Hier ist mein Bericht unserer geplanten Hausgeburt, die wegen zu schwacher Wehen ins Krankenhaus verlegt wurde.
Der Bericht ist ziemlich lang geworden, hoffe ihr mögt ihn trotzdem lesen und mir gerne eure Gedanken dazu schreiben.
Nach einer tollen Schwangerschaft, die nur von unserer Hebamme betreut wurde, musste ich am zweiten Tage nach dem Errechneten Termin zu meiner Frauenärztin.
Leider weigerte sie sich eine Vorsorge zu machen da sie mich die gesamte Schwangerschaft nicht gesehen hatte und die Vorsorge nicht mit der Kasse abrechnen könne.
So hat sie dann den ersten Ultraschall gemacht damit sie mir eine Überweisung fürs Krankenhaus ausstellen konnte, damit dort dann die ET+3 Vorsorge mit CTG gemacht wird.
Im Krankenhaus wurde dann auf meinen Wunsch, wirklich nur ein CTG geschrieben und ein kurzes Gespräch mit der Ärztin geführt.
Alles war prima und so durften wir weiter warten und sollten dann gegeben Falls an ET+10 und ET+13 wieder kommen.
Nun hat meine Hebamme alle zwei tage wieder die Vorsorgen übernommen.
Muttertag, den 13.05. wache ich mit leichten ziehen im Bauch auf und denke dass sich langsam etwas Richtung Geburt tut.
Immerhin sind wir bei ET+6 angekommen und langsam darf unser Baby sich auf den Weg machen.
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit den Kindern und dem Papa, gehen die Kinder spielen und ich fange an die Fenster zu putzten und aufzuräumen damit alles hergerichtet ist wenn unser Baby kommt.
Das ziehen kommt alle 15 min und auf Toilette habe ich leichte Blutfäden am Papier.
Ich schreibe das meiner Hebamme die dann abends kommen möchte, wenn ich sie nicht vorher brauche.
Das ziehen bleibt den ganzen Vormittag und wird zu leichten Wehen mit Druck.
Nachdem ich unsere kleine Wohnung fertig geputzt habe und wir zu Mittag gegessen hatten, war ich mir ziemlich sicher es heute soweit sein wird.
Nachdem ich nach dem essen auf der Toilette eine nasse Unterhose hatte, machte ich einen ph Test der Fruchtwasser anzeigte.
Ich informierte die Hebamme die dann sofort kam und nach einem erneuten Test Fruchtwasser bestätigte und mir sagte dass ich nun 24std zeit hätte bevor ich ins Krankenhaus müsse.
Im Nachhinein war diese Aussage total überflüssig und setzte mich wahnsinnig unter druck.
Schließlich wollten wir unser Kind zuhause im Pool zur Welt bringen, die ganze Schwangerschaft über war dass unsere Wunschgeburt.
Die Hebamme fühlte noch nach dem Muttermund, der bei 2cm Öffnung war, sie akupunktierte mich und gab mir homöopathische Tabletten welche ich alle halbe Std und bei einer Wehe nehmen sollte.
Außerdem soll ich nun alle 4 Std meine Temperatur messen.
Wir sollen nun warten dass die Wehen doller werden und wir sollen sie dann anrufen.
Meine Mutter holte unsere Kinder ab und ich versuchte mich auf dem Pezziball in die Wehen einzufinden.
Die Wehen wurden ein wenig doller und kamen alle 10-15 min.
da es für mich prima aus haltbar war, gingen wir gegen Abend noch etwas essen und gingen danach eine Runde spazieren.
Mittlerweile regnete es und wir überlegten wann wir den Pool befüllen sollten.
Da ich gerne ins Wasser wollte, wir aber nicht das Gefühl hatten das die Wehen schon doll waren, beschloss ich erst mal in die Wanne zu gehen.
In der Wanne kamen die Wehen nun alle 5 min, waren aber sehr sanft.
Meine Hebamme erkundigte sich über meinen Zustand, ich solle nun bei jeder Wehe eine Tablette nehmen.
Nach einer stunde ging ich aus der Wanne und legte mich aufs Bett.
Meine Hebamme schrieb dass sie nun schlafen geht und ich sie anrufen soll, wenn wir sie brauchen, damit sie sie das Telefon hört.
Mein Partner will den Pool befüllen und stellt fest dass sich der Anschluss plötzlich nicht mehr anschließen lässt.
Er probiert es noch ein paar mal allerdings hat sich etwas an der Armatur gelöst und er kann somit nichts mehr anschließen.
Wir beschließen dann einfach uns hinzulegen und uns auszuruhen.
Ich schlafe dann ziemlich schnell ein und denke mir, dass ich wohl wach werde wenn es weiter geht.
Tatsächlich schlafe ich dann bis um 5 Uhr und werde dann von zwei wehen wach, die allerdings immer noch leicht sind.
Um 6 Uhr schreibt meine Hebamme warum ich sie nicht gerufen habe und was los sei.
Ich schildere ihr dass es nachts ruhig war und ich das Gefühl habe dass es nicht wirklich voran geht.
Sie will um 8 Uhr zur Akupunktur kommen und habe im Moment nicht mehr Möglichkeiten zum anregen.
Da ich wieder Verstopfungen habe frage ich ob ich etwas dagegen nehmen kann in der Hoffnung dass bei der Darm Entleerung die Wehen angeregten werden.
Die wehen bleiben leicht aber kommen wieder alle 10 min.
Als meine Hebamme bei uns ist, findet sie meine Wehen zu kurz und nicht doll genug.
Der Muttermund ist mittlerweile bei 4 cm.
Sie akupunktiert mich und telefoniert mit dem Krankenhaus, dort sollen wir spätestens um 12 Uhr sein, wenn es nicht bis dahin nach Geburt aussieht.
Nachdem die Hebamme uns einen Verlegungsbogen dagelassen hat und ich was gegen die Verstopfungen genommen habe, werden die wehen etwas doller und ich habe wieder Blutfäden auf der Toilette.
Leider reicht dass unserer Hebamme nicht und somit packen wir Sachen zusammen und machen uns auf den Weg ins Krankenhaus.
Dort angekommen wurden wir schon erwartet, mussten aber erst mal warten, da alle Räume belegt waren.
Im Untersuchungszimmer wurde dann ein CTG geschrieben, die Hebamme dort kommentierte meine Wehen dann als Mini Wehen, das wäre ja noch nichts richtiges.
Im freigewordenen Kreißsaal wurde dann nochmal mein Blutdruck gemessen, ein Abstrich gemacht und nach dem Muttermund getastet, der nun 4-5 cm offen ist.
Mittlerweile läuft auch mehr Fruchtwasser aus mir aus.
Anschließend müssen wir zum Ultraschall, die Ärztin hat mühe beim schallen da unser Baby nicht optimal zum messen liegt und das Fruchtwasser polster schon weniger geworden ist.
Sie nimmt noch Blut ab und wir verbleiben dass ich kein Antibiotika möchte wenn die Blutwerte in Ordnung sind und auch keinen Zugang.
Die Ärztin möchte mich mit einem Oxytocin Tropf einleiten, welchen ich ablehne, da ich schlechte Erfahrungen damit während meiner ersten Geburt hatte.
Sie bespricht daraufhin mit der Hebamme und dem Leitenden Arzt dass ich einen Wehencocktail mit Rizinusöl bekomme.
Nach dem ersten Cocktail sollen wir eine halbe stunde laufen und dann wieder kommen, dann wurde erneut ein CTG geschrieben und ich bekomme noch ein kleines Glas von dem Cocktail, worauf wir nochmal spazieren sollen und in 1,5 std wieder kommen sollen oder wenn die wehen doller werden.
Wir sind dann spazieren gegangen und haben und noch was zum essen besorgt.
Nach dem essen habe ich gemerkt dass ich nicht mehr unter Menschen sein mag, die wehen wurden stärker und ich hatte das Gefühl dass das Baby sich weiter ins Becken gesenkt hatte.
Wir gingen zum Kreißsaal hoch und ich wollte Baden, unsere Sachen wurden inzwischen in einen anderen Kreißsaal gebracht und ich durfte baden.
Die Hebamme hörte vorher nochmal nach den Herztönen und verschwand dann.
Wir waren ca. 1 std in dem Badezimmer alleine und die wehen wurden langsam immer stärker, ich konnte sie gut veratmen und sie kamen in immer kürzeren abständen und es knackte einmal kurz im Becken.
Beim erneuten Herztöne hören fand die Hebamme die töne über der Symphyse und fragt ob die Wehenabstände schon länger so kurz sind.
Wir sollten dann bitte in den Kreißsaal wechseln da das keine Gebärwanne ist.
Mein Partner half mir beim abtrocknen und anziehen.
An Land waren die Wehen doller aber auch noch aus haltbar.
Als wir im Kreißsaal angekommen waren musste ich wieder an das CTG, ich verspürte aber ziemlich schnell drang auf Toilette zu müssen, konnte dort kein Wasser lassen, ich sollte mehr trinken damit ich auf Toilette kann ansonsten müsste man einen Katheder legen.
Ich hatte ein permanentes ziehen im Unterleib und ich ging nach 10 min nochmal auf Toilette und es kam ein wenig Pipi und Blut, ich vermutete dass unser Baby bald kommt da der druck und das Gefühl groß zu müssen immer mehr zunahm.
Das CTG machte mich wahnsinnig, es piepte nur noch da ich es nach dem eigenständigen Toiletten gang nicht wieder richtig angelegt hatte.
Ich stellte es erst stumm, der druck der Wehen nahm zu und die kamen nun fast ohne Pause, so dass ich auch laut wurde.
Da ich keine vernünftige Position fand und mich das CTG störte machte ich es ab, so konnte ich zwischen dem Fußteil vom Bett und der Wand meine Wehen veratmen und tönen.
Eine neue Hebamme kam und stellte sich vor, ich beschrieb ihr dass es ununterbrochen zieht und nach unten drückt und sie meint das soll es auch.
Ich sollte auf das Bett damit das CTG wieder angelegt werden kann, die Kopfstütze wurde komplett hochgefahren damit ich mich dort abstützen konnte.
Die Hebamme machte mir das Bauchband für das CTG weiter damit es angenehmer ist, sie bräuchten noch ein paar Herztöne.
Sie fragt ob ich Schmerzmittel wolle, was ich verneinte und wann ich zuletzt geschlafen habe.
Sie wäre mitten in der Übergabe und wisse noch nichts von mir und auch nicht wie weit ich bin, sie wollen noch die Übergabe zu ende machen und dann wiederkommen.
So waren wir wieder alleine und es waren vermutlich keine 10 min später, dem Druck konnte ich nun nicht mehr nach geben und sagte dem Papa dass der Kopf jetzt kommt.
Er half mir schnell aus der Unterhose und holte die Hebamme zurück, die ziemlich schnell mit der Ärztin ankam.
So konnten sie noch beim durchtritt des Kopfes den Damm schützen und mir unser Baby nach vorne durchgeben als es ganz geboren war.
Wir waren froh und bestaunten dieses kleine Menschlein und durften selbst nachsehen ob wir nun ein Mädchen oder einen Jungen begrüßen dürfen.
So war unsere liebe *E*l*e*n*i* um 19:19 Uhr mit 54 cm 4000 Gramm und 36 cm Kopfumfang geboren.
Leider wollte die Ärztin nach der Geburt direkt intervenieren, da ich aber keinen Zugang hatte konnte sie mit kein Oxytocin zum Plazenta gebären spritzen.
Was auch völlig unnötig war, da die Plazenta nach 15 min von alleine kam, als abgenabelt wurde und ich unsere Maus an den Papa gab zum halten und mich kurz hin hockte und mit der nächsten Nachwehe mit drückte.
Die Ärztin wollte mich dann noch nähen da ich zu doll Blutete und sie vermutete das eine Krampfader innen gerissen war, die kurz vor der Geburt im Ultraschall entdeckt wurde.
Es wurde ziemlich herumdrückt und es war total unangenehm mit ihrem ,,Werkzeug“ bis sie dann sagte sie näht doch nicht dass Blut kommt von weiter oben und sie gibt mir jetzt Cytotec anal und ich würde da auch nicht drum herum kommen, die Blutung wäre zu stark und sie muss mir was geben.
Ich bekam dann 4 Tabletten in den Po was wieder sehr unangenehm war und soll die auch ja drin lassen.
Später bin ich dann duschen gegangen und wir bewunderten danach weiter unsere Maus und ich stillte sie, da sie eifrig nach der Brust suchte und bald nicht wieder loslassen wollte.
Zwischenzeitlich ging es mir kurz schlecht.
Ich hatte Schüttelfrost und bekam einen Tee und eine Banane worauf es schnell wieder besser ging und wir somit um 23 Uhr nach Hause durften.
Laut Ärztin käme dass von dem ganzen Stress der nun abfällt, ich denke aber eher das es eine Nebenwirkung der Tabletten war.
Im Mutterpass steht ich hätte 500 ml Blut verloren, ich weis nicht wie dramatisch dass nun wirklich zu werten ist und ob die Tabletten wirklich nötig waren.
Zwei kamen zumindest am nächsten Tag wider raus.
Ich war leider ein Paar Tage ziemlich traurig, dass wir nicht unsere gewünschte Hausgeburt hatten, versuche es aber anzunehmen und bin froh das wir so ein entspanntes und zufriedenes Baby haben welches ich vor allem geschützt habe in der Schwangerschaft und wir nun auch weiter behüten und auf seinem Weg begleiten.