Mittwoch 8.05 setzten abends die ersten Wehen ein zirka 20:00 alle 4-5 min, diese waren schmerzhafter als bei den Übungswehen bei mir üblich. Nach 1 h war mir klar das es möglicherweise der Startschuss war von meiner kleinen Madame.
Um 22:00 rief ich meine Hebamme an um ihr mit zu teilen das es sie möglicherweise um den Geburtsbeginn handelt, das wohl aber noch dauert da die Wehen insgesamt zu kurz waren. Ich hatte zwar kurze Wehenabstände aber die Wehen waren nur 15-20 sec in den ersten Stunden. Sie schraubten sich langsam über die Stunden immer ein paar Sekunden hoch, ziemlich anstrengend da an Schlaf nicht zu denken war, dafür waren sie zu häufig und leider auch zu schmerzhaft.
Ich war kurz nach Mitternacht baden, da ich schlicht weg müde war und im warmen Wasser konnte ich gut weg dösen, das hat mir gut geholfen mich zu entspannen.
Auch meinem Mann wurde langsam klar das es dieses Mal in der Geburt enden wird.
Mein Ellev*ll hatte ich im Schlafzimmer auf gehängt und den Pezziball mit einem Lammfell versehen, die können ganz schön kalt sein. Ich hab mir schöne Musik auf die Ohren gesetzt und versuchte mich zu entspannen so weit es nur eben ging.
Gegen 4:00 -4:30 hatte ich meinen ersten Durchhänger, es war schlicht weg anstrengend in so kurzen Abständen Wehen zu haben, auch wenn diese „kurz“ sind mittlerweile sind sie aber 40 sec lang gewesen, das hieß für mich auch Fortschritte am Muttermund.
Mein Liebster war schon sehr müde hielt aber tapfer stand und gab mir Halt so gut es ihm eben in der Situation für ihn möglich war.
Kurz vor 5 rief ich meine Hebamme an, da ich eine Veränderung merkte die Wehen wurden „interessant“ lang genug und unterschritten teilweise schon die 4 min Abstände. Zu dem Zeitpunkt war ich noch in der Wanne und schien wohl noch echt entspannt zu klingen, das sie ein sofortiges kommen noch nicht für dringend ansah.
Gut, ich bin raus aus der Wanne und merkte wie die Intensität stärker wurde, sie wurde noch schmerzhafter und drückender als vorher. Innerhalb der folgenden Stunde verengten sich die Wehenabstände auf 2-3 min und ich hatte ganz schön Arbeit damit sie zu veratmen. Der Babysitter für Püppi wurde herbei gerufen und etwa 20 vor 6 rief mein Mann die Hebamme an und meinte „ Sie müsse JETZT doch mal kommen“ während ich im Hintergrund laut „veratmete und tönte“ . Ich glaube er hatte schon leichte Sorge das Madame möglicherweise schneller da ist, als die Hebamme.
Püppi wurde leider während dessen wach und hielt sich noch recht tapfer neben tönender Mama und Trickfilm Bespaßung. Mir wurde es dann aber doch schlicht zu viel im Schlafzimmer und ich schickte mein Töchterlein samt Babysitter inkl. Instruktionen aus dem Schlafzimmer.
Eine kurze Untersuchung der Herztöne und des Muttermundes wurden gemacht kurz vor halb 7 .
Meine heimliche Angst war das er sich noch gar nicht geöffnet hatte, was sich Gott sei Dank dieses Mal nicht bestätigte, er war „schon“ bei 4 cm und ich total erleichtert.
Ich entschied mich noch mal zu baden um Kraft zu tanken und zu entspannen, das Bad förderte nicht zwingend meine Wehentätigkeit so das die ganze Geburtsverlauf eher „verzögert“ wurde die Abstände waren in der Wanne größer als am trockenen.
Unser Schlafzimmer schien meiner Hebamme nicht der geeignete Ort um zu gebären, sie besprach sich mit meinem Mann ( ich war ja noch in der Wanne) ob es OK für ihn wäre, da dies für ihn ja bedeutete, das er auch diese Geburt nicht aktiv mit erleben würde.
Sie baute ihr mitgebrachtes Equitment im Flur auf und bereitete alles im Mädelsschlafzimmer für die Geburt vor. Sie kam ins Bad und bemerkte auch die Wehenveränderung, so das wir beschlossen nun besser mal ins Mädelszimmer zu wechseln. Wie weit meine Wehen tatsächlich schon gearbeitet hatten war uns beiden zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz klar, es hätte gefühlt noch Stunden vor sich hin „plenkeln „ können.
Wir hatten beide so das Gefühl das es noch emotional klemmt. Konnte keine Ahnen das ich praktisch voll eröffnet war.
Ich hielt mich zurück und sie merkte es auch, hatte wohl auch ein wenig Sorge das ich nicht loslassen würde oder gar ganz blockiere. Mittlerweile war es nach 6 (wie viel keine Ahnung, wir haben nicht mehr auf Uhren schauen können) die Zeitangaben sind geschätzt. Der Eindruck wurde wahrscheinlich unterstützt von der Tatsache, das ich zwischen den Wehen immer noch herum witzelte und mich damit etwas ablenkte. Ich hatte das Gefühl ich muss mal pinkeln, meine Hebamme meinte wäre eine super Idee Bewegung wäre bestimmt gut für den Geburtsfortschritt „ Ja Ja..............
“ Ich kam aber gar nicht mehr in den Stand und ich entschied „ nein“ geht nicht mehr.Die nächste Wehe die kam bemerkte ich plötzlich zum Schluss der Wehe hin, das ich Pressdrang bekam den ich aber sofort veratmete. Ich war im Vierfüssler vor dem Bett und kniete auf meinem Lammfell.
Allerdings ging mein Körper sofort in Geburtsmodus über so das ich nicht mehr in der Lage war, meiner Hebamme zu sagen „ Vorbei mit Spaßen, JETZT kommt sie“ der sehr plötzliche Umschwung überraschte sie, die nächste Wehe, war eine komplette Presswehe und ich bemerkte nur noch das sie, sich schnell noch Handschuhe anzog.
Der Kopf ging bei der ersten Presswehe nicht komplett durch ( sehr ungewöhnlich, hatte ich es doch bei 2 Kindern anders erlebt) ich bemerkte es und fragte zwischen den Wehen ob der Kopf durch wäre, sie verneinte es. Ich hechelte atmete um den Pressdrang ohne Wehen zu unterdrücken um meinen Damm zu schonen.
In der Wehenpause fühlte ich mein Kind und ich hätte schwören können das ich die Gesichtsmimik von Madame im Geburtskanal bemerkt habe. Nun kam aber schon die nächste Presswehe und der Kopf trat „endlich“ durch.
Die Geräuschkulisse muss beeindruckend gewesen sein da, meine Umgebung immer leiser wurde, je lauter ich wurde............
Wie sich im nach hinein heraus stellte fieberten nicht nur die Wohnungsinsässigen mit, sondern auch meine Nachbarn............meine Nachbarin gebar 5 mon zu vor im KH mit weniger so tollen Erfahrungen.
So der Kopf war da, es brannte höllisch, meine Hebamme lobte meine „Arbeit“ und ich holte Luft, die nächste Wehe bahnte sich ihren Weg. Ich presste über die Wehe mein Baby hinaus und sackte erschöpft und erleichtert mit den Oberkörper aufs Bett. Ich brauchte 2 Atemzüge um mich zu ordnen meinem gerade geschlüpften Baby, meine volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Da war sie, perfekt rosig glatt, wie gestriegelt aus mir heraus geglitten.
Sie musste kurz abgesaugt werden aber dann nahm ich sie und wuchtete mich gefühlt auf mein Bett. Ich war perplex und erstaunt über die frappierende mit ihrer Schwester, ich hatte ein richtiges Dejavu nur in „perfekter „ Umgebung. Sie sahen wirklich nahe zu identisch aus als sie geboren wurden.
Beide diese süßen runden Mondgesichter und die selben Gesichtszüge absolut erstaunlich, ich bewunderte Mutter Natur.
Mein kleines perfektes Mädchen.
So ähnlich wie sie sich äußerlich sind so unterschiedlich sind sie schon vom Wesen her, Püppi versuchte „damals „ sofort an die Brust zu kommen, was Madame nicht in mindestens interessierte. Die Uhrzeit erfuhren wir erst später von meinem Mann der sich die Uhrzeit anhand der Geräuschkulisse merkte.
Die Plazenta kam glaub ich 40-50 min später, als ich soweit war, ich hatte nach dieser Geburt keinerlei Kreislaufprobleme.
Ich habe jetzt 3 Kinder spontan geboren, meinen Sohn mit allem Schikanen einer Krankenhausgeburt ( hielt ich damals für absolut normal) . Meiner kleinen Püppi die schon eine geplante Hausgeburt war aber verlegt wurde ins Krankenhaus und relativ Interventionsarm endete. Und meiner klitzekleinen Madame eine reine Hausgeburt ohne irgendwelche Eingriffe.
Abschließend kann ich mit Fug und Recht sagen, die letzte Geburt war am schönsten
wenn auch genauso anstrengend und kein bisschen weniger schmerzhaft wie die vorangegangenen Geburten. Aber ich war ungestört, ich konnte zu jeder Zeit machen was und wie ich es wollte, Musik hören, baden, fluchen, Witze erzählen oder einfach ungestört in mich hinein hören. Das ist ein Qualitätsgewinn ohne gleichen, auch eine Geburt zu Hause ist ein harter Gang, aber ein selbstbestimmter Gang einer der absolut und mit klarer Linie die der Gebärenden ist.
Kein auf diktierter einer Anstalt die irgendwelche Richtlinien oder Zeitpläne haben. Würde ich mich je wieder für eine weitere Schwangerschaft entscheiden ( wobei mir 3 Kinder wirklich genug sind) würde die Wahl zu 100% wieder auf die Hausgeburt fallen.
Madame schlüpfte am frühen Morgen des 9. Mai
ist 52cm lang und 4000g leicht KU zarte 36 cm 
ich blieb ohne Verletzungen 
sehr schön. Danke fürs teilen. Gerade deine letzten Zeilen sprechen für die, die sich noch nicht trauen für 
danke schön 
10.2014 
