Sophie

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katinka
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Sophie

Beitragvon katinka » Do 3. Mai 2012, 17:31

Hallo,

nun stelle ich auch im neuen Forum erneut den Geburtsbericht ein.

Geburtsbericht von Sophie

Die letzten Wochen vor der Geburt bekam ich schon die ersten Wehen, sodass ich mich schonen sollte.
Der Termin war am 11.02.2008.
Zwei Wochen vorher bekam ich ganz plötzlich starke und ganz andere Wehen, verbunden mit starkem Durchfall und Erbrechen. Aber nach einer durchwachten Nacht war es klar, dass die Geburt noch nicht begann.
3 Tage vor dem Termin, abends um 22 Uhr (mein Freund war glücklicherweise schon da) bekam ich auch ganz plötzlich furchtbar starke Wehen.
Ich kam mit diesen so starken Wehen nicht klar und war nur am Stöhnen, Weinen und Schreien.
Wieder wechselten sich die Wehen mit Durchfall und Erbrechen ab, sodass wir wieder an einen Fehlalarm dachten.
Ich ging in die Badewanne, aber auch dies half nichts und ich fühlte mich im Wasser nicht wohl.
Mein Freund rief dann gegen Mitternacht die Hebamme an, (auch gegen meinen Widerstand, da ich mich nicht wieder blamieren wollte) und als sie dann da war, sagte sie nach der Untersuchung, Mumu: 6 cm und ab ins Geburtshaus.
Die Fahrt war (obwohl nur 5 Minuten) sehr schlimm, da es fast nur über Kopfsteinpflaster ging.
Im Geburtshaus ging ich auch wieder in die Wanne und ich fand aber keine Position und fühlte mich nicht gut.
Die Fruchtblase platzte während einer Wehe.
Allerdings kam ich mit keiner Position zurecht und war nur am jammern und schreien.
Die Hebamme sagte mehrmals, dass ich lieber pressen soll als schreien und dass mein Kind bald da ist. Ich sagte daraufhin nur, dass ich kein Kind mehr will.

Für die Presswehen bin auf den Hocker gegangen und es hat aber ca. 2 Stunden gedauert bis Sophie da war. Zwischendurch hörte ich wie unsere Hebamme Marina zur 2. Hebamme sagte, wenn es nicht bald kommt, geht es ins Krankenhaus. Dies hat mir dann noch einmal Kraft gegeben.
Einerseits lag es daran, dass ich mich nicht getraut habe, richtig zu pressen (wegen den Schmerzen) und andererseits hatte Sophie eine sehr kurze Nabelschnur, geschätzt 20 cm, die sie immer wieder zurück rutschen ließ.
Sie musste dann auch sofort abgenabelt werden, da sie sonst nicht auf meinen Bauch gelegt werden konnte.

Ihre Maße waren: 50 cm, 3500g, Kg: 33 cm und ihr Apgar-Wert war 10/10/10.
Sie war nicht blau, hat kurz geschrieen und auch nur noch ganz wenig Käseschmieren, in den Achseln gehabt.

Geboren wurde sie um 3:32 am 09.02.2008. Ich war somit nur 3 Stunden im Geburtshaus und es wäre bestimmt noch schneller gegangen wenn ich mit den Schmerzen besser zurecht gekommen wäre und nicht nur gejammert hätte.
Gerissen bin ich nicht, nur einen großen Bluterguss erhielt ich am Damm, der mir viele Wochen Beschwerden bereitete.


Das Anlegen klappte nicht, sie saugte nicht.
Wir schliefen dann erstmal bis um 6 Uhr, dann versuchten wir mit der Hebamme noch mal das Stillen. Ein wenig trank sie und ich ging dann duschen. Ca. um acht Uhr waren wir dann wieder zu Hause.




Nach der Geburt:

Am Nachmittag kam unsere Hebamme und uns fiel dann der Ausschlag an ihren Beinen auf. Die Hebamme meinte Neugeborenenakne.
Die ersten drei Tage waren sehr schön und ruhig, am 3. Tag wollte sie dann nicht mehr an die Brust. Am Abend war ich dann sehr aufgelöst, da sie schon mehr als 10 Stunden nichts getrunken hatte und nur schlief.
Wir sind dann auf Anraten der Hebamme in das gefürchtete Stadtkrankenhaus. Hier begann natürlich das ganze Prozedere, was wir ja nicht wollten und uns aber nicht wehren konnten.
Geburtshaus war da ja verpönt und sie schoben erstmal alles auf die.
Die Ärzte tippten aufgrund des Ausschlages auf Windpocken. Ein Test der Hautbläschen war auch positiv, (wir denken ein Laborfehler), da alle weiteren Teste negativ waren und Sophie hatte diesen Ausschlag 8 Monate lang.
Sophie bekam einen Monitor, Magensonde, Kopfzugang für Antibiotika, etc.
Und lag im Inkubator.

Für uns war es natürlich schrecklich, mein Wochenbett war dahin. Wir fuhren 3-mal täglich zum Füttern hin, Schlafen konnte ich dort nicht. Sophie lag ja sowieso auf der Intensivstation und was hätte es mir gebracht 2 Etagen weiter zu schlafen.
Am 6. Tag hatte ich einen derben Milchstau mit 40 °C Fieber, denn ich kam mit der blöden Milchpumpe nicht zurecht. Die Hebamme bekam es glücklicherweise mit einer Spritze wieder hin, ohne dass ich zum Arzt musste.
Die 4 Wochen Krankenhaus waren für uns sehr hart, ein Ständiges auf und ab, und wir bekamen ein Kind wieder, das nur schrie, erbrach und nicht trinken wollte.
Sie akzeptierte weder Kinderwagen, Auto fahren und auch Tragetuch ging nur bedingt und kurze Strecken.
Man durfte keine Lieder singen und auch nicht kuscheln, da sie zu nahen Körperkontakt nicht vertrug.
Wir haben eigentlich alles bekommen was wir nicht wollten, P*mpers, Flaschenkind und viele Medikamente.
Das Stillen funktionierte nie wieder.

Wir denken dass Sophie viele Probleme nur durchs Krankenhaus bekam, diese Wahrnehmungsstörungen, Kontaktstörung und die vielen Essprobleme.
Die vielen Medikamente hätte sie wahrscheinlich auch nicht benötigt, da sie ja wahrscheinlich gar keine Windpocken hatte, sondern alles genetisch bedingt ist.
Ich denke oft was wäre gewesen, wenn wir den 4. Tag zu Hause abgewartet hätten….
Sophie hatte in der folgenden Zeit immer wieder Phasen, wo sie nur schrie und über viele Stunden nichts trank.
Aber bei so einem kleinen Kind hatten wir einfach noch zu viel Angst.

Mit viel Liebe, Kampf und Geduld haben wir, denke ich ein fröhliches Kind aus Sophie gemacht. (Das hört sich irgendwie doof an, Sophie ist natürlich selber fröhlich, wir helfen ihr nur dabei.)
Wir haben sie mit viel Not vor der Magensonde bewahren können und ich hoffe dies bleibt so.

Nun wünschen wir uns noch ein Geschwisterkind. Allerdings haben wir natürlich große Angst vor einer Wiederholung dieser ganzen Anfangszeit.
Ich wünsche mir so sehr auch mal eine unkomplizierte Stillbeziehung erleben zu dürfen.
Da wir bald ein eigenes Haus beziehen, also nächstes Frühjahr, stände einer Hausgeburt auch nichts mehr im Wege, nur eine Hebamme zu finden…und die Angst…

Nun bin ich schon in der 30.Woche schwanger mit Sophies kleinem Bruder und die Aufregung steigt doch an.
Hoffentlich ist Sophie gesund zur Geburt und lässt sich auch mal anders versorgen als nur von mir.

Liebe Grüße, Katinka
Liebe Grüße, Katharina


Sophie 2008, Geburtshaus


katinka
Beiträge: 16
Registriert: Di 1. Mai 2012, 21:25

Re: Sophie

Beitragvon katinka » Do 3. Mai 2012, 22:10

Hallo,


also wir wissen, dass Sophie eine starke Hirnschädigung durch eine Hirnblutung hat, daraus folgend Epilepsie und die Behinderung (kein laufen, krabbeln oder greifen, sprechen...)
Aber woher wissen wir nicht und wir waren schon in vielen Krankenhäusern.
Vermutet wird ein genetisches Syndrom namens Bloch-Sulzberger, aufgrund der Pigmentflecken, die sie am Körper hat.Windpocken standen auch zur Debatte kurz nach der Geburt. Wegen dem Hautausschlag, aber diesen hatte sie über 8 Monate lang, wonach sich die Pigmentflecken bildeten.


An die Geburt denken wir nicht, da sie ja drei Tage fit war.

Jetzt bin ich Streptokokken positiv, auf jeden Fall im Urin, die Hebamme sieht es ganz locker.
Aber ich würde gerne mal wissen, wie so eine Infektion aussieht beim Baby.
Vielleicht hatte Sophie ja sowas, allerdings hätten die das ja im Kh fest stellen müssen.

Ich wollte mal ein Bild einstellen, muss ich aber noch verkleinern.

Lg, Katinka
Liebe Grüße, Katharina


Sophie 2008, Geburtshaus



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