Wunschkind zum Wunschtermin

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Wurzel
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Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon Wurzel » Do 27. Apr 2017, 16:30

Prolog

Ich hatte mich sehr auf die Schwangerschaft gefreut, zumal dies auch das Ende meiner gefühlt Ewigkeiten dauernden Ausbildung einleiten sollte. Doch überraschten mich die ersten 16 Wochen wieder mit Depressionen, Zweifeln und massiver Übelkeit. Ab der 16. SSW fing mein Nierenleiden wieder an. Jede Schwangerschaft echt das Gleiche :zensur: ich stellte mich auf eine harte Geburt ein und auch auf eine lange. Die Geburt der Mittlerene war unerträglich und dennoch hatte ich irgendwie die Hoffnung, dass es diesmal anders werden würde. Das Nierenleiden verlief wie bei der Mittleren mehr entspannt. Begab mich dennoch in urologische Betreuung, um auch mal Referenzwerte und vllt sogar eine Ursache zu finden. Bis zum Schluss blieb ein Nierenstau 3. Grades rechts und 1.-2. Grades links. Die Schmerzen endeten aber ca. mit der 34. SSW. Gegen Ende der Schwangerschaft ging es mir zunehmend besser, wenn nicht sogar blendend. Ich war topfit, der Bauch war klein und schränkte mich kaum ein. Mein Hb war am Ende sehr gut und so konnte ich sogar noch richtig wandern und Berge rauf und runterlaufen. Ich liebe die letzten Schwangerschaftswochen.

Ursprünglich​ wollte ich wieder eine HG. Leider gibt es hier keine HG-Hebammen mehr und auch das GH hier hat die HG-Betreuung eingestellt. Ich entschied mich dann mich im GH anzumelden und mir die Option offen zulassen erst recht spät die Hebamme anzurufen, so dass wir das GH vllt nicht mehr erreichen würden.

26.04.2017
1:30 Uhr
Die Große kommt zu uns ins Bett gekrochen, da merke ich, dass ich Flüssigkeit verliere. Ich geb meinem Mann Bescheid und geh aufs Klo. Noch ist es mir suspekt und geh wieder mit einer Unterlage ins Bett. Mein Mann und die Große rutschen sicherheitshalber weit von mir weg :lol3: ich kann nicht schlafen, meine Gedanken kreisen. Ich stehe auf und richte mein Geburtszimmer. Gehe danach aber doch wieder ins Bett, da keinerlei Wehen in Sicht und ich doch lieber versuche zu ruhen. Die Wehen werden schon kommen.

5:00 Uhr
Ich verliere wieder Flüssigkeit. Das ist bestimmt Fruchtwasser. Immer noch keine Wehen. Ich entscheide mich spazieren zu gehen und gehe den Berg hinter unserem Haus hoch. Ich genieße die Stille und das Vogelgezwitscher. Oben angekommen genieße ich die Einsamkeit und die herrliche Aussicht über die Stadt. Aber: keine Wehen. Immer wieder Wasserabgang. Ich entscheide mich die Hebamme anzurufen. Sie kam dann auch kurz danach vorbei und wir schrieben das 1. CTG. Da kann ich mich gar nicht erinnern, ob diese ein paar Wehen aufzeichnete :gruebel: Sie lies mir ein Wehenstarterpaket da mit Öl, Tee und Homöopathie. Sie sagte mir auch, dass das Köpfchen zwar fest im Becken hängt, aber noch ein Stück über der Symphyse ist.

8:00 Uhr
Ich machte die Musik anund versuchte die Wehen in Ganv zu bekommen und tanzte ausgelassen. Ich hatte die Hoffnung bis zum nächsten Hebammenbesuch am Nachmittag wäre ich mit Kind gebären fertig. Pustekuchen. Ich schaffte es zwar immer mal einen harten Bauch zu provozieren, aber mehr auch nicht. Alles was ich versuchte half nix. Der Tee, das homöopathische Mittel, das Öl mit Bauchmassage, das Getanze, Treppensteigen, Brustwarzenstimmulation, etc. Ich hatte mein erstes Tief und es kullerten Tränen. Mein Mann backte mir derweil den weltbesten Schokokuchen und kümmerte sich um die Kleine. Die Große war nämlich zum Schnuppertag in der Schule und wurde dann von einer Freundin Heim gebracht. Der Kleinen war es etwas suspekt, dass ich so anders war als sonst. Sie behandelte mich wie ein rohss Ei und traute sich kaum zu mir. Beide Kinder tanzten aber sehr gerne mit und hatten ihren Spaß.

13:30
Hebammenbesuch. Nächstes CTG. Wehen alle 10 Minuten, die ich aber kaum wahrnahm. Ich erkundigte mich, ob Baby vllt festhängt. Sie meint, dass es unwahrscheinlich ist und dass die Wehen sicherlich am Abend kommen. Ihre Worte beruhigen mich wieder. Es ist schön eine Hebamme zu haben. Ich soll Spazieren gehen und weiter versuchen die Wehen anzuregen.

To be continued...
"Man kann ein Problem nicht durch dieselbe Denkweise lösen, durch die es entstanden ist." (Albert Einstein)

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Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon Wurzel » Do 27. Apr 2017, 19:46

14:00 Uhr
Ich gehe mit meinem Mann spazieren. Wieder den Berg hoch und dann das Hochplateau weiter. Wieder keine nennenswerten Wehen. Ich bin frustriert, die Gedanken kreisen. Wenn das wirklich frühs auch sch FW war, dann sinds mittlerweile schon 12 std. nach Blasensprung. Ich versuche optimistische Gedanken heraufzubeschwören. Ich bin ein Nachtgebärer. Die Wehen kommen sicherlich am Abend. Wir wandern zurück und beschließen uns mit Pizza und den Kindern vor den Fernseher zu knallen.

15:00 Uhr
Wieder zu Hause. Für Pizza und Fernsehen doch noch etwas zu früh. Ich geh nochmal hoch in mein Zimmer. Recherchiere viel im Internet nach Zeiten bis die Wehen nach Blasensprung einsetzten. Finde durchwachsene Berichte und einen von Sarah über die Geburt des Kindes ihrer Schwester. Ich sehe parallelen. Der englische Link zeigt noch mehr parallelen auf. Ich gerate in Panik. Ich ertaste wirklich eine Delle neben dem Bauchnabel. Baby liegt nicht in der vorderen Hinterhauptslage, sondern eher seitlich. Rücken ist weit links, Kopf aber mittig. Dadurch sieht mein Bauch nicht wirklich schwanger aus sondern ist eher klein. Auch der Hinweis, dass die Kindsbewegungen nicht so deutlich sind, trifft zu. Herztöne waren auch nicht immer einfach zu finden.
Das alles kann zu einem erschwerten Geburtsverlauf ähnlich bei Sternguckerkindern führen. Oh Mann - dies bewirkte erstmal den nächsten Panikschub. Ich musste irgendwie die Kindslage optimieren, dann würden sicherlich die Wehen kommen. Also versuchte ich wieder durch Tanzen und Treppensteigen und Hüftpresse die Delle wegzubekommen und somit das Baby ins Becken zu lotsen. Aber alle Bemühungen umsonst.
Ich fange an zuheulen und seh mich schon auf dem OP-Tisch. Dass ich keine Wehen krieg hat seinen Grund, die im KH würden mich doch nur an den Wehentropf hängen und am Ende auf dem OP-Tisch landen. Mein Mann versucht mich zu trösten. Er ist total lieb.
Ich versuche weiter das Baby ins Becken zu holen. Mein Mann bestellt Pizza. Ich versuche die Ratschläge aus dem Forum anzunehmen und meinen Optimismus wiederzufinden.

To be continued...
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Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon Wurzel » Fr 28. Apr 2017, 11:50

17:30 Uhr
Wir essen Pizza. Ausnahmsweise im Wohnzimmer. Fernseher haben wir ganz vergessen anzustellen :zahnlos: Ich krieg nicht viel runter und lege mich auf die Couch. Versuche etwas zu dösen, bis die Hebamme wieder kommt. Ich liege nicht lange da, da höre ich ein mechanisches Krachen im Bauch und ein Gefühl folgt, dass etwas absackt. Kurz darauf rollt eine Wehe an, die ich sogar veratmen muss. Ich bin noch skeptisch. Versuche weiter zu dösen. Es kommt noch eine. Die fühlt sich genauso an. Danach noch eine. Ich starte dann dochmal die Wehenapp. Wehen alle 2-3 Minuten - Länge ca. 30-40 sec. Sie sind sogar zu vertönen :hurra2: ich traue mich nicht mich zu bewegen. Ich habe meinen Mann auch um eine heiße Wärmflasche gebeten, die ich mir in den Rücken stopfe. Die Wehen bleiben.
Die Hebamme kommt - wir schreiben CTG. Ich traue mich nicht zu bewegen. Ich bekomme eine Fußreflexzonenmassage. Die Wehen bleiben. Ich freue mich - es geht endlich los! Hebamme verabschiedet sich nochmal - ich wollte erstmal noch alleine sein. Ich stehe auf und die Wehen bleiben :yeah:

Einschub: ich vergaß zu erwähnen, dass ich frühs, mittags und nachmittags mal nach dem Muttermund getastet hatte - er war bei zwei Fingerbreit durchlässig und GMH stand noch. So wie die Tage davor. Das trug auch noch sehr zu meiner Frustation bei.

18:30 Uhr
Ich bin in meinem Gebärzimmer und fange an mit den Wehen zu arbeiten. Tiefe Töne tun mir sehr gut. Ich höre noch schön laut Musik. Mein Mann ist bei mir. Ich probiere verschiedene Positionen aus. Am besten ertrage ich die Wehen im Watschelgang während mein Mann mir die Wärmflasche auf den Rücken hält. Ich watschle so im Zimmer rum und Töne tief. Ich sage meinem Mann, dass wenn die Wehen so bleiben, ich das noch Stundenlang durchhalte :zahnlos: nur bleiben sie nicht so :hehe:

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Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon Wurzel » Sa 29. Apr 2017, 16:13

19:30
Die Wehen bekommen eine andere Intensität. Überhaupt kenne ich diese Art von Wehen nicht - sie sind nicht so wellenartig wie bei der Fehlgeburt und auch nicht so niederschmetternd wie bei der letzten Geburt. Der Wehenschmerz beginnt flächendeckend brennend im gesamten Schambeinbereich. Im unteren Bauch merke ich es am meisten. Ich muss an die Narbe denken, da es genau dort schmerzt. Es beunruhigt mich aber nicht wirklich. Sie wird halten.
Ich versuche wieder verschiedene Positionen. Ich mach die Musik aus - ich brauche jetzt Ruhe. Vierfüßler geht gar nicht - zu viel Druck auf dem eh schon schmerzenden Bauch. Lieber im Stehen, mehr nach hinten gebeugt. Ich hänge mich ans Hochbett der Kinder und Töne immer lauter und länger. Ich sehne mich nach Pausen. Zwischendurch watschle ich wieder. Ich lege mich in den Wehenpausrn ins Bett und versuche zu dösen. Die Wehenabstande sind aber zu kurz. Ich rede mit meinem Baby, dass ich eine Pause brauche, dass WIR bitte eine Pause brauchen. Ich bilde mir ein, dass es klappt und die Wehenpausen länger werden. Mein Mann hilft mir immer aus dem Bett in den Stand bei jeder Wehe. Ich jammere nach Schmerzmittel.
Ich fühle in der Wehenpause. Ich bin schlecht im Schätzen aber denle 4-5cm sind es. Ich fühle den Kopf. Das schaffe ich heute wohl nicht mehr. Dabei ist der 26.04. unser Wunschtermin. Ich mag gerade Zahlen. Mein Mann hat auch an einem 26. Geburtstag - für ihn dann leichter zu merken lol

20:30
Ich bin erschöpft. Ich jammere. Will Erleichterung. Ich bitte meinen Mann die Hebamme anzurufen. Ich hänge tönend am Hochbett während ich das Hebammengespräch mitkriege. Wir sollen ins Geburtshaus kommen. Ich bin widererwarten nicht enttäuscht - eher sogar erleichtert. Ich fühle mich zu Hause nicht mehr wohl. Mein Mann beginnt das Zeug ins Auto zu bringen. Ich gebe ihm letzte Anweisungen, was mit muss. Ich erhoffe mir vom Ortswechsel eine Pause. Bekomme aber keine.

DIe Kinder sind bei Schwiema im Bett und sehen fern. Wir verabschieden uns. Die Kinder nehmen es dank Fernseher sehr gut auf - die wollen nur weiterfernsehen lol

Wir sind auf der Straße und ich will ins Auto, doch der Kindersitz ist noch drin. Die nächste Wehe kommt. Ich bin unentschlossen, wo ich diese vertönen soll - ich will die Straße nicht zusammenbrüllen. Ich geh zum Haus zurück. An der Mauer angekommen, denke ich mir scheiß drauf und schreie los. Jetzt wissen es eben alle, dass unser Baby kommt. Ab ins Auto und los.

Das GH ist nur ein paar Straßen weiter. Die Ampel schaltet auf rot. Scheiße eine Wehe kommt. Ich schnall mich ab und spring aus der Tür und halte mich am Türrahmen fest. Ich denke mir, dass die im Auto hinter uns ganz schön blöd schauen werden. Haben doe das Fernlicht angemacht? Wehe vorbei und ich plumpse zurück ins Auto. Die Ampel wird grün. Gleich da. Mein Mann fährt direkt vor die Tür. Nächste Wehe und ich springe aus drm Auto und schreoe wie am Spieß. Jetzt wissen alle, dass wir da sind. Ich habs geschafft - keine Wehe im Auto!

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Gänseblümchen

Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon Gänseblümchen » Sa 29. Apr 2017, 16:43

:lol3: sehr bildhaft geschrieben... :D

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einneuesleben
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Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon einneuesleben » Sa 29. Apr 2017, 17:26

:geil:
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chrisma
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Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon chrisma » Sa 29. Apr 2017, 17:58

Herrlich,ich freue mich schon auf die Fortsetzung :danke:
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Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon hübchen » Sa 29. Apr 2017, 18:02

ich bin schon ganz gespannt wie es weiter geht

Wurzel
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Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon Wurzel » So 30. Apr 2017, 04:50

21:00
Während wir die Stufen des GH hochgehen, ist in dem MMoment meine einzige Sorge, dass wir die ersten sind und vor verschlossener Tür stehen. Oben angekommen - die Tür ist zu. Mein Mann klingelt. Es öffnet eine junge, hübsche Frau, die ich noch nie sah, die Tür. Sie sieht mich mit viel Mitgefühl an und lässt uns rein. Just in dem Moment trifft auch die Hebamme ein.

Ich bertrete das GH und fühle mich wohl. Diese ruhige und heimische Atmosphäre tut mir gut. Ich lege meine Garderobe ab und ich frage mich, ob im GH rund um die Uhr jemand ist. Ich muss meine Neugier befriedigen und frage nach. Nein, die Frau, die öffnete, ist die Putzfrau. Wir betretensden Geburtsbereich. In der ganzen Zeit bin ich bei klarem Verstand und betreibe Smalltalk mit meiner Hebamme - es kommt mir so unwirklich vor.
Im Geburtszimmer wird bereits alles vorbereitet - wir waren doch nicht die ersten. Die liebe Hebammenschülerin war schon sehr fleißig. Ich sehe das Bett und das Tuch und hänge mich für die nächste Wehe rein. Die Intensität ist ungebrochen. Ich verfalle wieder ins Jammern. Ich denke mir die ganze Zeit etwas von der Übergangsphase, aber kanns mir nicht vorstellen - bin ja erst bei 4-5cm. Das kann ja noch etwas werden.

Mein Mann parkt erstmal um und holt ein paar Dinge aus dem Auto. Der Wehenschmerz ost mittlerweile immer wo anders am stärksten. Mal am Bauch, mal mensartig eher oberhalb des Kreuzbeins und manchmal direkt im Hintern. Der Kindskopf scheint überall zu sein. Wenn der Wehenschmerz im Hintern ist, habe ich Pressdrang, was ich mitteile. Ich soll mich ausziehen. Hebamme fragt, ob sie mich untersuchen darf. Ich willige ein. 5cm. Da war ich ja gar nicht so schlecht mit dem Schätzen. Dafür wundere ich mich dann umso mehr, dass ab und an Pressdrang da ist. Hebamme meint, ich dürfe diesen gern zulassen und unterstützen. Das würrde das Kind helfen beim Tieferkommen. Ok. Ich bin sehr dankbar für ihre Worte. Sie helfen mir über meine Unsicherheit weg und ich kann mich besser gehen lassen.

Ich jammete fürchterlich, sobald sich eine Wehe anbahnt. Sie kommt stets schleichend mit einem Brennen hinterm Schambein. Das ist das fieseste Gefühl. Von dort aus nommt sie an Intensität zu ind breitet sich aus und veranlasdt mich zu tönen, dann zu schreien. Wenn der Pressdrang hinzukommt - der schließt sich an manche Wehe einfach mit an, dieser Oportunist - muss ich brüllen. I
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Re: Wunschkind zum Wunschtermin

Beitragvon Wurzel » So 30. Apr 2017, 05:16

In den Wehenpausen säusle ich allerhand Schwachsinn vor mich hon. Vornehmlich Jammer ich hier aber. Ich versuche jede Wehe aber positiv zu empfangen, was mir aber schon misslingt, sobald sich das Brennen ankündigt. Ich sträube mich nahezu. Ich weiß ja, was wieder kommt. Es ist so unmenschlich. Ich laber was davon, das Katzen dabei Schnurren ind das sei unfair - warum muss das so wehtun? Mein Mann meint, ich soll das mit dem Schnurren mal versuchen. Es scheitert daran, dass ich gar nicht schnurren kann.
Ich erzähle was davon, dass ich fen Vorteil Erstgebärender nun verstehen kann - die Wissen nämlich nicht, was da noch auf einen zukommt. Och gehe die ganze Zeit davon aus, dass ich die Übergangsphase noch vor mir habe und es noch Stunden dauern wird. Den Wunschtermin schaffen wir nicht mehr.
Ich will weg von den Schmerzen. Die Vorstellung einer Abkürzung über die Bauchdecke oder der Saugglocke oder eine PDA kommt mir so wahnsinnig verlockend vor. Ich überlege ernsthaft, wies wohl im KH jetzt wäre. Dabei weiß ich genau, dass ich vor 6h noch deswegen, wie ein Schlosshund geweint habe. Auch der Vergleich mit der letzten Geburt sagt mir, dass es diesmal wieder komplett anders läuft. Da waren die Schmerzen auch unerträglich - anders unerträglich, musste aber nicht so brüllen und das KH war definitiv nie eine Option. Da war ich irgendwie optimistischer. Wohl weil erstgebärend :hehe:

In der ganzen Zeit läuft die Wanne nebenbri ein. Die Hebamme bietet mir an, dass ich da gleich rein darf, es dauert jedoch noch einen Moment. Wanne klingt gut, auch wenn ich mir das nie hab vorstellen können. Vorfreudig dackel ich schonmal zur Wanne und stütze mich im Stehen dort ab.

Die fiesesten Wehen sind die, die meinen Kreislaufnoch zzusätzlich beladten und mir dabei richtig übel wird. Bei denen gebe ich sofort auf und verliere mich im Selbstmitleid. Ich hssde es mich übergeben zu müssen. Ich bettle um Schmerzlinderung. Ich kriege was homöopathisches. Bei der ganzen Jammerei hab ich immer Angst, dass die Hebamme sagt, wir brechen ab und fahren ins KH. Ich versuche weniger zu jammern, was gänzlich misslingt.

Ich warte aauf die Wanne. In der ganzen Zeit sind die Herztöne des Babys gut. Baby macht das super mit. Wir schteiben noch ein kurzes ctg - im Stehen, abstützend über der Wanne. In den nächsten Wehen will ich nicht berührt werden und winke meinem Mann heftig zu und sage bitte nicht anfassen - diesmal wollte ich nicht so gemein zu ihm sein und achtete auf meine Tonlage und Wortwahl.

Nach dem CTG darf ich in die Wanne. Beim Einstieg überlege ich noch, ob ich prinzipientreu bleibe und bin über mich selbst verwundert, dass ich gerade über solche Dinge nachdenke. Die Temperatur der Wanne ist perfekt und lege mich zum Schlafen hin :gnacht: die Hebamme ermutigt mich etwas zu schlafen. Die Wehen sind auch ein my erträglicher geworden, was mich etwas überraschte. Herrlich.
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