ich war gerne schwanger und informierte mich über die geburt, v.a. bei leboyer. ich plante eine wassergeburt, ließ mich von ärztin und hebamme betreuen und sagte meiner hebamme, dass es voraussetzung für eine krankenhausgeburt sei, dass kein männlicher arzt bei der geburt dabei sei. nach langer diskussion einigte sie sich mit dem krankenhaus darauf, dass ein arzt tatsächlich erst nach der entbindung das zimmer betreten dürfe (rein rechtlich galube ich ist das kritisch)
auch hinterlegte ich in der klinik eine wunschliste, auf der ich z.b. pda und dammschnitt ablehnte 
einen tag vor dem ersten advent bekam ich abends kopfschmerzen. da ich noch 2 tage vor et war, dachte ich nicht, dass es ein anzeichen für die geburt sein könnte. ich schlief in dieser nacht aber nicht, sondern quälte mich mit bauchschmerzen. ich stand auf dem schlauch! dachte nicht an wehen!
erst gegen morgen fiel mir auf, dass die bauchkrämpfe ja kamen und gingen, alle 10 min. also ließ ich warmes wasser in die wanne laufen und checkte, ob es schon geburtswehen sind. ja, sind es!
also gegen 7 uhr hebamme und beste freundin angerufen, eltern informiert, die im gleichen haus wohnten, und bis 9 uhr tee getrunken. ich wollte so lange wie möglich zu hause bleiben. eltern und freundin wurden irgendwann unruhig und so entschloss ich mich um 9 uhr, mich mit 4-minuten-wehen in die klinik fahren zu lassen. im auto erst wurden die wehen heftig, alle 3 min, schmerzhafter als zuvor.
meine hebi war bereits in der klinik angekommen und schrieb erst mal ein ctg im wehenzimmer. ich hatte viel ruhe, außer hebamme kam niemand ins zimmer. eltern und beste freundin begleiteten mich bis zum schluss.
dort lag ich also, im rosa wehenzimmer, veratmete komplett bekleidet und lachend die wehen, den muttermund ließ ich nur etwa 2 mal kontrollieren. gegen 12 uhr mittags wurde ich unruhig: die gebärwanne der klinik im zimmer nebenan war immer noch besetzt! ich MUSSTE eine wassergeburt haben! spürte aber, dass es in die übergangsphase ging und versuchte, die pressphase hinauszuzögern.
endlich, die wanne wurde frei, ich stürzte mich hinein. zimmer abgedunkelt, meine hebamme und begleiter waren sehr ruhig, ich dagegen schrie eine stunde lang vor schmerzen. ich presste in der wanne 45 minuten und schwor mir, da ich von der macht der schmerzen überwältigt war, nur noch kinder per kaiserschnitt zu bekommen
et tat so unendlich weh! wie schnell hätte ich mein kind rauspressen können, zumal mein damm durch das warme wasser ganz gut geschützt war. aber da ich noch nie ein kind bekommen hatte, wusste ich nicht um die dehnbarkeit des dammes und traute mich nur in mini schritten voran. immer, wenn das köpfchen fast austrat, stoppte ich mit pressen mitten in der presswehe. als ich es dann endlich zuließ, mein kind unter einem urschrei rauszulassen,WUSSTE ich, ich bin von der vagina bis zum hals und hinten den ganzen rücken hoch aufgerissen. angesichts dieser enormen schmerzen und fast schon spirituellen erfahrung war ich erst mal einige minuten "weg". der körper meines kindes flutschte problemlos hinterher. das nächste, was ich bewusst wahrnahm, war mein baby auf meinem bauch... da war ich dann wieder ganz da. wunderschön war dieses wesen! ich war sooo glücklich. nach dem auspulsieren durfte meine mutter die nabelschnur durchtrennen und ich stieg mit nabelschnur zwischen den beinen aus der wanne, war zittrig, fühlte mich aber, als könne ich bäume ausreißen!
dann legte ich mich zum ersten stillen auf das bett, wo 30 min nach der geburt die plazenta geboren wurde. ein labienriss und ein kleiner dammriss wurden von einer ärztin genäht (was ich heute ablehnen würde, die nahtstelle war zu eng und die fäden störten mich 6 wochen lang).
mein mädchen wurde untersucht (4 kg, 53 cm) und von oma angekleidet, (gleich mit stoffwindeln und schafwollpucksack) und von da an hab ich sie nie mehr hergegeben. ich blieb über nacht in der klinik, da ich den autositz vergessen hatte und meine eltern im sturm und regen den weg nicht zweimal fahren lassen wollte, in der nacht stillte ich mein ständig schreiendes kind oft, schlief keine minute und wartete nur auf meine eltern. als ich mich am morgen dann entließ, wollten die ärzte mich natürlich nciht gehenlassen
ich hatte aber recht: zu hause war es viel schöner, mein kind schrie nicht mehr und ich hatte ein schönes wochenbett. einziger wehmutstropfen: ich schlief tagelang keine minute. warum auch immer. und fühlte mich ohne mann doch ziemlich allein. aber mein dicker mopsi verzauberte mich total
die geburt dauerte von den ersten schwachen wehen an 12 stunden.
für den Bericht! Das hast du klasse gemacht