Geburt des Mäusles (AG)
Verfasst: Do 23. Mai 2013, 16:18
Nun sind schon 5 Wochen seit der Geburt unseres Mäuschens vergangen und ich habe es noch nicht geschafft, einen Bericht einzustellen. Hatte das doch unbedingt vorgehabt.
Bevor ich es gar nicht mehr schaffe, hier der Bericht in Kurzform.
(Ist wohl doch nicht ganz so kurz geworden.)
Kind 1: Geburtshaus (Hocker)
Kind 2: Hausgeburt (Vierfüßler)
Beide Geburten wunderschön. Bei beiden jeweils eine kleine Schürfung an der Schamlippe.
Kind 3: Geplante Alleingeburt.
Während der Schwangerschaft fühlte ich mich teilweise ziemlich „alleingelassen“. Meine tolle Hebamme aus D hätte ich manchmal schon gerne bei mir gehabt. Vor der Geburt als solches hatte ich zwar keine Angst und habe mir auch zugetraut, sie ohne Hebammenunterstützung zu schaffen, zumal mein Mann voll hinter mir stand.
Aber jemand, der mich in meinem Vorhaben bestätigt hätte, gesagt hätte, daß soweit alles gut aussah, hätte mir schon gut getan.
Es hat mir auch viel Druck bereitet, zu wissen, daß ich es diesmal schaffen mußte, da kein KH näher als 4 Autostunden.
Dafür aber erlebte ich diese Schwangerschaft bewußter und wußte z.B. immer, wie das Baby lag.
Ansonsten ging es mir blendend.
Meine ersten beiden Kinder kamen vor dem ET. Darauf haben wir uns auch beim 3. eingestellt, aber Pustekuchen.
Ab dem ET hatte ich immer wieder mal leichtere, mal regelmäßigere Senkwehen.
7(!) Tage nach ET wußte ich in der Nacht, daß es nun losegehen würde, habe es aber noch für mich behalten.
Am Morgen eine Zeichnungsblutung, Wehen heftiger.
Wir voller Vorfreude Freundin, die als Babysitterin und Fotografin fungieren wollte, angerufen. Mann fing an, den Kindern Frühstück zu machen und nebenbei seine Geburtsvorbereitungsliste abzuarbeiten: Vorhänge an die Fenster, Feuer anzünden, etc.
Ich ziemlich heftig vor mich hingeweht. Ab 9h traf die Freundin ein.
Ich fing mich an sehr zu wundern, warum ich bei den Wehen plötzlich nicht mehr alleine sein mochte. Ich brauchte meinen Mann, um mich an ihm festzuhalten. Das kannte ich von den anderen Geburten nicht. Da bin ich bis zu den Übergangswehen herumgelaufen wie ein Tiger im Käfig und habe es bevorzugt, in Ruhe gelassen zu werden.
Diesmal war ans Herumlaufen nicht zu denken. Die Wehen verbrachte ich auf dem Klo, im Knien oder stehen an meinem Mann festgekrallt (der mußte zwischen seinen vielen Vorbereitungsaufgaben immer wieder angerannt kommen, der Arme).
Er fing an die Badewanne einzulassen und ich saß auf dem Klo, als mir plötzlich schlecht wurde.
Da dachte ich noch: Wenn jetzt schon mein Kreislauf zusammensackt und ich mich übergeben muß, wie soll ich die weiteren Stunden bis zur Geburt noch überstehen?
(Daß das schon die Übergangswehen waren, kam mir nicht in den Sinn. Dafür waren die Wehen meiner Meinung nach noch nicht stark genug.)
In diesem Moment ging unser Gas fürs Warmwasser aus und mein Mann ging raus, um die Flasche zu wechseln.
Kaum war er draußen, bin ich von einer Wehe vom Klo runter auf die Knie geworfen worden – und hatte Preßdrang!
Ich rief nach meinem Mann, der hat aber noch seine Arbeit zu Ende bringen wollen. Als er dann da war, bat ich ihn, mir die Kleider auszuziehen. Erst dann realisierten wir den Preßdrang (ich preßte automatisch nur am Höhepunkt der Wehe mit). Nach der 2. Wehe riefen wir gemeinsam nach der Freundin und den Kindern, die im Sandkasten gespielt hatten.
Als die ankamen, war das Köpfchen schon da. Da ich im Vierfüßler war, konnte ich das Baby nicht auffangen und versicherte mich bei meinem Mann, ob er es auch auffangen wird. (Was er natürlich tat.)
Er meinte: „Die Fruchtblase ist noch intakt!“ Ich: „Mach sie kaputt!“ Er: „Geht nicht, zu zäh.“
Aber da habe ich schon eine Wasserlache unter mir gesehen und wußte, daß sie gerade geplatzt sein muß. Baby kam dann mit der Nächsten Wehe ganz, mit der kürzlich geplatzten FB noch ums Körperchen herum.
Mein Mann reichte es mir unter den Beinen durch (nicht ohne einen kurzen Blick auf das Geschlecht zu werfen - was mir zu dem Zeitpunkt völlig egal war).
Ich sah es mir an: die Atmung, den Muskeltonus, Hautfarbe, ob alles dran ist – Es war ganz quicklebendig.
Wir entschlossen uns dann, in die eingelassene Badewanne umzuziehen, um auf die Plazenta zu warten, denn im Badezimmer war es ziemlich kalt.
Die Kinder kamen näher, um ihr Geschwisterchen begeistert zu begrüßen und vorsichtig anzufassen.
Nach 1 Stunde wurde es mir zu bunt. Die Plazenta hatte sich schon gelöst, aber sie wollte nicht rauskommen. Beim Pressen zog ich etwas an der Nabelschnur, da kam die Plazenta endlich. Wir untersuchten sie auf Vollständigkeit - alles super.
Freundin setzte sich mit Baby vor den Holzofen, während ich duschte. Dann zogen wir auf die Couch um. Mann und Freundin machten das vorgekochte Essen warm. Nach dem leckeren Mahl inkl. Kuchen nabelten wir Baby nach 3 Stunden ab und zogen ins Bett um.
Schon in der 1. Nacht machte ich die Nabelklemme ab und wir hatten eine ganz offenen Nabelstumpf, weil ich das nicht so störend fand wie die Klemme.
Windelfrei machen wir wieder von Anfang an. Einfach, weil wir es nicht mehr ertragen könnten, Babys Signale zu übergehen. Babys können sich noch so wenig mitteilen. Ich denke, daß wir ihre Kommunikationsbereitschaft stärken sollten wo es nur geht. Und sie sind so glücklich dabei!
Die Geburt dauerte insgesamt ca. 5 Stunden, was wesentlich kürzer war als die vorigen. Daher auch die heftigeren Wehen.
Ach ja, diesmal gar keine Geburtsverletzungen.
Dafür die Nachwehen noch stärker als beim 2. Mit denen war wirklich nicht zu spaßen.
Mußte sie noch 3 Tage lang verstöhnen.
Es war eine sehr schöne Geburt. Wir sind so dankbar für diese Erfahrung und unser gesundes Baby.
Gerade sind wir etwas am Kämpfen mit den Behörden, damit das Mäusle endlich angemeldet werden kann.
Bevor ich es gar nicht mehr schaffe, hier der Bericht in Kurzform.
(Ist wohl doch nicht ganz so kurz geworden.)
Kind 1: Geburtshaus (Hocker)
Kind 2: Hausgeburt (Vierfüßler)
Beide Geburten wunderschön. Bei beiden jeweils eine kleine Schürfung an der Schamlippe.
Kind 3: Geplante Alleingeburt.
Während der Schwangerschaft fühlte ich mich teilweise ziemlich „alleingelassen“. Meine tolle Hebamme aus D hätte ich manchmal schon gerne bei mir gehabt. Vor der Geburt als solches hatte ich zwar keine Angst und habe mir auch zugetraut, sie ohne Hebammenunterstützung zu schaffen, zumal mein Mann voll hinter mir stand.
Aber jemand, der mich in meinem Vorhaben bestätigt hätte, gesagt hätte, daß soweit alles gut aussah, hätte mir schon gut getan.
Es hat mir auch viel Druck bereitet, zu wissen, daß ich es diesmal schaffen mußte, da kein KH näher als 4 Autostunden.
Dafür aber erlebte ich diese Schwangerschaft bewußter und wußte z.B. immer, wie das Baby lag.
Ansonsten ging es mir blendend.
Meine ersten beiden Kinder kamen vor dem ET. Darauf haben wir uns auch beim 3. eingestellt, aber Pustekuchen.
Ab dem ET hatte ich immer wieder mal leichtere, mal regelmäßigere Senkwehen.
7(!) Tage nach ET wußte ich in der Nacht, daß es nun losegehen würde, habe es aber noch für mich behalten.
Am Morgen eine Zeichnungsblutung, Wehen heftiger.
Wir voller Vorfreude Freundin, die als Babysitterin und Fotografin fungieren wollte, angerufen. Mann fing an, den Kindern Frühstück zu machen und nebenbei seine Geburtsvorbereitungsliste abzuarbeiten: Vorhänge an die Fenster, Feuer anzünden, etc.
Ich ziemlich heftig vor mich hingeweht. Ab 9h traf die Freundin ein.
Ich fing mich an sehr zu wundern, warum ich bei den Wehen plötzlich nicht mehr alleine sein mochte. Ich brauchte meinen Mann, um mich an ihm festzuhalten. Das kannte ich von den anderen Geburten nicht. Da bin ich bis zu den Übergangswehen herumgelaufen wie ein Tiger im Käfig und habe es bevorzugt, in Ruhe gelassen zu werden.
Diesmal war ans Herumlaufen nicht zu denken. Die Wehen verbrachte ich auf dem Klo, im Knien oder stehen an meinem Mann festgekrallt (der mußte zwischen seinen vielen Vorbereitungsaufgaben immer wieder angerannt kommen, der Arme).
Er fing an die Badewanne einzulassen und ich saß auf dem Klo, als mir plötzlich schlecht wurde.
Da dachte ich noch: Wenn jetzt schon mein Kreislauf zusammensackt und ich mich übergeben muß, wie soll ich die weiteren Stunden bis zur Geburt noch überstehen?
(Daß das schon die Übergangswehen waren, kam mir nicht in den Sinn. Dafür waren die Wehen meiner Meinung nach noch nicht stark genug.)
In diesem Moment ging unser Gas fürs Warmwasser aus und mein Mann ging raus, um die Flasche zu wechseln.
Kaum war er draußen, bin ich von einer Wehe vom Klo runter auf die Knie geworfen worden – und hatte Preßdrang!
Ich rief nach meinem Mann, der hat aber noch seine Arbeit zu Ende bringen wollen. Als er dann da war, bat ich ihn, mir die Kleider auszuziehen. Erst dann realisierten wir den Preßdrang (ich preßte automatisch nur am Höhepunkt der Wehe mit). Nach der 2. Wehe riefen wir gemeinsam nach der Freundin und den Kindern, die im Sandkasten gespielt hatten.
Als die ankamen, war das Köpfchen schon da. Da ich im Vierfüßler war, konnte ich das Baby nicht auffangen und versicherte mich bei meinem Mann, ob er es auch auffangen wird. (Was er natürlich tat.)
Er meinte: „Die Fruchtblase ist noch intakt!“ Ich: „Mach sie kaputt!“ Er: „Geht nicht, zu zäh.“
Aber da habe ich schon eine Wasserlache unter mir gesehen und wußte, daß sie gerade geplatzt sein muß. Baby kam dann mit der Nächsten Wehe ganz, mit der kürzlich geplatzten FB noch ums Körperchen herum.
Mein Mann reichte es mir unter den Beinen durch (nicht ohne einen kurzen Blick auf das Geschlecht zu werfen - was mir zu dem Zeitpunkt völlig egal war).
Ich sah es mir an: die Atmung, den Muskeltonus, Hautfarbe, ob alles dran ist – Es war ganz quicklebendig.
Wir entschlossen uns dann, in die eingelassene Badewanne umzuziehen, um auf die Plazenta zu warten, denn im Badezimmer war es ziemlich kalt.
Die Kinder kamen näher, um ihr Geschwisterchen begeistert zu begrüßen und vorsichtig anzufassen.
Nach 1 Stunde wurde es mir zu bunt. Die Plazenta hatte sich schon gelöst, aber sie wollte nicht rauskommen. Beim Pressen zog ich etwas an der Nabelschnur, da kam die Plazenta endlich. Wir untersuchten sie auf Vollständigkeit - alles super.
Freundin setzte sich mit Baby vor den Holzofen, während ich duschte. Dann zogen wir auf die Couch um. Mann und Freundin machten das vorgekochte Essen warm. Nach dem leckeren Mahl inkl. Kuchen nabelten wir Baby nach 3 Stunden ab und zogen ins Bett um.
Schon in der 1. Nacht machte ich die Nabelklemme ab und wir hatten eine ganz offenen Nabelstumpf, weil ich das nicht so störend fand wie die Klemme.
Windelfrei machen wir wieder von Anfang an. Einfach, weil wir es nicht mehr ertragen könnten, Babys Signale zu übergehen. Babys können sich noch so wenig mitteilen. Ich denke, daß wir ihre Kommunikationsbereitschaft stärken sollten wo es nur geht. Und sie sind so glücklich dabei!
Die Geburt dauerte insgesamt ca. 5 Stunden, was wesentlich kürzer war als die vorigen. Daher auch die heftigeren Wehen.
Ach ja, diesmal gar keine Geburtsverletzungen.
Dafür die Nachwehen noch stärker als beim 2. Mit denen war wirklich nicht zu spaßen.
Mußte sie noch 3 Tage lang verstöhnen.
Es war eine sehr schöne Geburt. Wir sind so dankbar für diese Erfahrung und unser gesundes Baby.
Gerade sind wir etwas am Kämpfen mit den Behörden, damit das Mäusle endlich angemeldet werden kann.
herzlichen glueckwunsch und alles gute fuer euch! 
