....nun aber der Vollständigskeitshalber hier auch nochmal....
14.11.2008
heute am 10. wochenbetttag bin ich mal wieder am rechner. meine männer sind alle aus dem haus und ich habe bedarf an kommunikation.
rosa schläft ganz friedlich auf meinem arm, so dass ich wohl an paar zeilen an euch richten kann.
aber nun 11 tage zurück.
in der nacht zum sonntag lernte ich wieder eine neue form von wehen kennen. ich hatte ja nun seit der 34. ssw immer wieder senk und einstellungswehen, so dass ich mir gar nicht mehr sicher war, ob ich die richtigen geburtswehen denn nun erkennen würde. aber als drittgebärende hätte ich es besser wissen müssen. kommen einmal geburtswehen
.....weiß frau wieder genau wie die sich anfühlen. 
...diese wehen kamen und gingen dann so und plänkelnten eher vor sich hin.
montag mittag um 12.30 aber war mir klar, jetzt rufe ich die neue hebamme. da diese ja einen langen anfahrtsweg hat. leider hatten wir vor der geburt keine gelegenheit mehr uns kennenzulernen. das machte aber gar nichts, denn als diese um 14.30 bei uns eintraf war es liebe auf den ersten blick.
wir redeten gar nicht viel. sie hörte kurz einmal die herztöne, legte ihre hand während einer wehe auf meinem bauch und meinte: super, weiter so, ich bin dann mal nebenan!
trotz der angenehmen atmosphäre brauchte ich ne´ gute stunde um mich wieder zu finden, mich wieder den wehen hinzugeben.
außer, dass wir zwischenzeitlich, mit starken wehen, mit a. zusammen kaffee tranken und quatschten, waren dirk und ich die ganze zeit für uns alleine.
ich lag in der zeit viel auf dem bett in seitenlage und hatte, wie schon bei der zweiten Geburt, große schmerzen in den leisten und an der symphyse.
icvh musste echt mit den starken wehen kämpfen, sie taten verdammt weh, waren super intensiv. aber ich war voller zuversicht. diesmal wollte ich die eröffnung alleine schaffen und mich ganz hingeben.
um 19.00, nachdem ich nochmal baden war, hatte ich das gefühl die presswehen setzten ein.
nun kam a. dazu und fragte mich ob sie mal untersuchen soll.
da ich jetzt auch wissen wollte wo wir stehen, stimmte ich zu.
und dann der schock. a. meint sie findet den muttermund nicht!
hä......sie find ihn nicht!
Wer von uns beiden ist denn die Hebamme?
mit viel geprockel dann, ganz hintem am kreuzbein fand sie ihn, dort sitzt er eigentlich nur bis zur der mitte der Schwangerschaft, aber nicht unter der geburt, sagte die hebamme.
.....und dann der nächste schock. er war zu. null offen. keinen finger durchgängig.
hä......
hatte sie gerade gesagt zu? ich hatte doch das gefühl von presswehen!
a. handelte aber schnell ohne mir zeit zum verzweifeln zu lassen.
sie holte mit ihren geschickten hebammenfingern den muttermund nach vorne, an die stelle wo der kopf ihn aufdehnen kann und hielt ihn fest.
innerhalb von 45 minuten, während a. meinen mumu nun nicht mehr losließ, war ich auf 7 cm eröffnet.
die prozedur war nicht all zu unangenehm, völlig ok für mich.
son bischen lustig irgendwie, diese erfahrene hebamme mir zu füssen, ihre hand an meinem mumu und in den wehenpausen quatschen und scherzten wir
.....danach waren die schmerzen der wehen aber auf einmal überwältigend und unerträglich für mich. ich konnte nicht mehr mitgehen, atmen, loslassen oder sonst irgendwas, ich hab´nur noch geschrien und wollte schmerzmittel. ich dachte ich würde sterben und das alles diesmal nicht mehr schaffen.
irgendwann hatte ich dann die geniale idee nochmal in die badewanne zu gehen.
und das war genau richtig.
lavendel öl rein, kerze an, fenster auf, tonnenweise magnesium in form von schüssler salzen genommen und dann kam die entspannung.
dirk saß hinter mir und ich lehnte an seinen füßen.
jetzt konnte ich die letzten cm aufatmen.
wunderbar, ganz entspannt, nur atmend und fast schmerzfrei....
ich weiß nicht wie lange ich in der wanne war, kurzzeitig dachte ich, ok dann kann das kind auch in der wanne kommen.
a. kam nocheinmal um mich zu untersuchen...9 cm, nur noch ein kleiner saum....
.....irgendwann wurde mir aber schummerig und ich bin in einer wehenpause raus aus der wanne...
(rückblickend würd ich sagen klassischer Fall von Fötus-Ausscheide-Reflex nach Odent)
.....bin direkt rüber ins schlafzimmer geflitzt und hab mich ins bett geworfen....
und dort platze dann die fruchtlase und der pressdrang setzte unverkennbar ein.
nun war ich aber praktisch in meinem eigenen bett gefangen, denn im liegen konnte ich nicht pressen. Es tat soooo wehhh....
nun, ich brauchte aber eine presswehe, obwohl ich den kopf schon tasten konnte, um raus aus dem bett, rüber zu dirk auf den schoss zu gelangen.
auf mein drängen hin, setzte er sich auf den stuhl den wir bereit gestellt hatten.
darunter lag eine feine matratze und ein paar kissen.
wie laaang so ein weg von gut 1,5m halb liegend sein kann...
endlich auf dirks schoß angekommen, die nächste heftige, schmerzhaft überwältigende presswehe und ich habe mit viel gebrüll den kopf meines babys geboren.
aber es schmerzte, es brannte, ich wollte am liebsten weg
....es hörte nicht auf.....a. fasste einmal in dieser wehenpause kurz an meine Scheide um möglicherweise zu erstasten ob das baby die nabelscnur umschlungen hatte.
sie sorgete sich wegen des verlauf und seiner ähnluicghkeit zur letzten geburt.
ich schrie nur "finger weg"
a. informierte kurz beruhigend, dass keine nabelschnur zu fühlern sei.
das war mir aber grad scheissegal...
ich schnautze rum, wann denn nun endlich die letzte scheiss wehe kommen würde, damit ich dieses kind kriegen kann....
ich brauch scheinbar immer ne riesen wut um meine urkraft hervorzuholen...von wegen ruhige stimmung...alle haben sich lieb....uuuuaaahhh ich war auf 180 und bölkte nur noch rum...
a. meinte ich könnte in die hocke gehen. das ging überstieg aber meine vorstellungskraft jetzt, mit dem kopf zwischen den beinen die position zu wechseln, also ließ ich mich etwas tiefer hockend vom schoss meines mannes runter gleiten um dann endlich, ächzend mit der nächsten (letzten) Wehe den restlichen körper auf die welt zu schieben.
a. fing mein baby im flug auf und hielt es mir sofort hin und ich nahm es direkt in meine arme.
0.41 h
der erste blick fiel ins gesicht, ich war soooo glücklich....
doch dann wollte ich es wissen. die nabelschnur zwischen den beinchen irritierte mich kurz,
.....doch dann war es augenscheinlich.
ein mädchen.
unsere rosalie war bei uns....
ich setzte mich dann auf die matratze am boden, a. deckte uns zu und dirk und ich bestaunten die kleine frau.
dann, ganz kurze zeit später (ich glaub nur 6 min.) kamen auch schon die ersten nachwehen. a. meinte zu dirk er könne schon abnabeln, ich war erstaunt, aber sie doch gerade erst geboren.
doch tatsächlich, ich fühlte, die nabelschnur war auspulsiert und die plazenta löste sich bereits. ich drückte dann noch einmal mit und damit war die geburt beendet. 0.49 h.
dann wollte rosa zum ersten mal stillen und sie saugte als ob sie noch nie was anderes gemacht hätte!
....hmmmm ....
durch ihren Versuch, lange mit heftigen wehen auf den nach hinten gezogenen Mumu zu drücken und die dann schnelle austreibungsphase, hatte sie ganz geschwollene augen, aber ein paar augenblicke mit offenen Augen gönnte sie uns.Die U1, bei mir im Arm ergab natürlich nen apgar von 10/10
Ich weiss heute, 2014, nicht mehr wann wir sie gemessen/gewogen haben. Muss aber...denn es steht mit dem Geburtstadatum im Uheft?!
Rosalie Emel
04. November 2008
0.41uhr
3.500g, 53 cm, 35 KU
Alle meine Kinder hatten das selbe Geburtsgewicht!
....wir stießen dann noch mit dem obligatorischen glas sekt an und schon war a. auch wieder auf dem weg nach hause. sie musste ein paar stunden später in Bensb*rg einen vortrag halten.
total glücklich, aber auch übermüdet machten noch ein paar fotos, tranken noch etwas von dem sekt und legten uns dann rüber ins bett. ich glaub ich war noch kurz im bad um mich warm einzupacken, arnica einzuschmeissen und mich anzuziehen. 2.30 h.
aber ich konnte natürlich gar nicht schlafen, im gegensatz zu dirk . ich guckte meine rosalie die halbe nacht lang nur an und war verzaubert von ihr.
irgendwann döste ich dann ein, bis um 6.30 meine mutter mit josh kam, damiut er seine kleine schwester noch vor der schule begrüßen konnte.
(Die jungs hatten bei der Oma übernachtet. Josh´s Schulbus fuhr aber vor unserer Haustür ab, weshalb die Oma, nicht ganz uneigennützig....hihii
ihn zum Bus brachte)
in dieser nacht dachte ich noch in würde nie wieder ein kind zur welt bringen können. welch eine grenzerfahrung, was für ein höllentrip, welch heftige schmerzen und schon wieder musste an meinem mum rumhantiert werden damit er aufging...
aber heute 10 tage danach denke, jaaaaaaa....
.....
klar, das krieg´ich in drei, vier jahren schon irgendwie wieder hin. dieses glücksgefühl von schwanger sein, vom neugeborenen im arm und dem wochenbett will ich nochmal haben.
in diesem sinne erstmal zurück ins wochenbett.....
traurigbin!!!
