Der schwere Weg meines Lämmchens ins Leben

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towonda

Re: Der schwere Weg meines Lämmchens ins Leben

Beitragvon towonda » Sa 15. Dez 2012, 22:57

Liebes Frierschaf,
ich hätte dir die HG so gegönnt! Du hast wirklich so gekämpft und ich bin froh, dass im KH Rücksicht genommen wurde und nicht einfach über dich hinweg entschieden wurde.
Du klingst so klar und aus deinem Bericht lese ich zwar, dass du traurig bist, aber auch die positiven Sachen sehen kannst. Außerdem scheinst du sehr gut zu wissen, was für dich ansteht und dafür wünsche ich dir alles alles Gute!

frierschaf
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Re: Der schwere Weg meines Lämmchens ins Leben

Beitragvon frierschaf » Di 5. Nov 2013, 22:06

Hallo zusammen,

inzwischen ist mein großes kleines Lämmchen 1 Jahr alt und hat sich ganz prächtig entwickelt. Ich habe mich in den letzten Monaten nicht hier im Forum herumgetrieben, weil ich eben die ganze Sache für mich verarbeiten wollte. Im Januar hatte ich ein langes Gespräch mit einer meiner beiden HG-Hebis. Wir sind die ganzen letzten 5 Wochen vor der Geburt noch einmal zusammen durchgegangen - und sie war durchaus auch kritisch mit ihrem eigenen Verhalten. Sie hat sich halt auch die Frage gestellt, ob in einer außerklinischen geschützen Umgebung die Geburt nicht vielleicht doch geklappt hätte - wenn man halt die Möglichkeit zu einer Einleitung im außerklinischen Bereicht gehabt hätte. Meine Theorie mit der nach vorne gekippten Gebärmutter fand sie recht plausibel, weil sich so auch erklären lässt, warum trotz wirklich geburtsreifem Befund, guter Reaktion des Muttermundes usw. und dem Gefühl aller (einschließlich meiner selbst), dass es doch losgehen müsste, dass sich trotzdem keine Wehen von selbst einstellten. Mit Wehentropf ging es dann ja richtig gut - nur mein Lämmchen kam nicht in die Geburtsposition. Die Narbe war halt der schwächste Punkt der Gebärmutter und vielleicht wurde so ja auch eine Ruptur vermieden - denn mein Bauch war wirklich gigantisch.

Ich kann für mich nach diesem Jahr sagen: Ich bereue es nicht, die außerklinische Betreuung gewählt zu haben. Ich habe viel über mich gelernt, auch wenn es am Ende ein KS wurde. Aber weil ich bis zum Ende gekämpft habe, kann ich wirklich damit leben. Und ich sehe es an meinem Lämmchen, dass es ihm wirklich gut getan hat, so lange in meinem Bauch gewesen zu sein. Er stürmt geradezu voller Lust und Energie ins Leben. Meine Nachsorgehebi meinte mal: Kind, kannst du auch irgendetwas langsam? :grins: Nö, warum auch. Es gibt schließlich so viel zu entdecken. Und so habe ich ein kleines Turbolamm, dass schon läuft, am liebsten selber essen würde, gerade 7 Zähne auf einmal bekommt :zahnlos: und und und. Den Turbo hat er leider auch beim Stillen, denn da könnte er sich gerne etwas mehr Zeit lassen :schweb: . Aber wenigstens ist er immer noch ein absoluter Mumi-Junkie und wird es hoffentlich auch noch lange sein. :love: :stillen: :herzen: Bis auf Größe und Gewicht ist er das volle Gegenteil seines großen Bruders, der eben - weil er wohl einfach zu früh aus mir herausgeprügelt wurde - einfach Schwierigkeiten hat, sich auf neues einzulassen und für alles länger brauchte.

So kann ich jetzt von mir sagen, dass ich im reinen mit mir bin. Ich habe zwei wundervolle Lämmchen, denen ich ganz viel Liebe geschenkt habe und schenke. Nicht zuletzt durch eine wunderbare Stillbeziehung. Und damit werden sie stark fürs Leben. Und ich freue mich jeden Tag, dass ich sie habe.

LG
frierschaf
Großes Lämmchen: Mai 2009 (klinikproduzierter sek. KS)
Großes kleines Lämmchen: Oktober 2012 (notwendiger Notkaiserschnitt)

Schafe sind geboren, um wild und gefährlich zu leben (aus "Der Rabe Socke")

caar
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Re: Der schwere Weg meines Lämmchens ins Leben

Beitragvon caar » Mi 6. Nov 2013, 01:15

vielen dank für den bericht und auch für deine nachlesung des heutes.

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Aggripina
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Re: Der schwere Weg meines Lämmchens ins Leben

Beitragvon Aggripina » Mi 6. Nov 2013, 07:25

Für ein Krankenhaus hört sich das alles nicht so schlimm an. Was allerdings schade ist, ist das typisch krankenhaus-gemachte mit dem Inkubator. Ich meine wenn er nur da rein gelegt wurde dann bringt das doch gar nichts :zahnlos: Wenn in Augen der Ärzte ernsthaft was ist, dann wird auf die Neo verlegt. Fürs "erholen" ist ein Kind doch mit Körperkontakt bei Papa viel besser aufgehoben. Lag er denn nur da drinnen oder wurde auch überwacht? Wobei letzteres ohne Probleme auch ausserhalb des Inku geht.
L. * 10/08 krankenhaus-gemachte sek. Sectio
V. * 12/12 +01/13 Frühgeburt, Sectio mit T-Schnitt
J. * 23.05.2014 VBA2C bei der Hebamme

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frierschaf
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Re: Der schwere Weg meines Lämmchens ins Leben

Beitragvon frierschaf » Mi 6. Nov 2013, 11:13

Er lag nur drin. Es ging wohl um Wärme (hätte mein Mann auch geben können) und Sauerstoff (wäre draußen auch möglich gewesen). Ich denke, der Oberarzt wollte in aus dem OP raus haben, weil ständig irgendwelche Alarmgeräusche los gingen. Er hatte halt wirklich Stress. Normalerweise bleibt das Baby in diesem Krankenhaus im OP auch bei der Mutter. Aber wegen dem ständigen Gepiepse musste er wohl erst einmal raus. Wobei ich das eigentlich nicht so schlimm fand. Blöder fand ich, dass ich die ersten 1 1/2 Tage zufüttern musste - angeblich wegen der Zuckerwerte (die nach dem ersten schlechten Wert nach der Geburt völlig normal waren), weil er ja auch so groß war. Das ganze wurde dann zwar per Fingerfeeding gemacht, aber mein Kleiner war ja nicht dumm. Wäre der Milcheinschuss nicht so schnell gekommen, hätte ich wohl noch Probleme bekommen, weil er ja merkte, dass er nach der Brust noch was anderes bekam. Als der Milcheinschuss dann da war, hat er sich aber schnell umentschieden, denn er hat ja sofort gemerkt, was wirklich lecker ist :applaus: . Das sind halt einfach so die Krankenhausroutinen und weil der Rest eigentlich ganz gut war, habe ich mich dann da rein gefügt. Die Mediziner können halt einfach nicht aus ihrer Haut - und ich passe nicht in das übliche Schema (wie die meisten hier ;) ) Und letztlich haben wir es überlebt. Für ein Krankenhaus war es halt wirklich gut und sie geben sich dort Mühe, wirklich Babyfreundlich zu sein.

LG
frierschaf
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Katrin
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Re: Der schwere Weg meines Lämmchens ins Leben

Beitragvon Katrin » Mi 6. Nov 2013, 20:53

Ich danke dir für deine Berichte, ich konnte mich da sehr gut in dich hinein versetzen, weil es gewisse Parallelen gibt.

Und du hast mir Mut gemacht es beim nächsten Kind trotz Risiken wie Gestationsdiabetes auch auserklinisch zu versuchen.

Danke nochmal hierfür! :rainbow:

Ich wünsche die weiterhin mit deinen zwei Moggala (Fränkisch für Schäfchen) alles gute und noch eine schöne Stillzeit :stillen: .

LG Katrin
Mein Stampfi Mai 12' sek. Sectio
Babysternlein im Herzen Januar 14´
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