Samuels Geburt
39+3, 17.09.2012
Noch nachmittags waren die Kinder und ich zu Besuch bei einer Freundin. Ich scherze dort, dass ich den ET am 21.09. nun auch noch schaffe, da die Wehen, die ich schon Wochen vorher hatte alle wie weggeblasen waren. Gegen 6 Uhr sind wir dann nach Hause gefahren. Um 7 Uhr habe ich die Kinder ins Bett gebracht und bin um halb 8 auf dem Sofa eingeschlafen. Um halb 10 wurde ich wach. Mein Mann war nicht immer nicht zu Hause und ich rief ihn an, ob er nicht bald kommen wolle. Ich habe mich etwas über ihn geärgert, da wir sowieso schon so wenig Zeit für einander hatten. Ich konnte bis 12 Uhr nicht mehr richtig schlafen. Ich bemerkte einige Wehen, wusste aber nicht, in welchen abständen, da wir im Schlafzimmer keine Uhr hatten. Außerdem dachte ich nicht im Geringsten an Geburt.
39+4, 18.09.2012
Um 2 Uhr kamen plötzlich die beiden Großen nach oben ins Schlafzimmer. Beide legten sich oben hin und ich stand auf. Er lief ich planlos in der Wohnung rum, hatte Wehen und Bachschmerzen, aber dachte noch immer nicht an Geburt. Vielleicht löste sich jetzt endlich meine Verstopfung, dachte ich. Ich ließ mir ein Bad ein um die „Bauchschmerzen“ zu lindern, schließlich wollte ich ja noch mal schlafen. In der Wanne wurden die Wehen schnell regelmäßig und ich find an zu Veratmen. Mein Mann kam um viertel vor 3 runter und sagte, dass er mich schon oben gehört hätte. Er: „ Ich rufe jetzt die Hebamme an, es geht bestimmt los!“ Ich: „ Nee, bestimmt nur falscher Alarm, warte noch!“ Er: „ Du hast jetzt alle 4 Minuten Wehen, ich rufe an!“ Ich blieb noch in der Wanne. Um halb 4 glaube ich nun auch, dass wir ein Kind bekommen, dachte aber nicht, dass es nun so schnell geht. Ich bat meinen Mann, er soll den Pool aufbauen. Zwischendurch kamen die Wehen sehr stark und heftig. Ich musste mich sehr konzentrieren und wurde immer lauter. Ich stieg aus der Wanne und ging ins Wohnzimmer. Dort musste ich, weil der Pool noch nicht so weit war, 10 Wehen „an Land“ veratmen. Es war echt eine Grenzerfahrung, da die Wehen nun alle 2 Minuten kamen. Ich sagte, dass es mir zu schnell ging und war doch überrumpelt. Um viertel nach 4 konnte ich endlich in den Pool steigen. Ich untersuchte den Muttermund und bemerkte schon das Köpfchen. Mein Mann telefonierte zwischendurch immer Mal wieder mit unserer Hebamme. Er meinte; „Du kannst alles machen, aber halte durch bis S. da ist!“ Ich bekam Presswehen und schob mit. Mein Mann fragte mich: „ Presst du schon?“ Ich konnte nicht antworten. In einer Wehenpause sagte ich dann: „ Du, wir schaffen das so lange nicht mehr, das Kind kommt jetzt, du musst gegen den Damm drücken!“ Er: „der Kopf ist ja schon fast da, ich muss S. an rufen!“ Er rief die Hebamme an und fragte nach, was er nun machen sollte. Er legte das Telefon zur Seite, denn die nächste Wehe kam auch schon. Er schütze meinen Damm und ich schob mit 2 Wehen den Kopf raus. 2 weitere Wehen war Samuel um 4.51 Uhr da. Der stolze Papa fischte ihn aus dem Pool und legte ihn mir auf die Brust. Samuel schrie sofort und der Papa jubelte: „ wir haben es geschafft, ganz alleine, es ist ein Junge!“ Unsere tolle Hebamme hört durchs Telefon mit. Es war alles so unwirklich, so magisch, einfach toll, auch wenn ich mir während der Geburt gerne meine Hebamme an die Seite gewünscht hätte.
Um halb 6 bin ich dann mit guten Wehen von Pool aus Sofa umgezogen, wo dann um 6 Uhr die Plazenta hinterher kam. Ich stille Samuel zum ersten Mal. 10 Minuten später war auch S. da. Samuel wog 4130 Gramm, war 56,5 cm groß und hatte einen KU von 37 cm.
Gegen 8 Uhr standen auch die großen Geschwister auf und staunten über Ihren kleinen Bruder.