Traumsohns Geburt 12.02.2008

[weib1969h]

So kam der Traumsohn auf die Welt....
von weib1969h »

Nach der Entscheidung FÜR eine Geburtshausgeburt hatten wir zunächst mit einer unzuverlässigen, unpünktlichen Hebamme zu tun, was uns zu einer Neusuche bewog.
Kurze Zeit später fanden wir unsere Hebamme Andrea (und das Team vom Geburtshaus Eilenriede), die uns Mut machte und immer wieder mit Informationen weiterhalf und mir meine Hausgeburtsentscheidung erleichterte.

Am 21.Januar 2008 war Vollmond – und ich hatte große Hoffnung, dass es endlich losgeht….als Drittgebärende muss ich doch nicht bis zur 40. Woche gehen etc. pp. :lol:

Der Geburtstermin wurde mehrfach anders berechnet, deshalb saß mir die Zeit etwas im Nacken. Trotz Hoffnung, langen Wanderungen, Sauerkraut und natürlichen Prostaglandinen ging natürlich NIX los. :|

Das Baby machte sich erst am 12.02.2008 auf den Weg(41. Woche + 0)!

Das Baby, weil wir nicht wissen wollten, was es denn wird. Überraschung bis zum Schluss sollte es sein für unser Wunschkind und uns.

Zunächst musste ich nachts aller 30min zur Toilette(war ich ja nicht anders gewohnt, klappte im Halbschlaf prima), ich war nur leicht genervt.
Gegen 06:45 Uhr zog es ganz heftig im Bauch, fühlte sich an wie Blähungen.
Ich also wieder zur Toilette, völlig stressfrei, weil meine beiden großen Mädchen bescherten mir nur Wehen im Rücken. Da war nie etwas im Bauch, so dass ich das Ziehen nicht als Wehen erkannte(demnach auch nicht in Hektik verfiel)!
Ich setzte mich auf meinen Pezziball, ließ das Becken kreisen(um die Blähungen wegzubekommen)und machte den PC an.

Kurz darauf(7:43Uhr) schrieb ich noch eine Email an meinen Traummann(der nicht mit mir zusammen wohnt und sich auf dem Weg ins Büro befand), dass ich Bauchweh habe, aber erst mal schaue, was es ist(bloß keinen falschen Alarm!). Kurzer Anruf bei der Hebamme(07:50), dass ich Bauchweh habe – und erst mal warte, ob ein Bad hilft. Dann noch ein Telefonat
mit einer Kollegin meines Süßen, während dem ich schon schön regelmäßig mitten im Satz stockte(beckenkreisend auf dem Ball, am Schreibtisch festgeklammert). Nachdem ich aufgelegt hatte(08:10), ging die Post ab – das Baby wollte wohl dann doch raus?! Bis dahin hatte ich das gar nicht als Wehen realisiert!!!

Die Kollegin hatte netterweise schon meinen Traummann im Auto erreicht(08:05) und umdrehen lassen – sonst hätte er womöglich die Geburt verpasst.
Er rief dann bei mir an und fragte, ob es wirklich losgeht – ich: „Keine Ahnung(stöhn), komm HER und bring Brötchen mit!“(Frau denkt ja noch schnell an Frühstück für die Hebammen und uns).

08:20 erschien mein Süßer, ich saß mit heftigen Wehen auf dem Ball. Da meine Hebammen noch nicht da waren und ich wegen Dammriss Bammel hatte, alleine weiterzumachen, legte ich mich ins Bett(und hoffte, das Baby bleibt drin, bis Hilfe
da ist). Mir war speiübel und ich grummelte zwischen 2 Wehen meinen Schatz an, er möge die Hebi anrufen und mir etwas zu essen bringen. Machte er prompt, ich kam aber nicht zum essen, die Wehen hielten mich ab….

08:35 möchte ich in die Wanne, dort weiterveratmen, was an heftigen Druckwehen kam und hoffen, dass die Hebi BALD da ist – der Druck RAUS war immens!

08:45 war ich in der Wanne, meine Umwelt war mir schnuppe, ich lag seitlich, Gesicht zur Wand und atmete.
Mein Schatz da und wieder raus – egal, mein einziger Gedanke: lass die Hebi da sein und meinen Damm nicht reißen. Stöhn.

08:55 Meine 1.Hebamme kam ins Bad – Jubel!
Ich stöhnte ihr zu, sie möge mal schauen, ob ich schon 10cm habe.
Sie hatte gerade Zeit für einen Handschuh, tastete kurz in der Wehe und ich hörte von Ferne: “Muttermund verstrichen,
alles gut, Du kannst loslegen, wenn Du willst.“
Aufatmen bei mir! Meine Augen blieben zu, ich drehte mich leicht in Rückenlage und fühlte die nächste Wehe kommen.
08:56 die 2. Hebamme kam rein. Atmen und leicht mitdrücken, der Kopf ist halb draußen. Pause. Ich fühlte ganz deutlich die Dehnung durch den kleinen Kopf, lag mit geschlossenen Augen ganz IN MIR und MIT dem Baby auf dem Weg, ohne Schmerzen, nur Aufmerksamkeit.
Die nächste Wehe, atmen, leicht drücken, der Kopf ist da! Die Dehnung weg, Entspannung und Verwunderung kamen auf – wo blieben die Schmerzen?
Dann noch eine kleine Wehe, der Körper flutschte aus mir heraus. Die Hebammen taten dabei nichts als anwesend zu sein(das gab mir Sicherheit), ließen mich alleine in meinem Tempo machen. Dann bekam ich das Baby auf den Bauch gelegt und schaute FASSUNGSLOS das kleine Wesen an.

09:07 Uhr In diesem Moment entluden sich die angestauten Energien, ich fing an zu schluchzen „Mein Baby, mein Baby….“ Ich fühlte mich überfahren von der schnellen Geburt(von der ich die Hälfte nicht mitbekam – ich hatte ja „Blähungen“ ).

Das kleine Wesen lag auf meinem Bauch, mit einem Handtuch zugedeckt und schaute mich neugierig an. Kein Weinen,
kein Schreien, kein Gewusel. Einfach nur entspanntes, neugieriges Schauen „Aha, und wer bist Du?“ mit Gesichtsgymnastik.

So langsam drang dann auch meine Umwelt wieder zu mir durch und mir fiel ein, dass ich ja noch nicht wußte, ob es ein Junge oder ein Mädchen zu uns geschafft hat! :
Ein kurzer Blick und in die nächste Glücksschluchzattacke mischte sich: “Schatz, es ist ein Junge!“ Mein Traummann schaute mit vertränten Augen vom Fuße der Wanne und sprach :“Ich weiß, Schatz.“ und strahlte.

09:15 nabelte mein Traummann unseren Sohn ab und wanderte nach nebenan ins große Bett. Meine Hebis kümmerten sich um die Plazenta(ich blieb unbeteiligt, faselte wohl etwas von viel zu schnell und Essen kochen gehen) und halfen mir aus der Wanne. Frisch geduscht kuschelte ich mich kurz darauf zu meinen Männern ins Bett und schaute fasziniert den Kleinen an.
Die Hebammen ließen uns allein, räumten auf und machten im Wohnzimmer den Papierkram.

Nach einer Stunde(inzwischen zuppelte der Traumsohn an Mamas Brust) wurde der Süße im Schlafzimmer das erste Mal gebadet und dann angezogen.

Mit der Ankündigung, nachmittags wieder hereinzuschauen, fuhren die Hebammen los. So wenig hatten sie noch selten zu tun. Vor allem stellte sich beim nachfolgenden Gespräch heraus, dass beide Hebammen aus verschiedenen Ecken der Stadt im Tiefflug und über dunkelgelbe Ampeln zu mir eilten – bei Drittgebärenden geht es wohl öfter schnell.

Wir blieben im Bett, meine große Tochter kam gegen 10:30 aus der Schule und heulte, weil sie die Geburt verpasst hatte. Danebenlegen und Wunder bestaunen waren angesagt. Und natürlich die Namensfindung :!:
Ich wollte warten, bis das kleine Wesen auf der Welt war, um zu schauen, welcher Name denn wohl passend sein könnte.
Recht schnell(so gegen 11:30Uhr)war klar, wie er heissen wird.
3510g, 54cm, KU 35cm.

Der kleine Traumtyp ist ein extrem ausgeglichenes, selten weinendes Baby gewesen und hat sich zu einem selbstbewussten, gescheiten Kleinkind entwickelt!

Fest steht: sollte uns noch ein kleines Wunder beschert werden, bekomme ich dieses Baby GANZ SICHER zu Hause und traue mir mehr zu!
Danke an meine Hebamme Andrea sowie den Hebammen Katharina und Sara für ihren Beistand und natürlich meinem Traummann!

Habe fertig.

Danke fürs Lesen und viel Erfolg bei der Hausgeburt, sofern Du/ Ihr noch unschlüssig sein solltet!

[Käthe]

[Axomonster]

Oh wie schön!

[Auraya]

:wink3: Ich hatte beim Erstsohn "Verstopfungen"! Bin mit Druck quasi alle 30, 20, 15 Minuten aufs Klo, aber es "kam" nie was... :biggrin:

[lullaby]

wie schön.

[Jorinde]

am 12.2. einen Traumsohn gebären .... tzzzz ... kann ich auch! :biggrin: