Schneeflöckchens WasserHG 25.11.2012

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aramis
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Schneeflöckchens WasserHG 25.11.2012

Beitragvon aramis » Sa 30. Aug 2014, 06:21

Ich hab mit Schrecken festgestellt, dass ich nicht mal einen Bericht unserer Kleinen eingestellt hab - deshalb hol ich das jetzt mal nach.

Die Schwangerschaft verlief problemlos, außer einem etwas erhöhten Blutdruck hatte ich eigentlich kaum Probleme. Meine Hebamme, die mich beim Mittleren begleitet hatte machte keine HGs mehr, somit musste ich mir eine andere suchen. Die Wahl fiel auf Tanja, eine junge Hebamme, die sich erst vor kurzem selbstständig gemacht hatte und ihre Ausbildung in der Linzer LFK gemacht hatte. Das merkte man auch noch ein wenig, sie war noch sehr schulmedizinisch drauf, ABER sie hörte sehr gut auf ihre Intuition, was mir sehr gut gefiel.

Der ET wäre der 22.11.2012 gewesen, ein schönes Datum, aber es sollte nicht sein. Ich rechnete eigentlich schon früher mit der Geburt, kam der mittlere ja auch 12 Tage eher - aber nix war. Der Tag kam und ging.

Am Samstag, dem 24.11. fuhren wir in die Stadt, ich wollte gern auf den Weihnachtsmarkt, weil ich wussste, dass ich das mit Baby sonst nicht mehr schaffen werde. Außerdem wollten wir uns noch ein paar Lautsprecher kaufen, ich wollte unbedingt Musik hören während der Eröffnungsphase.
So waren wir den ganzen Tag unterwegs, es war schön, aber auch anstrengend. Ich war froh, als wir spät abends heimkamen.

Wir legten die Kinder schlafen, der kleine wollte noch stillen zum einschlafen, das tat wie gewohnt weh und löste, wie gewohnt, Wehen aus. Ich dachte mir nix dabei, war es doch fast jeden Abend so gewesen.

Ich ging dann nochmal zu meinem Mann runter, hatte noch Gusta auf eine große Schüssel mit Kakaobrei - die zu essen war, im nachhinein gesehen, ein Fehler :grins:

Dann wollte ich eigentlich schlafen gehen, war gerade im Bett, als die erste Wehe kam, ich mir aber nix dabei dachte. Dann kam die nächste, nur ein leichtes Ziehen im Unterleib, doch es ging damit weiter und hörte nicht auf. Nach ein paar Wehen ging ich zu meinem Mann und meinte, dass es sein könnte, dass es jetzt losgeht. Da war es ungefähr 23 Uhr
Wir entschieden uns, den Pool aufzubauen, den uns eine Hebamme geliehen hatte. Ich schnappte mir den Gymnastikball und saß darauf, während ich die Lautsprecher auspackte und aufstellte, damit ich schon mal Musik hören konnte. Das Sitzen am Ball war angenehm, ich kreiste ständig mein Becken, intuitiv.

Wir schrieben Tanja eine SMS, dass es scheinbar losgeht und wir uns später nochmal melden, sie solle ein wenig schlafen.

Das Aufstellen des Pools war nicht so einfach, aufgeblasen war er schnell, trotz dem die Pumpe schon etwas defekt war. Am schwierigsten war es, das Wasser in den Pool zu bekommen, die Adapter, die bei dem Set dabei waren, passten nicht richtig auf unseren Wasserhahn, jetzt musste mein Mann ständig den Anschluss halten - und dann, als wir noch heißes Wasser dazugeben musste, wurde es sehr unangenehm für ihn, zum Glück hatten wir die Silikontopflappen, mit denen gings einigermaßen und er kam ohne verbrannte Hände davon :D

Ich glaube, es war gegen 0:30 als ich dann endlich in den Pool konnte. Die Wehen waren bis dahin noch leicht auszuhalten, dennoch freute ich mich aufs Wasser. Es war zu warm, aber das war mir egal, ich wollte da nicht mehr raus - das sagte ich meinem Mann auch - erst, wenn das Baby da ist, bekommt ihr mich da wieder raus :D

Die erste Zeit war wunderschön, singend die Wehen zu veratmen war ein Erlebnis sondergleichen, das werde ich nie vergessen :herzen:
Ich denke, es wird so gegen 2 oder halb 3 gewesen sein, als sich die Wehen veränderten. Ich wollte keine Musik mehr, musste anfangen zu tönen, jede Wehe wurde mit aaaahhh vertönt. Ich merkte, dass jetzt der Punkt kommt, an dem es für mich wichtig war, einfach anzunehmen. Bei meiner ersten spontanen Geburt war ich so überrumpelt gewesen, dass ich mich fast mit Händen und Füßen gegen die Wehen wehrte, ich konnte mich nicht hingeben. Durch diese Erfahrung hatte ich mir schon lange vor der Geburt immer wieder mantraartig gesagt, dass es für mich wichtig ist, einfach anzunehmen.
Der Gedanke begleitete mich auch unter der Geburt immer wieder.

später gehts weiter....
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aramis
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Re: Schneeflöckchens WasserHG 25.11.2012

Beitragvon aramis » So 31. Aug 2014, 08:11

so, jetzt aber, bevor der nächste Bericht ansteht :lol3:

Die berühmt berüchtigte Übergangsphase begann also. Die Wehen wurden heftiger, die Pausen kürzer, die Schmerzen mehr und das Tönen half nicht mehr, um irgendwie Erleichterung zu finden.
Ich bat meinen Mann, meine Hebamme anzurufen. Sie machte sich auf den Weg, allerdings dauerte es ganz schön lange, bis sie da war, sie kam von weiter her und ich hatte noch gesagt, dass sie sich keinen Stress machen brauchte :klatsch:

Ich glaube, sie war kurz vor der Pressphase da, setzte sich auf den Sessel neben dem Pool, was mich in der Situation eigentlich nervte, da ich diese Nähe nicht wollte. Sie sagte zwar nix, tat auch nix, aber nur das dasitzen und mich anschauen nervte mich schon, ich wollte eigentlich nur meinen Mann bei mir haben. Allerdings hatte auch ich nix gesagt - somit konnte sie das auch nicht wissen.
So verzog ich mich ans hintere Ende des Pools und meinte, dass es schon sooo sehr nach unten drücke. Sie meinte "na, dann wird das Baby bald kommen" - in der Situation hätte ich ihr eigentlich am liebsten was nachgeworfen - irgendwie wollte ich was hören wie "du hast es bald geschafft, du kannst das" oder so, aber dieser Satz, da dachte ich nur "danke du Nudel, das weiß ich auch".

Während des Pressens merkte ich plötzlich, dass ich aufs Klo musste - also Stuhlgang - das nervte mich unheimlich. Ich hab das auch gesagt, die Hebi meinte, ich sollte es einfach rauslassen, hätte keine andere Möglichkeit. Es war mir sooo unangenehm :blush: und ich hasste diese große Schüssel Brei, die ich abends noch gegessen hatte :furz: Aber mein Mann beseitigte das einfach, ohne dass ich da was mitbekam davon. Danach hatte ich mir geschworen, bei der nächsten Schwangerschaft würde ich keine großen Portionen mehr essen, wenns gegen Ende der Schwangerschaft zugeht :lol3:

Im Pool hatte ich irgendwie keinen guten Halt. Bei der ersten spontanen saß ich am Gebärhocker, da hatte ich alle Kraft ins Pressen legen können. Die Fruchtblase platze kurz bevor der Kopf geboren wurde.
Im Pool schwamm ich irgendwie immer auf und lag eher als dass ich saß, ich denke, das war eher hinderlich, denn der Kopf alleine brauchte 2 Wehen, bis er da war, die kleine steckte kurz mit dem Kopf fest. Ich brüllte den Kopf raus, merkte aber, dass das irgendwie nicht effizient war, kraftlos, ein Brüllen, das nix brachte. Bei der ersten HG war es so kraftvoll, das fehlte diesmal total.

Als der Kopf da war, griff die Hebamme her und meinte, sie wolle den Kopf nur stützen - auch das nervte mich, ich dachte mir nur, warum im Wasser den Kopf stützen, das hat ja keinen Sinn :red:
Ich bin nicht mehr sicher, aber ich glaube, der Körper wurde dann mit der nächsten Wehe geboren. Die hebamme fischte die kleine raus und gab sie mir. Es ging mir irgendwie zu schnell, ich hab absolut keine Erinnerung an den Moment, wo sie geboren wurde, hätte es lieber gehabt, dass ich die kleine selber rausnehmen hätte können...
Als die kleine geboren wurde, war es 3:37 Uhr - gerade mal 15-20 Minuten, nachdem die Hebamme ankam.

Ich hatte die kleine gerade mal zu mir genommen und mich zurückgelehnt, da kam die erste Hammernachwehe und ich drehte fast durch "nein, ich will nimma, aus!" ich musste die vertönen, es war grauenhaft :banned:
Als es dann etwas ruhiger war, sah ich mal nach, ob wir nun Mädchen oder Jungen hatten - und mein Gefühl, das ich die letzten 2 Wochen vor der Geburt hatte, hatte sich bestätigt - ein kleines Mädchen.

Nach einer Zeit wanderten wir auf die Couch und ich bat die Hebamme eher bald, die Nabelschnur zu durchtrennen, ich wollte die Plazenta loswerden, die Nachwehen waren so nervig. Im Liegen seitlich ging nix, Hocker hatte sie keinen, so ging ich aufs WC, da wurde die Plazenta dann geboren. Die Nachwehen wurden danach etwas besser.
Die kleine war ganz schön fertig, weinte schon viel, trank noch nicht so besonders, man merkte, dass sie von der Geburt sehr mitgenommen war. Ich dachte dann daran, dass mir eine Freundin empfohlen hatte, nach der Geburt Aconitum zu geben, was ich auch tat - und die kleine schlummerte sofort friedlich ein und war ab dann ein ganz ruhiges, entspanntes Baby. (Wir gingen aber eine Woche später zum Osteopahten um sie behandeln zu lassen und der fand schon einige Blockaden, vor allem beim Kopf)

Es wurde noch alles beseitigt, mein Mann baute den Pool ab, irgendwann kurz vor 6 gingen wir schlafen, die Hebamme war schon vorher gefahren.
Kurz, nachdem wir uns schlafen gelegt hatten, ich blieb auf der Couch, mein Mann ging ins Bett zu den Jungs, stand der kleine auf und rief mich, er wollte stillen. Ich rief ihn, und sagte ihm, dass ich nicht raufkommen könne, er solle doch runter kommen, das Baby sei da. Als er kam und die kleine sah breitete sich das schönste Lächeln aus und er konnte gar nicht mehr aufhören zu Lächeln - Baby da sagte er nur - rief dann seinen großen Bruder um gemeinsam das Baby zu bewundern :herzen:

Jetzt im Nachhinein denke ich mir, ich hätte mich im Pool anders festhalten müssen, um mich mit den Beiden an der Seitenwand abzustützen, das hätte mir sicher ein wenig geholfen.
Auch vermute ich, dass das Tönen mit A für mich nix ist, ich töne dann immer zu hoch, fange an zu kreischen, was nicht wirklich hilft. Diesmal werd ichs mit O oder sogar einfach OM versuchen :schweb:
Damals fand ich es so schade, dass ich so kraftlos war beim Pressen, dass das Schreien einfach nur ein Schreien war und keine Kraft in sich hatte - diese urgewalt, wie sie beim Mittleren da war, die fehlte einfach.
Aber ich bin dankbar für diese Erfahrung, bin dankbar, dass es mir leichter fiel, die Schmerzen anzunehmen, bin dankbar für die Nähe zu meinem Mann, die ich in den Momenten erleben durfte :herzen:

Ja, und heute ist die Maus fast 2 Jahre alt und wird in kürze selbst zur Großen Schwester :princess: Ich freue mich auf die nächste Geburt und hoffe, dass ich wieder eine ähnliche komplikationslose Geburt erleben darf. Ich hab schon gesagt, dass ich sogar etwas größere Schmerzen in Kauf nehme, wenn ich nur daheim eine problemlose Geburt erleben darf... Mal sehen, was ich mir mit dem Gedanken schon aufgeladen habe :pfeif:

Der nächste Bericht dauert dann hoffentlich keine 2 Jahre :lol3:
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Re: Schneeflöckchens WasserHG 25.11.2012

Beitragvon Josie2013 » So 31. Aug 2014, 16:47

Danke für diesen ausführlichen Bericht!
Darf ich fragen, ob Du diesmal eine andere Hebamme hast oder gar Alleingeburt anpeilst?

Ich glaube ja, dass ich durch jede Geburt etwas anderes lerne und jede Schwangerschaft/Geburt ihr eigenes Thema hat... Mal sehen, wie viele Kinder ich in die Welt setzen werde, bis ich "ausgelernt" hab und alles so rundum stimmig ist :pfeif:
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Re: Schneeflöckchens WasserHG 25.11.2012

Beitragvon aramis » So 31. Aug 2014, 20:49

Hallo josie,

ich hab diesmal eine andere Hebamme, nämlich die allererste, die ich damals als Nachsorgehebamme beim Großen hatte. Ich wollte mit ihr schon die Hg meines Mittleren machen, damals traute sie sich aber noch nicht drüber.

Es kann aber dennoch passieren, dass es ne AG wird, denn sie ist doch etwas weiter weg, aber sie ist meine absolute Traumhebi, somit passt das :)

Ich denke auch, dass jede Schwangerschaft wie auch jede Geburt ihr Thema hat, das ist das schöne im Leben.
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Re: Schneeflöckchens WasserHG 25.11.2012

Beitragvon Josie2013 » Mo 1. Sep 2014, 09:20

Wie schön, dass Du Deine Traumhebi diesmal an der Seite haben kannst, das macht so viel aus. Ich wünsche Dir eine wunderschöne, entspannte Hausgeburt, ob nun im Alleingang oder mit Wunschhebamme.
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Re: Schneeflöckchens WasserHG 25.11.2012

Beitragvon jessica » Mo 1. Sep 2014, 20:12

vielen dank fürs teilen! :herzen: :rainbow: :flagge:
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