor dem Hoffen, dem Bangen, der Enttäuschung, dem Leid. Uns fehlte der Mut zu einer Entscheidung.
So trafen wir im Februar 2013 die Vereinbarung, dass wir keinem weiteren Kinderwunsch nachgehen, auf Verhütung aber verzichten, weil sie höchstwahrscheinlich sowieso überflüssig ist. Nach dieser Vereinbarung hatten wir ein einziges Mal Sex zur potentiell fruchtbaren Zeit.
Zwei Wochen später saß ich in unserer Küche und habe geweint. Bitterlich geweint, geweint vor Freude und Schock gleichzeitig, denn das Unglaubliche war geschehen: Vor mir lag ein positiver Schwangerschaftstest!

Die Schwangerschaft war traumhaft. Ich war nur drei Mal bei meiner Frauenärztin: Einmal in der achten, einmal in der zwölften und einmal in der 36. Schwangerschaftswoche. In der 22. Schwangerschaftswoche haben wir uns für ein Organscreening beim Pränataldiagnostiker entschieden. Alle anderen Vorsorgetermine hat unsere liebe Hebamme Ina bei uns zu Hause gemacht. Wir kannten uns schon seit Helenas Schwangerschaft, denn auch diese und Helenas Hausgeburt hatte sie schon so toll betreut und über diese Zeit hinaus sind wir in Kontakt geblieben.

Der errechnete Geburtstermin wäre der 26. November gewesen, doch die Geburt begann schon am 20.11.. Da hier in Bayern an Buß- und Bettag schulfrei ist, nimmt Caspar jedes Jahr das Angebot seines Hockeyvereins "Hockey statt Schule" wahr, so auch an diesem besagten Mittwoch. Die Krippe hatte geöffnet, also fuhr Alex, mein Mann, die beiden morgens weg und gleich weiter zur Arbeit. Ich telefonierte mit meiner besten Freundin, die mit ihrem fast drei Wochen alten Baby auch zu Hause war und verabredete mich für später mit ihr und ihren Eltern zum Kaffeetrinken und Spazierengehen.
Ich hatte schon seit zwei Wochen ziemlich starke Übungswehen, doch sonst tat sich noch nichts. Keine Verdauungsprobleme, kein Schleimpfropf, keine Blutung und kein Fruchtwasser deuteten auf eine bevorstehende Geburt hin. Noch nicht einmal der Bauch hatte sich gesenkt.

Nach einer ausgiebigen Dusche samt Beautyprogramm - endlich war mal Zeit für Pediküre und Haarkur und stundenlanges Cremen und und und - bin ich dann los zu meiner Verabredung in den Nymphenburger Schlosspark und danach zu meiner Freundin Leonie nach Hause. Dort blieb ich und zeigte Leonie die indische Babymassage an ihrer kleinen süßen Tochter und wünschte mir sehnlichst auch unser Baby herbei. Alex konnte an diesem Tag früher aus der Arbeit weg, deshalb holte er mich um kurz vor drei bei Leonie ab, von wo aus wir weiterspaziert sind zu Helanas Krippe und von dort zu Caspars Hockeyverein, um die beiden abzuholen. An beiden Orten haben viele andere Eltern nach dem Baby gefragt, Tipps über das Geburtsdatum abgegeben - alle waren sich einig: Das dauert noch! - und haben uns trotzdem schon mal eine gute Geburt gewünscht.
Caspar ist dann doch nicht mit uns gekommen, sondern hat sich mit seinem Freund von dessen Mama mit dem Auto zu uns fahren lassen, damit sie noch ein bisschen zusammen spielen können.
Alex, Helena und ich sind gemütlich nach Hause gelaufen, haben uns über die ersten Maronen im Biomarkt gefreut und als wir endlich da waren, merkte ich, kaum zur Tür herein und noch völlig außer Puste von den vier Stockwerken Treppensteigen, die erste "andere" Wehe. "Uii", dachte ich mir und "Spannend!".

Alex hat für uns alle Paprikagemüse mit Reis und Debreziner gekocht, ich habe aufgeräumt und die Kinder haben gespielt. Als das Essen fertig war und wir am Küchentisch saßen, musste ich hin und wieder eine Wehe veratmen und wir fragten uns alle zum ersten Mal, ob das Baby denn heute Nacht kommen würde. Um sechs schrieb ich Ina eine SMS, dass sie lieber früh ins Bett solle, wenn sie noch Schlaf abbekommen mag. Ich war mir der Sache also schon ziemlich sicher.

Auch die Mama von Caspars Freund bekam beim Abholen mit, was los war und hat sich sehr mit uns gefreut. Die Stimmung war ein bisschen so wie an Heilig Abend kurz vor der Bescherung. Große Vorfreude und dieses herrliche Kribbeln vor Aufregung. Alex und ich schauten uns dauernd verstohlen grinsend an.
Helena war schon beim Abendessen so wahnsinnig müde, dass wir sie recht bald ins Bett brachten. Während ich mit meiner Mama telefonierte, um ihr zu sagen, dass sie heute Nacht bei uns schlafen soll, mir Maroni in den Backofen schob und Wehen in 15 Minuten Abständen veratmete, bauten Caspar und Alex den Geburtspool im Wohnzimmer auf und richteten auch sonst alles für die Geburt her. Zum Wehen veratmen legte ich mich bäuchlängs über einen Gymnastikball. Vor dem Backofen, um die Maroni im Auge zu behalten.
Als die Maroni und das Wohnzimmer fertig waren, habe ich geschält, gegessen und gefüttert -Mann, waren die gut!- während Caspar und Alex ein buntes Schild mit der Aufschrift "Alles gut! Hausgeburt" gemalt haben. Es ist richtig toll geworden und wurde gleich an unsere Wohnungstür gehängt.

Um kurz vor neun kam meine Mama bei uns an. Wir beschlossen, es uns in der Küche gemütlich zu machen, ein paar Kerzen anzuzünden und Spiele zu spielen. Wirklich wie an Heilig Abend! Immer, wenn eine Wehe kam, mussten wir eine kurze Pause machen, dann ging es wieder weiter. Ich habe meiner Familie übrigens aus vorheriger Erfahrung ein Sprechverbot während der Wehen auferlegt. Da brauchte ich Ruhe, um mich auf mich und das Baby zu konzentrieren. Alex blieb leider nicht bei uns in der Küche, er räumte noch ein bisschen die Wohnung auf. Braver Mann!

So gegen elf Uhr waren die Wehen zwar deutlich spürbar, ich würde sagen mittelstark, aber die Abstände blieben konstant bei ca. 7 bis10 Minuten, also beschlossen wir schlafen zu gehen. Obwohl ich es nicht für möglich gehalten hätte, schlief ich auch wirklich schnell ein. Ich merkte zwar ab und zu die eine oder andere Wehe, das aber nur so halb bewusst. Um kurz nach eins in der Früh war es aber dann vorbei mit Schlaf für mich.
Ich stand auf und machte mir in der Küche einen frischen Ingwertee und ein paar Nelken und Zimt habe ich auch reingetan. Ich wusste schon, dass man ja eigentlich nicht in den Geburtsverlauf eingreifen soll, aber ich hatte Angst, dass es noch ewig so weitergeht, ich aber nur zwei Stunden Schlaf hatte. Also habe ich, ganz heimlich, eine halbe Tasse getrunken.
Die Wehen kamen auch sofort wieder stärker und ich bin zurück ins Schlafzimmer, um den Alex aufzuwecken. Da war es viertel nach zwei. Wir überlegten, was wir jetzt machen. Die Wehen kamen ca. alle fünf Minuten und ich wollte gerne ins Wasser. Da wir Caspar hoch und heilig versprechen mussten, dass ohne ihn nichts am Geburtspool gearbeitet wird, hat Alex ihn und meine Mama aufgeweckt.

Am Vortag hatte mich eine Freundin angerufen und mir erzählt, sie hätte geträumt, dass irgendetwas mit dem Schlauch und der Pumpe nicht gestimmt hätte und alle mit Eimern und Töpfen Wasser vom Bad ins Wohnzimmer schleppen mussten. Tja, was soll ich sagen? Es stimmte irgendetwas mit dem Schlauch und der Pumpe nicht.
Die drei fachsimpelten und probierten, zerlegten und bauten neu zusammen, fluchten und beschlossen schließlich, mit dem Pool zu warten, bis Ina da ist. Von ihr hatten wir Pool und Pumpe geliehen und sie würde bestimmt wissen, wie das funktioniert. Alex rief bei ihr an, sie fachsimpelte ein bisschen mit und wollte dann mich sprechen. Wie es mir ginge? Wie ich mit den Wehen zurecht käme? Gut und gut, in den Wehenpausen fühlte ich mich topfit. Ich würde sie noch eine Stunde schlafen lassen, dann solle sie kommen.

Ich wehte so zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her. Saß auf dem Ball, stützte mich auf Tisch, Kommode, Küchenzeile, bis ich schließlich im Wohnzimmer blieb. Es brannten nur eine Geburtskerze, ein paar Teelichter und eine Duftlampe mit Rose und Eisenkraut.
Ich saß auf dem Ball, den Oberkörper auf unser Sideboard gestützt. Alex massierte mir den Rücken. Die Wehen kamen deutlich stärker und alle drei Minuten. Alex rief wieder bei Ina an und bat sie, doch jetzt gleich zu kommen, was sie dann auch tat.
Um zwanzig nach vier Uhr war sie da, bewaffnet mit allerlei Taschen und ihrem Geburtshocker.
Sie schaute nach mir und den Herztönen vom Baby. Alles bestens. Dann nach dem Pool. Garnicht bestens - da ging überhaupt nichts.
So kam es, wie meine Freundin es geträumt hatte: Alex und meine Mama schöpften mit Eimer und Topf warmes Wasser in den Pool.

Ina massierte mich derweil und tastete im Schlafzimmer nach dem Muttermund. 5cm! Es war also nicht umsonst gewesen, die Hälfte war geschafft!

Der Aufwand um den Pool hat sich gelohnt. Er hat sich sowas von gelohnt! Sobald ich im warmen Wasser war, ließen die Wehen erst ganz nach und kamen dann nach einer fünfzehnminütigen Pause deutlich sanfter wieder. Das war genau die Pause, die ich brauchte! Caspar und Alex setzten sich neben den Pool und fütterten mich und sich mit Müsliriegeln, Ina legte sich neben Helena ins Schlafzimmer und schlief nochmal. Auch meine Mama legte sich nochmal hin.
Ich schlief im warmen Wasser fast ein, wurde aber von sehr starken Wehen in einem seltsamen Dämmerzustand gehalten, den ich schon von Helenas Geburt her kannte. Irgendwann waren die Wehen so schmerzhaft für mich, dass ich laut tönend verschiedenste Positionen ausprobierte, aber keine wirklich länger als zwei Wehen erträglich war.
Alex hielt meine Hände und flöste mir kaltes Wasser mit einem Strohhalm ein während ich im Vierfüßlerstand über dem Rand vom Pool hing.
Irgendwann hörte ich, dass Helena wach wurde und meine Mama sie holte. "Wie schön", dachte ich, "sie bekommt auch noch was von der Geburt mit." Sie schaute kurz zu uns herein, wollte dann aber lieber Frühstücken gehen.

Ina kam ins Wohnzimmer und löste Alex ab, bis es mir im Wasser zu heiß wurde. Mein Kreislauf machte nicht mehr mit, also beschloss ich, dass ich schnell raus mag. Leichter gesagt als getan! Die Wehen kamen sehr stark und mit nur wenigen Sekunden Abstand. Wehe, ein Bein über den Poolrand, Wehe, zweites Bein über den Rand, Wehe, vor die Couch, Wehe, Wehe, Wehe... Ich zitterte am ganzen Körper. "Das ist deine Geburtsenergie, Sophie", sagte Ina, "das machst du ganz toll."
Sie hörte nochmal Babys Herztöne ab. Alles super. "Dein Kleiner ist ganz fit", sagte Ina.
Alex, der kurz mit den Kindern in der Küche gewesen war, brachte mir ein Honigbrot. Wehe, abbeißen und kauen, Wehe, weiterkauen und schlucken, Wehe...

Ich musste dringend pieseln, also bat ich Alex, mich zur Toilette zu bringen. Wehe, aufstehen und zur Tür laufen, Wehe am Bücherregal, weiterlaufen, Wehe am Schuhschrank, weiterlaufen, Wehe am Türstock, auf's Klo gehen, Wehe auf dem Klo - und das Ganze wieder zurück.

Ina hatte den Boden vor der Couch schon mit saugstarken Unterlagen ausgelegt. Ich nahm mir den Gebärhocker und stellte ihn vor die Couch. Alex setzte sich hinter mich und hielt mich. Eine Wehe jagte die andere. "Ich kann nicht mehr, ich mag nicht mehr!" habe ich gejammert und ich wusste, dass das das Startsignal für Ina war.
Sie öffnete ihren Koffer, schüttete Wasser in Schüsseln, legte Tücher bereit. Sie rief mit ihrer unglaublich ruhigen Stimme in die Küche: "Caspar, wenn du dabei sein willst, wenn das Baby kommt, dann solltest du jetzt hier bleiben!" Caspar und Helena kamen mit meiner Mama herein und setzten sich ganz ruhig hin.
Ich wiederholte wie ein Mantra die immergleichen Sätze: "Komm, Baby komm. Komm bitte raus!" Und schon spürte ich den Pressdrang. Der Druck im Becken war enorm, ich sah, wie etwas Blut zwischen meine Beine tropfte. Ich schob mit, wollte, dass es geschafft ist. Ina bat mich, nach der Wehe aufzuhören und auf die nächste zu warten.

Helena war mein Tönen nicht so ganz geheuer und meine Mama ging mit ihr wieder hinaus. Kaum war die Tür zu, schob ich mein Baby hinaus in die Welt. Zuerst den Kopf mit intakter Fruchtblase, mit Glückshaube, dann platzte sie. Und der Rest des Körpers glitt hinterher. Caspar sah noch, wie der Kopf geboren wurde, dann lief er los, um seine Schwester zu holen.

Ina fing unser Baby auf und ich nahm ihn sofort in meine Arme. Mein erstes Bild von unserem zweiten Sohn war ein laut schreiender, über und über mit Käseschmiere bedeckter, grenzenlos entzückender, winziger Mensch mit vielen schwarzen Haaren, großen, wachen Augen und weit ausgebreiteten Armen. Ich hob ihn an meine Brust und war nur glücklich. Ich konnte meine Augen nicht von ihm nehmen, rief aber nach Caspar, Helena und meiner Mama.
Ina und Alex halfen mir aufstehen, legten mich und unseren Jonah auf die Couch und deckten uns zu. Er war so süß! Er schrie immer noch und erst als seine Geschwister kamen, hörte er auf. "Er hat sie gerufen", habe ich mir gedacht.

Wir alle haben ihn bestaunt und er hat mit großen Augen zurückgeschaut. Meine Mama hat geweint und für die nächste Stunde nicht mehr damit aufgehört. Caspar und Helena waren ganz zärtlich, ja andächtig und Alex murmelte hin und wieder ein liebevolles "Oh Gott..." vor sich hin.

Ich bot Jonah die Brust an, aber er interessierte sich nicht dafür, er schaute sich weiter um, wo er denn da gelandet war.
Ich fragte Ina, um wieviel Uhr er geboren war. "07:12 Uhr." Caspar sprang auf und lief zum Telefon. "Ich muss in 10 Minuten am Schulbus sein! Ich rufe den Busfahrer an und sage, dass ich nicht komme." Und so wurde Herr C.-M., Caspars Schulbusfahrer, der erste, der über Jonahs Geburt informiert wurde.

Ina hatte in der Zwischenzeit die Unterlagen weggeworfen und ein bisschen aufgeräumt, jetzt kam sie zu uns und bat mich, mit der nächsten Wehe die Plazenta ein bisschen mitanzuschieben. Das tat ich und sie kam sofort und vollständig aus mir heraus. Sie war herzförmig und Ina zeigte den Kindern, wo die Fruchtblase ist und dass unser Baby neun Monate lang darin gewachsen ist. Besonders meine Mama fand das ganz toll, denn sie hatte das noch nie gesehen.
Ich zeigte Helena noch, wo die Nabelschnur von der Plazenta zum Baby führt. Dabei merkten wir, dass sie bereits auspulsiert hatte und Alex durchtrennte sie.
Zum zweiten Mal bot ich Jonah die Brust an und diesmal begann er, kräftig zu trinken. Meistens hat man ja nur ein paar Tropfen Vormilch, aber aus irgendeinem Grund bin ich mit unglaublicher Milchproduktion gesegnet und Jonah schluckte mindestens zehn Minuten lang gierig in sich hinein.

Leider bejahte Ina meine Frage nach einem Dammriss. Er sei nicht so schlimm, wie bei den anderen Geburten, aber sie würde ihn trotzdem gerne nähen. Das war auch schnell gemacht, wenn auch etwas unangenehm.
Alex und meine Mama riefen währenddessen Freunde und Verwandte an, Caspar holte Müsliriegelnachschub für uns alle und wir machten erste Fotos. Jonah wurde gewogen und vermessen, angezogen und von uns beschmust, bewundert, geliebt.
Alex brachte uns Hühnersuppe, die wir einige Tage zuvor eingefroren hatten. Das tat gut! Caspar und Helena nahmen noch ein ausgiebiges Bad im Geburtspool. Ina verabschiedete sich gegen neun Uhr von uns und wir begannen diesen wunderschönen Tag zum ersten Mal zu fünft.

Die Daten:

Jonah Said
21. November 2013
07:12 Uhr
Gewicht: 3540g
Größe: 53cm
Kopfumfang: 36cm
Caspar Soufien (*11.07.2004, KH)
Anna-Soi (*23.05.2009+, KH)
Helena Philine (*27.01.2011, HG)
Jonah Said (*21.11.2013, HG)

maia

Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon maia » Mi 4. Dez 2013, 23:14

Wunderbar, herzlichen Glückwunsch!
:bdaytorte: :blume:
"Am Vortag hatte mich eine Freundin angerufen und mir erzählt, sie hätte geträumt, dass irgendetwas mit dem Schlauch und der Pumpe nicht gestimmt hätte und alle mit Eimern und Töpfen Wasser vom Bad ins Wohnzimmer schleppen mussten. Tja, was soll ich sagen? Es stimmte irgendetwas mit dem Schlauch und der Pumpe nicht."
Haha, jaja die Verbindung von uns allen, als Esoterik gern geschmäht ... :pfeif:

dawit
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Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon dawit » Mi 4. Dez 2013, 23:49

Danke für den schönen Bericht!
Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Jonah Said :rainbow:
Lausemaus 9/05 Notsectio
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Dezemberbrummer 12/12 geplante HG
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weiße wölfin
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Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon weiße wölfin » Do 5. Dez 2013, 06:33

wie schön :herzen:
herzlichen glückwunsch und willkommen kleinerJonah :wolke:
LG Viola 09/75
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Delano 05/03 HG,

Aaliyah 09/11 HG
Jovina 11/15 HG

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Latura
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Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon Latura » Do 5. Dez 2013, 08:01

:love: Ganz toll. Herzlichen Glückwunsch :hug: :herzen:
11.2008 :princess: 07.2010 :knicks: 08.2012 :dreirad: 10.2014 lol

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Arnikin
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Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon Arnikin » Do 5. Dez 2013, 12:02

Liebe Sophie,

mir kullern die Tränen. So schön geschrieben. :herzen: Toll gemacht!!!
Ich wünsche dir und deiner wunderbaren Familie alles alles Liebe!!!! :hearts: :rainbow: :flagge:
Herzlich Willkommen auf der Welt kleiner Jonah! :cap:

Ich kann es durch die eigene HG vor Kurzem noch so schön nachfühlen :dudu: Vorallem:
Wehe, aufstehen und zur Tür laufen, Wehe am Bücherregal, weiterlaufen, Wehe am Schuhschrank, weiterlaufen, Wehe am Türstock, auf's Klo gehen, Wehe auf dem Klo - und das Ganze wieder zurück.
lol
BildBildBild
10/2009 KH, spontan & 11/2013 geplante Hausgeburt
"Warum müssen wir auf die Stimme des Herzens hören?" - " Weil dort, wo es weilt, auch dein Schatz liegen wird." (P. Coehlo)

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Ardilla
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Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon Ardilla » Do 5. Dez 2013, 12:36

Schöööön! :herzen: herzlichen Glückwunsch zu eurem Sohn und dieser schönen :hausgeburt:
:wolke: :herzen: :rainbow: kolobok-party-dancers
Julitochter * 2001 (ambulante Beleggeburt)
Februarkerlchen * 2005 (Hausgeburt mit KS beendet)
Julimädchen * 2011 (Hausgeburt)

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Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon jessica » Do 5. Dez 2013, 18:24

:rosabrille: ach, wie schön. ich freu mich sehr für euch.

herzlichen glückwunsch! :blume: :herzen: :rainbow: :wolke: :flagge:
sternchen 11/'12 und 10/'13 und 02/'14 und 11/'14

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imjuli
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Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon imjuli » Do 5. Dez 2013, 18:42

Wie wunderbar! Einer der schönsten Berichte, die ich je gelesen habe. Vielen Dank dafür und euch eine ganz innige, glückliche Zeit!
Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein. Voltaire

why-is-me-so-dumb
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Re: Jonahs Hausgeburt 2013

Beitragvon why-is-me-so-dumb » Fr 6. Dez 2013, 11:03

Wie schön, dass ihr euch mit uns freut! Vielen Dank!
Caspar Soufien (*11.07.2004, KH)
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Jonah Said (*21.11.2013, HG)


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